Namhafte Journalisten, Blogger, Publizisten und Wissenschaftler fragen nach der Zukunft des Journalistenhandwerks. Sie diskutieren den Wandel des Journalismus und nehmen dabei insbesondere die Krisenstimmung in Deutschland in den Blick. Sie erörtern, wie neue Technologien und Mediennutzungsformen, veränderte ökonomische und medienpolitische Rahmenbedingungen, aber auch ideologische, gesellschaftliche und psychologische Trends das Berufsbild des Journalisten beeinflussen. Im Vordergrund stehen grundlegende Fragen wie: Wozu brauchen wir noch Journalismus? Wie kann journalistische Qualität aufrechterhalten werden, sich womöglich verbessern, wenn sich die wirtschaftlichen Bedingungen weiter verschlechtern? Wie kann Journalismus in den nächsten zehn Jahren funktionieren? Benötigt das Journalistenhandwerk neue Strategien und Konzepte? Was kann das Internet leisten? Und wie kann ein kreativer Neuanfang aussehen?
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Fast ein wenig erstaunlich findet Rezensent Uwe Ebbinghaus das Gelingen dieses Bandes, der zuvor in einer Reihe der Süddeutschen Zeitung erschienene Artikel zur Zukunft des Journalismus versammelt. Am Einleitungstext der beiden Herausgeber Stephan Weichert und Leif Kramp nämlich lässt er kein gutes Haar. Die Diagnose, dass der Qualitätsjournalismus durch das Netz in die Defensive gedrängt würde, dass man dort, in Blogs und anderen neuen Formaten seine Zukunft suchen müsse, hält er für völlig verfehlt. Umso vernünftiger scheinen ihm die - freilich sehr viel kürzer abgehandelten - unaufgeregten Texte der Autoren, die sich gegen die "Gratiskultur" im Internet wenden, die für die "Entschleunigung" plädieren, die Sache von Print sei. Leider kommen, bedauert Ebbinghaus, die aktuellen Diskussionen um iPad & Co noch nicht vor: so bleiben "die entscheidenden Fragen" ohne Antwort.
© Perlentaucher Medien GmbH
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