Der Autor entwickelt in diesem Buch die Grundlinien eines Konzepts praktischer Philosophie "aus einem Guß", in dem die Bereiche Handlungstheorie, praktische Rationalität und Moral durch einen internalistischen Wertbegriff miteinander verbunden sind. Im Zentrum steht eine auf Aristotelische Analysen aufbauende Interpretation der menschlichen Motivation, die den Wünschen eine entscheidende Rolle hinsichtlich der wertenden Urteilsfähigkeit, des praktischen Überlegens und des intentionalen Handelns zuweist. Eingehend werden Phänomene irrationalen Verhaltens untersucht (Willensschwäche, Selbsttäuschung, psychische Krankheit, Sucht). Schließlich wird gezeigt, daß sich der moralische Phänomenbereich plausibel interpretieren läßt, wenn man auch hier einen internalistischen, auf altruistische Wünsche bezogenen Wertbegriff zugrunde legt. Obwohl eine internalistische Ethik in kontingenten subjektiven Einstellungen wurzelt und folglich nicht universal letztbegründbar ist, erweist sie sich als tragfähige Basis für die Praxis, die Achtung moralischer Rechte zu fordern, Rechtsverletzungen zu kritisieren und sie sozial zu sanktionieren.