»Seht her, will ich zeigen, ich bin ganz normal, ich bin einer von euch. Ein weichgekochtes Ei zum Frühstück, Zahnseide, Telefongespräche, die man entgegen jeder Vernunft mit zeitraubenden Floskeln wie 'Hallo' beginnt, ein stümperhaft selbstgetöpfertes Schild an der Wohnungstür: 'Hier leben, lieben und lachen Sieglinde, Dieter und Christel Meth.'«Uli Hannemann präsentiert in »Wunschnachbar Traumfrau« irrwitzige Schnappschüsse des Alltags - en miniature schaut er sich selbst und anderen beim Einkaufen, Fernsehen, Sport und Spazierengehen, kurz: beim Leben zu. Und zwar mit mindestens je drei lachenden und drei weinenden Augen.
»Seine Kurzgeschichten suhlen sich geradezu genüsslich im Boshaften, wie besessen tauchen seine Bekenntnisse in die Untiefen des sozialen Bodensatzes, die Deformation der Neidgesellschaft ab und zelebrieren diesen künstlerischen Kloakendienst in einer Sprache, der es an Klarheit an nichts fehlt. Das ist grandios und ziemlich harter Tobak.« BÜCHERmagazin