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Umknickende Strommasten, einstürzende Hallendächer, marode Straßen - all dies sind keine Einzelfälle, sondern die sichtbaren Symptome einer beängstigenden Krise unseres Systems. Was ist aus der einst blühenden Industrienation Deutschland geworden? In seinem aufrüttelnden Bericht zeichnet WISO-Moderator Michael Opoczynski ein drastisches Bild der Lage und macht deutlich: Handeln tut not! Wunderland ist abgebrannt erzählt in dramatischen Bildern, was geschieht, wenn weiterhin nichts geschieht. Deutschland in 20 Jahren - Arm und Reich sind so weit voneinander entfernt wie nie zuvor, Deutschland…mehr

Produktbeschreibung
Umknickende Strommasten, einstürzende Hallendächer, marode Straßen - all dies sind keine Einzelfälle, sondern die sichtbaren Symptome einer beängstigenden Krise unseres Systems. Was ist aus der einst blühenden Industrienation Deutschland geworden? In seinem aufrüttelnden Bericht zeichnet WISO-Moderator Michael Opoczynski ein drastisches Bild der Lage und macht deutlich: Handeln tut not! Wunderland ist abgebrannt erzählt in dramatischen Bildern, was geschieht, wenn weiterhin nichts geschieht. Deutschland in 20 Jahren - Arm und Reich sind so weit voneinander entfernt wie nie zuvor, Deutschland ist eine Industriebrache und Reisegruppen aus China oder Indien kommen und bestaunen, was vom ehemaligen Exportweltmeister übrig ist. Noch können wir gegensteuern, sagt Opoczynski und zeigt an vielen Beispielen, wie engagierte Bürger, Unternehmer und Politiker gegen die Lähmung des Landes ankämpfen. Aber allein sind sie zu schwach. Wenn wir dieser Schussfahrt in den Ruin etwas entgegensetzen w ollen, brauchen wir mehr Menschen, die Verantwortung übernehmen - Menschen mit Visionen und Gestaltungswillen.
Autorenporträt
Michael Opoczynski ist als Leiter und Moderator der ZDF-Sendung WISO, die jeden Montagabend Millionen von Menschen vor den Bildschirm lockt, Deutschlands bekanntester Wirtschaftsjournalist. Unter seiner Regie ist WISO zu einem kritischen Verbrauchermagazin geworden, das bereits zahllose Missstände und Skandale aufgedeckt hat und über seine mediale Vernetzung zu den Leitmedien der Wirtschaft zählt. Geboren wurde er 1948 in Berlin, er studierte Politikwissenschaft in Frankfurt a.M. und war dann Assistent beim späteren Bundesfinanzminister Hans Matthöfer. Seit 1980 ist er beim ZDF, 1986 wurde er Redakteur beim Magazin WISO, dessen Leitung er 1992 übernommen hat.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.07.2007

Wirtschaftsbuch
Neue Chancen für Deutschland
Der Titel lässt Schlechtes erwarten. Er lautet: Wunderland ist abgebrannt, und der erste Teil des Buches scheint diese Befürchtung zu bestätigen: Die Geschichte von Michael Opoczynski liest sich zunächst dramatisch, depressiv und aussichtslos. Doch dann liefert der Autor positive Beispiele für ein neues Deutschland, er beschreibt Gestaltungsräume und Visionen, und er bleibt nicht beim Szenario beklagenswerter Ist-Zustände hängen. Opoczynskis Buch entwickelt nach und nach einen reformerischen Ansatz. Es macht Mut, innerhalb der bestehenden Wirtschaftsmechanismen alternative Wege zu suchen, um einen weiteren Niedergang zu stoppen. Ungeschminkt warnt Opoczynski vor einer „Zukunft, wie sie sein wird, wenn wir die Gegenwart einfach nur fortsetzen”. Für eine Umkehr müssten Prioritäten neu gesetzt werden: „Ein neues Spiel mit neuen Regeln” müsse beginnen. Die Anleitung dafür sei „das Prinzip Verantwortung”.
Opoczynski, Moderator der ZDF-Verbrauchersendung WISO, wendet journalistische Handgriffe an. Er schreibt anschaulich und lebensnah, alles ist mit Statistiken – manchmal im Übermaß – präzise belegt. Seine Meinung kommt nicht belehrend daher, und der Journalist verzichtet auf polemische Provokationen ebenso wie auf wirtschaftstheoretische Ausflüge. Und er regt an zum Weiterdenken und Handeln.
„Wenn die heute geborenen Kinder in 20 Jahren herangewachsen sind”, werde ihr Alltag von „vier großen U” bestimmt, meint Opoczynski: Ungleichgewicht, Ungewissheit, Unübersichtlichkeit und Unsicherheit. Spaltungen der Gesellschaft würden global, „insofern wird es ein nationales Wunderland nicht mehr geben”. Opoczynskis Fazit: „Wer nicht in einem bestimmten Maße teilt und verteilt, wird vielleicht irgendwann gar nichts mehr haben, weil die Armen sich einfach holen, was sie brauchen.” Einer seiner Ratschläge dafür lautet: Deutschland muss weltweit in Energieeffizienz und Umwelttechnik an die erste Stelle rücken. Die Umweltwirtschaft werde die Automobilproduktion als Leitbranche bald ablösen und müsse ihren knappen Vorsprung international ausbauen. Wenn Deutschland diese Chancen erkenne und nutze, „das wäre dann wieder ein Wunder”, meint er.
Fragwürdig ist seine Sympathie für den anthroposophischen Drogerieketten-Chef Götz Werner, der Einkommen von der Arbeit entkoppeln und ein staatliches Bürgergeld einführen will. „Vielleicht ist es eine Utopie”, sagt Opoczynski, aber „man sollte so etwas diskutieren.” Alles kreist bei ihm letztlich um die Verantwortung. Die Mehrheit der deutschen Unternehmer sei „gleichgültig. Soziale Belange sind nicht ihre Sache”, klagt er an und appelliert, nicht ins Ausland abzuwandern. Zur Verantwortung gehört für Opoczynski auch dies: Auswärtige Produkte, die unterhalb ethischer Mindeststandards hergestellt werden oder die unsinnige Transportwege hinter sich haben, seien zu ächten. Denn ethische Standards und umweltschonende Transporte begünstigten heimische und europäische Arbeitnehmer.
Vieles, was in diesem Buch steht, ob zum Klimawandel oder zur Demografie, zur Bildung oder zur Umwelt, zur Stadtkultur oder zur Verarmung, ist auch von anderen schon gesagt oder geschrieben worden. Aber es wurde noch nicht so kompakt und griffig, so nachvollziehbar und praktisch zusammengefasst. Die Rolle der Medien streift Opoczynski selbstkritisch: „Wir lernen mit schlechten Nachrichten zu leben” und „akzeptieren, ohne noch lange darüber nachzudenken, dass die Gesellschaft immer stärker in Gewinner und Verlierer aufgespalten wird”. Damit sich das ändert, hat er dieses nachdenkliche und vorwärtsweisende Buch geschrieben. Helmut Lölhöffel
Michael Opoczynski:
Wunderland ist abgebrannt.
Wie wir noch zu retten sind.
Droemer Verlag München 2007, 288 Seiten, 16,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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