August ist anders. Dennoch wünscht er sich, wie alle Jungen in seinem Alter, kein Außenseiter zu sein. Weil er seit seiner Geburt so oft am Gesicht operiert werden musste, ist er noch nie auf eine richtige Schule gegangen. Aber jetzt soll er in die fünfte Klasse kommen. Er weiß, dass die meisten Kinder nicht absichtlich gemein zu ihm sind. Am liebsten würde er gar nicht auffallen. Doch nicht aufzufallen ist nicht leicht, wenn man so viel Mut und Kraft besitzt, so witzig, klug und großzügig ist - wie August.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.03.2013Unbeschreibliches
Gesicht
Der berührende Roman
einer schwierigen Kindheit
VON HILDE ELISABETH MENZEL
Was geht in einem Kind vor, das von sich sagt: „Ich werde nicht beschreiben, wie ich aussehe. Was immer ihr euch vorstellt – es ist schlimmer.“ In ihrem berührenden Roman Wunder versucht die amerikanische Autorin Raquel J. Palacio eine Antwort auf diese Frage zu finden und beschreibt den Lernprozess, den ein Kind wie August bei seinen Mitmenschen auslöst, ein fulminantes Debüt, das jugendliche wie auch erwachsene Leser umtreibt und sie zwingt, für sich selbst Stellung zu nehmen.
August, genannt Auggie, ist 10 Jahre alt. Er ist noch nie in eine Schule gegangen und wird von seiner Mutter unterrichtet, weil er wegen eines Gen-Defekts mit einem entstellten Gesicht auf die Welt kam und trotz zahlreicher Operationen noch immer so aussieht, dass Menschen, die ihn zum ersten Mal sehen, sichtlich schockiert sind. Aber August hat auch Glück, denn er wird geliebt von seinen wunderbaren, humorvollen Eltern, die ihn die ersten zehn Jahre seines Lebens behütet und zuhause unterrichtet haben und alles tun, um ihm das Leben zu erleichtern. Auch seine ältere Schwester Via und der Hund Daisy lieben ihn und zuhause geht es ihm gut.
Nun aber soll ihm die Realität zugemutet werden, und August wird in die 5. Klasse einer Schule in der Nähe seiner Wohnung eingeschult. Der verständnisvolle Direktor hat zwei Schüler und eine Schülerin, die als besonders nett und hilfsbereit gelten, beauftragt, sich um ihn zu kümmern. August durchschaut sofort, dass einer von ihnen, Julian, den Erwachsenen gegenüber höflich und hilfsbereit tut, hinter ihrem Rücken aber gemein und hinterhältig ist. Die beiden anderen geben sich Mühe, aber sie sind mit der Aufgabe überfordert und die ersten Schultage sind schlimm für August, vor allem die Mittagspausen, in denen sich in Ganztagsschulen die wahre Hierarchie und Hackordnung unter den Schülern in ihrer kindlichen Grausamkeit entfalten kann. Aber wieder hat August Glück, denn Summer setzt sich zu ihm, ein Mädchen voller Humor und Empathie, in das man sich als Leser sofort verliebt. Summer, gänzlich unabhängig vom Urteil ihrer Mitschüler, ist bereit den wahren, und wie sich herausstellt, klugen, witzigen und sensiblen August kennen zu lernen, jenseits seiner Missbildungen und Handicaps, und er dankt es ihr mit Vertrauen.
Mit ihrem Kunstgriff, neben August die wichtigsten Bezugspersonen seines Schulalltags und auch seine Schwester Via zu Wort kommen zu lassen, ermöglicht die Autorin ihrem Leser, den Helden mit den Augen der sehr unterschiedlichen Jugendlichen zu sehen, die alle an dieser Herausforderung wachsen. Und es stellt sich ihm die Frage, wie er sich wohl selbst in einer ähnlichen Situation verhalten würde.
Dass August durchhält trotz aller Bosheiten und Intrigen seitens Schülern wie Julian, dessen Eltern vom Direktor verlangen, Augusts Bild müsse aus dem Klassenfoto entfernt werden, ist eines der Wunder dieses großartigen Romans. Am Ende des Schuljahrs hat Julian die Schule verlassen, denn weder der Direktor noch Augusts neue Freunde hatten sich in ihrer Zuneigung zu ihm beirren lassen und bescheren ihm den glücklichsten Tag seines Lebens.
Die amerikanische Autorin schenkt ihrem Helden ein Happy End, das man ihm als Leser von Herzen gönnt. Vom literarischen Standpunkt aus gesehen wäre etwas weniger Überschwang jedoch glaubwürdiger gewesen. Aber warum soll man nicht an das „Wunder“ mitmenschlicher Großherzigkeit glauben oder sie sich zumindest wünschen für benachteiligte Kinder wie August, genannt Auggie. (ab 12 Jahre)
Raquel J. Palacio: Wunder. Aus dem Englischen von André Mumot. Hanser 2013. 382 Seiten, 16,90 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Gesicht
Der berührende Roman
einer schwierigen Kindheit
VON HILDE ELISABETH MENZEL
Was geht in einem Kind vor, das von sich sagt: „Ich werde nicht beschreiben, wie ich aussehe. Was immer ihr euch vorstellt – es ist schlimmer.“ In ihrem berührenden Roman Wunder versucht die amerikanische Autorin Raquel J. Palacio eine Antwort auf diese Frage zu finden und beschreibt den Lernprozess, den ein Kind wie August bei seinen Mitmenschen auslöst, ein fulminantes Debüt, das jugendliche wie auch erwachsene Leser umtreibt und sie zwingt, für sich selbst Stellung zu nehmen.
August, genannt Auggie, ist 10 Jahre alt. Er ist noch nie in eine Schule gegangen und wird von seiner Mutter unterrichtet, weil er wegen eines Gen-Defekts mit einem entstellten Gesicht auf die Welt kam und trotz zahlreicher Operationen noch immer so aussieht, dass Menschen, die ihn zum ersten Mal sehen, sichtlich schockiert sind. Aber August hat auch Glück, denn er wird geliebt von seinen wunderbaren, humorvollen Eltern, die ihn die ersten zehn Jahre seines Lebens behütet und zuhause unterrichtet haben und alles tun, um ihm das Leben zu erleichtern. Auch seine ältere Schwester Via und der Hund Daisy lieben ihn und zuhause geht es ihm gut.
Nun aber soll ihm die Realität zugemutet werden, und August wird in die 5. Klasse einer Schule in der Nähe seiner Wohnung eingeschult. Der verständnisvolle Direktor hat zwei Schüler und eine Schülerin, die als besonders nett und hilfsbereit gelten, beauftragt, sich um ihn zu kümmern. August durchschaut sofort, dass einer von ihnen, Julian, den Erwachsenen gegenüber höflich und hilfsbereit tut, hinter ihrem Rücken aber gemein und hinterhältig ist. Die beiden anderen geben sich Mühe, aber sie sind mit der Aufgabe überfordert und die ersten Schultage sind schlimm für August, vor allem die Mittagspausen, in denen sich in Ganztagsschulen die wahre Hierarchie und Hackordnung unter den Schülern in ihrer kindlichen Grausamkeit entfalten kann. Aber wieder hat August Glück, denn Summer setzt sich zu ihm, ein Mädchen voller Humor und Empathie, in das man sich als Leser sofort verliebt. Summer, gänzlich unabhängig vom Urteil ihrer Mitschüler, ist bereit den wahren, und wie sich herausstellt, klugen, witzigen und sensiblen August kennen zu lernen, jenseits seiner Missbildungen und Handicaps, und er dankt es ihr mit Vertrauen.
Mit ihrem Kunstgriff, neben August die wichtigsten Bezugspersonen seines Schulalltags und auch seine Schwester Via zu Wort kommen zu lassen, ermöglicht die Autorin ihrem Leser, den Helden mit den Augen der sehr unterschiedlichen Jugendlichen zu sehen, die alle an dieser Herausforderung wachsen. Und es stellt sich ihm die Frage, wie er sich wohl selbst in einer ähnlichen Situation verhalten würde.
Dass August durchhält trotz aller Bosheiten und Intrigen seitens Schülern wie Julian, dessen Eltern vom Direktor verlangen, Augusts Bild müsse aus dem Klassenfoto entfernt werden, ist eines der Wunder dieses großartigen Romans. Am Ende des Schuljahrs hat Julian die Schule verlassen, denn weder der Direktor noch Augusts neue Freunde hatten sich in ihrer Zuneigung zu ihm beirren lassen und bescheren ihm den glücklichsten Tag seines Lebens.
Die amerikanische Autorin schenkt ihrem Helden ein Happy End, das man ihm als Leser von Herzen gönnt. Vom literarischen Standpunkt aus gesehen wäre etwas weniger Überschwang jedoch glaubwürdiger gewesen. Aber warum soll man nicht an das „Wunder“ mitmenschlicher Großherzigkeit glauben oder sie sich zumindest wünschen für benachteiligte Kinder wie August, genannt Auggie. (ab 12 Jahre)
Raquel J. Palacio: Wunder. Aus dem Englischen von André Mumot. Hanser 2013. 382 Seiten, 16,90 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.07.2013MITMACHEN.
Klima und Wetterwerkstatt: Morgen, Donnerstag, 18. Juli, von 14 Uhr an erfahren kleine Forscher bei einer Expedition zum "Planet 3.0", wie sich das Klima auf der Erde immer wieder gewandelt hat. In der aktuellen Sonderausstellung des Senckenberg-Museums lernen sie die Geschichte des Lebens kennen und erforschen Wetter und Klima. Eine Anmeldung ist erforderlich unter: www.senckenberg.de/veranstaltungen.
Spielen: Morgen und am Freitag, 18. und 19. Juli, jeweils von 10 bis 15 Uhr ist Spielezeit im Frankfurter Museum Angewandte Kunst. In der Ausstellung "1607" sind historische Brettspiele zu sehen, zu denen spannende Geschichten erzählt werden. Im anschließenden Workshop werden eigene Backgammon-Spiele gebaut - analog und digital. Abschließend wird ein Turnier veranstaltet. Anmeldung telefonisch unter 069 / 21238255.
Gewinnen: Beim großen Helden-Quiz, das wir vor Ferienbeginn auf dieser Seite gedruckt haben, gibt es Karten für den Wunschfilmnachmittag im Filmmuseum zu gewinnen. Das Quiz ist noch bis zum Ende der Sommerferien im Internet unter www.faz.net/kinderraetsel zu finden. Wer uns sein ausgemaltes Kritzelbild von dieser Seite oder ein lustiges Foto schickt, kann Bücher, CDs oder DVDs gewinnen.
cp.
BUCH.
"Wenn ich eine Wunderlampe finden würde und einen Wunsch frei hätte, würde ich mir wünschen, ein normales Gesicht zu haben, das nie jemandem auffallen würde." Doch August hat keine Wunderlampe, er hat ein entstelltes Gesicht. Weil er viel Zeit in Kliniken verbracht hat, hat seine Mutter ihn zu Hause unterrichtet. Doch nun in der fünften Klasse geht zum ersten Mal auf eine Schule. Manche Kinder sind gemein zu ihm. Trotz einiger harter Situationen behält August seinen Humor. Als er dann aber auf einer Klassenfahrt in Gefahr gerät, verteidigen ihn die Jungen aus seiner Klasse. Jetzt ist er einer von ihnen.
steff.
Raquel J. Palacio: "Wunder". Hanser Verlag. 384 Seiten, 16,90 Euro. Ab 11 Jahre.
WITZ.
Kim und Malte machen eine Radtour mit ihrem neuen Tandem. Nach kurzer Zeit ist Kim völlig aus der Puste. "Ich hätte nicht gedacht, dass das so anstrengend ist!", sagt Kim. "Stimmt", sagt Malte, "ich muss die ganze Zeit bremsen, damit ich Dir nicht hintendrauf fahre".
Von Lea Delk (10 Jahre) aus Wiesbaden
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Klima und Wetterwerkstatt: Morgen, Donnerstag, 18. Juli, von 14 Uhr an erfahren kleine Forscher bei einer Expedition zum "Planet 3.0", wie sich das Klima auf der Erde immer wieder gewandelt hat. In der aktuellen Sonderausstellung des Senckenberg-Museums lernen sie die Geschichte des Lebens kennen und erforschen Wetter und Klima. Eine Anmeldung ist erforderlich unter: www.senckenberg.de/veranstaltungen.
Spielen: Morgen und am Freitag, 18. und 19. Juli, jeweils von 10 bis 15 Uhr ist Spielezeit im Frankfurter Museum Angewandte Kunst. In der Ausstellung "1607" sind historische Brettspiele zu sehen, zu denen spannende Geschichten erzählt werden. Im anschließenden Workshop werden eigene Backgammon-Spiele gebaut - analog und digital. Abschließend wird ein Turnier veranstaltet. Anmeldung telefonisch unter 069 / 21238255.
Gewinnen: Beim großen Helden-Quiz, das wir vor Ferienbeginn auf dieser Seite gedruckt haben, gibt es Karten für den Wunschfilmnachmittag im Filmmuseum zu gewinnen. Das Quiz ist noch bis zum Ende der Sommerferien im Internet unter www.faz.net/kinderraetsel zu finden. Wer uns sein ausgemaltes Kritzelbild von dieser Seite oder ein lustiges Foto schickt, kann Bücher, CDs oder DVDs gewinnen.
cp.
BUCH.
"Wenn ich eine Wunderlampe finden würde und einen Wunsch frei hätte, würde ich mir wünschen, ein normales Gesicht zu haben, das nie jemandem auffallen würde." Doch August hat keine Wunderlampe, er hat ein entstelltes Gesicht. Weil er viel Zeit in Kliniken verbracht hat, hat seine Mutter ihn zu Hause unterrichtet. Doch nun in der fünften Klasse geht zum ersten Mal auf eine Schule. Manche Kinder sind gemein zu ihm. Trotz einiger harter Situationen behält August seinen Humor. Als er dann aber auf einer Klassenfahrt in Gefahr gerät, verteidigen ihn die Jungen aus seiner Klasse. Jetzt ist er einer von ihnen.
steff.
Raquel J. Palacio: "Wunder". Hanser Verlag. 384 Seiten, 16,90 Euro. Ab 11 Jahre.
WITZ.
Kim und Malte machen eine Radtour mit ihrem neuen Tandem. Nach kurzer Zeit ist Kim völlig aus der Puste. "Ich hätte nicht gedacht, dass das so anstrengend ist!", sagt Kim. "Stimmt", sagt Malte, "ich muss die ganze Zeit bremsen, damit ich Dir nicht hintendrauf fahre".
Von Lea Delk (10 Jahre) aus Wiesbaden
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Ein fulminantes Debüt, das jugendliche wie auch erwachsene Leser umtreibt und sie zwingt, für sich selbst Stellung zu nehmen." Hilde Elisabeth Menzel, Süddeutsche Zeitung, 19.03.2013
"Raquel J. Palacios 'Wunder' ist ein literarisches Ereignis, ähnlich wie Sally Nicholls' 'Wie man unsterblich wird'... 'Wunder' macht Mut und Hoffnung auf einen freundlicheren Umgang mit Außenseitern jeder Art." Sylvia Schwab, Deutschlandradio Kultur, 30.01.13
"Ich habe dieses Buch angefangen und dann nicht mehr beiseite gelegt ... 'Wunder' ist eigentlich ein Jugendbuch. Aber nur eigentlich: Es ist ein Buch für alle. Ein wunderbares Buch." Christine Westermann, WDR 2, 31.03.13
"Ein Wunder von einem Roman." Katrin Hörnlein, Die Zeit, 08.05.13
"Raquel J. Palacio findet für ihr starkes Debüt die Balance zwischen humorvollen, wirklichkeitsnahen Szenen, in denen August einfach sein Leben meistert und schmerzhaften Erlebnissen im Alltag ... Eins kann der Leser durch Augusts Geschichte sehr deutlich nachvollziehen, wie es ist, wenn man sich selbst ganz normal fühlt, doch die anderen einem immer wieder das Gefühl vermitteln, anders zu sein. Karin Hahn, Deutschlandfunk, 28.09.13
"Palacio erzählt großartig in kurzen Sätzen und einer lebendigen und klaren Sprache, die auch Zehnjährige nicht überfordert, aber so treffend und präzise ist, dass sie Tiefgründiges hervorbringt. 'Wunder' ist ein bemerkenswertes Buch." Birgit Müller-Bardorff, Augsburger Allgemeine, 09.03.2013
"Raquel J. Palacios 'Wunder' ist ein literarisches Ereignis, ähnlich wie Sally Nicholls' 'Wie man unsterblich wird'... 'Wunder' macht Mut und Hoffnung auf einen freundlicheren Umgang mit Außenseitern jeder Art." Sylvia Schwab, Deutschlandradio Kultur, 30.01.13
"Ich habe dieses Buch angefangen und dann nicht mehr beiseite gelegt ... 'Wunder' ist eigentlich ein Jugendbuch. Aber nur eigentlich: Es ist ein Buch für alle. Ein wunderbares Buch." Christine Westermann, WDR 2, 31.03.13
"Ein Wunder von einem Roman." Katrin Hörnlein, Die Zeit, 08.05.13
"Raquel J. Palacio findet für ihr starkes Debüt die Balance zwischen humorvollen, wirklichkeitsnahen Szenen, in denen August einfach sein Leben meistert und schmerzhaften Erlebnissen im Alltag ... Eins kann der Leser durch Augusts Geschichte sehr deutlich nachvollziehen, wie es ist, wenn man sich selbst ganz normal fühlt, doch die anderen einem immer wieder das Gefühl vermitteln, anders zu sein. Karin Hahn, Deutschlandfunk, 28.09.13
"Palacio erzählt großartig in kurzen Sätzen und einer lebendigen und klaren Sprache, die auch Zehnjährige nicht überfordert, aber so treffend und präzise ist, dass sie Tiefgründiges hervorbringt. 'Wunder' ist ein bemerkenswertes Buch." Birgit Müller-Bardorff, Augsburger Allgemeine, 09.03.2013