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Ankunft in Lomé.
Immer, wenn ich ankomme, staune ich, dass es auch hier Menschen gibt, Siedlungen. Wie Spielzeuge reihen sich Gevierte von Häusern und Hütten aneinander.
Nach einer Nacht auf eine andere Landmasse gelangt zu sein wie auf einen fremden Planeten. Die Armut, durch die wir fahren, ist nichts mehr, was vollständig fremd wäre. So leben die meisten Menschen auf der Welt, in engen Behausungen, Hütten oder Zeltstädten. Das Weit-Weg rückt in die Nähe. Es gibt wie überall anmutige Frauen und freundliche Gesichter. Den Kindern auf der Straße winken wir zurück.
Abends essen wir in
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Produktbeschreibung
Ankunft in Lomé.

Immer, wenn ich ankomme,
staune ich, dass es auch hier
Menschen gibt, Siedlungen.
Wie Spielzeuge reihen sich
Gevierte von Häusern und Hütten aneinander.

Nach einer Nacht auf eine andere
Landmasse gelangt zu sein
wie auf einen fremden Planeten.
Die Armut, durch die wir fahren,
ist nichts mehr, was vollständig fremd wäre.
So leben die meisten Menschen auf der
Welt, in engen Behausungen, Hütten oder Zeltstädten.
Das Weit-Weg rückt in die Nähe.
Es gibt wie überall anmutige
Frauen und freundliche Gesichter.
Den Kindern auf der Straße winken wir zurück.

Abends essen wir in dieser Fremde
Goldbrasse und Beefsteak,
trinken Bier und Wein wie zu Hause.

Der Morgen beschert
das Konzert eines Exoten:
Wie- wa- wa - wie.
Er bricht seine Darbietung exakt ab.

Aber dann kräht auch schon vertraut der Hahn.
Die Wirtin ist tüchtig wie viele andere auf dieser Welt
und wir diskutieren über die Politik am neuen Ort,
deren Hässlichkeiten uns bekannt vorkommen.
Sie stammen von dem Kontinent, von dem wir
gekommen sind.
Schon heute weiß ich, dass ich als ein anderer
zurückkehren werde.
Ein Satz aus der eigenen Vorlesung
fällt ein,
dass Erfahrung ohne Begegnung mit Anderem
nicht möglich ist.
Autorenporträt
Müller-Funk, WolfgangWolfgang Müller-Funk: Literatur- und Kulturtheoretiker, Univ. Prof. für Kulturwissenschaften an der Universität Wien. Neben wissenschaftlichen Publikationen diverse Essaybände (Niemand zu Hause, 2006, Die Farbe Blau, 2000). Mitglied der Gruppe Podium. Publiziert regelmäßig Beiträge im Spectrum der Tageszeitung Die Presse sowie im Standard. Präsident der Manès-Sperber-Gesellschaft. Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, 2013. Lebt in Drosendorf/Thaya, Wien und in Cerovica/Istrien.