Die Wüstenbildung wurde als "die größte ökologische Herausforderung unserer Zeit" bezeichnet, und der Klimawandel verschlimmert sie noch. Der Begriff mag an die windgepeitschten Sanddünen der Sahara oder die riesigen Salzpfannen der Kalahari erinnern, doch das Problem geht weit über die Bewohner der Wüsten hinaus und bedroht die Ernährungssicherheit und Lebensgrundlage von mehr als zwei Milliarden Menschen. Die kombinierten Auswirkungen von Klimawandel, Misswirtschaft und nicht nachhaltiger Süßwassernutzung haben dazu geführt, dass die wasserarmen Regionen der Welt zunehmend degradiert sind. Dadurch sind die Böden immer weniger in der Lage, Ackerbau, Viehzucht und Wildtiere zu ernähren. 1994 gründeten die Vereinten Nationen das Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) als "einziges rechtsverbindliches internationales Übereinkommen, das Umwelt und Entwicklung mit einer nachhaltigen Landbewirtschaftung verbindet". Das Übereinkommen selbst war eine Reaktion auf den Aufruf des UN-Erdgipfels in Rio de Janeiro 1992, Verhandlungen über ein internationales Rechtsabkommen zur Bekämpfung der Wüstenbildung aufzunehmen.