Kriege, Naturkatastrophen und Krankheiten gefährden seit jeher die menschliche Existenz. Dennoch entfaltet das Leben fortwährend eine erstaunliche Potenz in allen Bereichen individuellen und kollektiven Daseins. Was ist das Agens, das dem menschlichen Leben seine Dynamik und die Fähigkeit zur Selbstgestaltung verleiht? In den zweitausend Jahren bekannter Geistesgeschichte ist diese Kraft "Seele" genannt worden. Immer ging man davon aus, dass sie dem Leben von vornherein innewohnt. Die Seele äußert sich in der aktiven Begegnung mit der Welt - mit dem, was sie berührt, was ihr bedeutsam erscheint. Die Bewusstheit seiner Abhängigkeit von anderen Menschen, ihn umgebenden Räumlichkeiten, zeitlichen Gegebenheiten und Wertorientierungen hebt den Menschen von allen anderen Lebewesen ab, mit denen er sich die Erde teilt. Aus der Essenz seiner Erfahrungen und seines Wissens hat der Autor Gerhard Liebetrau ein grafisches Modell in Form eines Mandalas entworfen, das Knotenpunkte, Impulsgebungen und Weichenstellungen des Lebens sichtbar macht.