In Wunderland begleiten wir Kommissar Kalkbrenner bei einem seiner wohl interessantesten Fälle. Martin Krist weiß einfach, wie ein guter Thriller geschrieben wird und bietet beeindruckende Charaktere, die man mit angehaltenem Atem begleitet.
Wir erleben die Geschichte aus drei verschiedenen
Perspektiven. Der sechsjährige Michel verliert seine Eltern bei einem Autounfall und landet mit seiner…mehrIn Wunderland begleiten wir Kommissar Kalkbrenner bei einem seiner wohl interessantesten Fälle. Martin Krist weiß einfach, wie ein guter Thriller geschrieben wird und bietet beeindruckende Charaktere, die man mit angehaltenem Atem begleitet.
Wir erleben die Geschichte aus drei verschiedenen Perspektiven. Der sechsjährige Michel verliert seine Eltern bei einem Autounfall und landet mit seiner Schwester in einem Kinderheim. Dieses wird von sehr strengen Nonnen geleitet und schnell verwandelt sich das bisher unbeschwerte Leben der Kinder in einen Albtraum.
Jamina, eine Kriminalbeamtin, kurz vor der Beförderung, kann nicht glauben, dass ihr Bruder an einer Überdosis gestorben ist. Er war clean und dabei, zurück ins Leben zu finden. Weil ihr keiner glauben will und sie nicht bereit ist, über die Vergangenheit zu sprechen, stellt sie eigene Nachforschungen an und bringt damit nicht nur sich selbst in Gefahr.
Paul Kalkbrenner befasst sich unterdessen mit einer Leiche, die auf einer Mülldeponie gefunden wird. Keiner hätte ahnen können, was hinter diesem toten steht.
Vorweg: Es handelt sich hier um den achten Teil einer Reihe. Ich muss gestehen, dass ich selbst noch nicht alle gelesen habe. Ich hatte schon Berührungspunkte mit Kalkbrenner, aber dieses Buch lässt sich auch sehr gut lesen, ohne den Rest der Reihe zu erkennen. Wenn mal Bezug auf Dinge aus anderen Teilen genommen wird, wird das immer gut aufgegriffen und war sehr verständlich. Ich freue mich schon drauf, ihn bei weiteren Ermittlungen zu begleiten.
Es ist einfach unglaublich, was für eine Spannung Martin Krist in diesem Thriller aufbaut. Ich wurde direkt ins Geschehen geworfen und wollte das Buch überhaupt nicht aus der Hand legen. Zu packend waren die einzelnen Handlungsstränge, die überraschenden Wendungen immer wieder und der große Knall am Ende. Mit dem Wissen, dass die Geschichte zum Teil auf wahren Begebenheiten beruht, wird all das noch intensiver. Die Arbeit, vor allem die ganze Recherche, haben sich absolut gelohnt.
Aber nicht nur durch die Spannung macht das Buch so gut. Auch die besonderen Charaktere, die so greifbar sind, so echt, haben mich gefesselt. Gerade bei diesem krassen Thema, hat diese Tiefe etwas ganz besonderes und hat in mir sehr viel ausgelöst. Wie oft heult ihr so bei Thrillern? Ich sonst eigentlich nicht, aber mit diesen authentischen Charakteren habe ich einfach mitgelitten.
Wunderland ist kein blutiger Thriller, aber er ist brutal. Er ist erschütternd und mitreißend. Und er behandelt ein Thema, das leider viel zu viele Opfer gefordert hat, die wir nicht vergessen dürfen. Von mir eine große Empfehlung, wenn ihr nach meinen Worten nicht schon abgeschreckt seid und euch auf so eine Geschichte einlassen könnt.