Eine verwundete Seele. Im Garten wird sie wieder ganz
Allan Jenkins ist glücklich verheiratet und ein erfolgreicher Journalist. Fast täglich sucht er im Morgengrauen oder in der Abenddämmerung sein kleines Stück Land in einer Londoner Kleingartenkolonie auf, um sich dort über seine Pflanzen zu beugen. Er hegt und pflegt die grünen Schützlinge, freut sich über jede einzelne Blüte, jede einzelne Frucht. Die Pflanzen haben, was ihm selbst fehlt: Wurzeln. Sein Leben lang hat Allan daran gelitten, seit die Mutter ihn verließ und eine Odyssee durch Heime und Pflegefamilien begann.
Ausgerüstet mit viel Mut und einer Schaufel gräbt sich Allan durch seinen Garten und immer mehr in die eigene Vergangenheit, stellt sich den bitteren Enttäuschungen, denen er auf der Suche nach den Eltern ausgesetzt ist. Der Garten bietet dabei Raum und Halt. Sobald er die Erde zwischen seinen Händen spürt, lässt sich die Wahrheit, die nach und nach zutage tritt, ein bisschen leichter ertragen.
Wo findet man Trost, wenn das Gefühl, nirgendwo hinzugehören, übermächtig wird? Was bedeutet es, sich als erwachsener Mann der großen Frage stellen zu müssen: Wer bin ich? Dies ist ein schonungsloses und berührendes Buch über ein Leben auf der Suche, und gleichzeitig eine ungeheuer Feier des Glücks, das der Mensch nur im Garten findet.
Allan Jenkins ist glücklich verheiratet und ein erfolgreicher Journalist. Fast täglich sucht er im Morgengrauen oder in der Abenddämmerung sein kleines Stück Land in einer Londoner Kleingartenkolonie auf, um sich dort über seine Pflanzen zu beugen. Er hegt und pflegt die grünen Schützlinge, freut sich über jede einzelne Blüte, jede einzelne Frucht. Die Pflanzen haben, was ihm selbst fehlt: Wurzeln. Sein Leben lang hat Allan daran gelitten, seit die Mutter ihn verließ und eine Odyssee durch Heime und Pflegefamilien begann.
Ausgerüstet mit viel Mut und einer Schaufel gräbt sich Allan durch seinen Garten und immer mehr in die eigene Vergangenheit, stellt sich den bitteren Enttäuschungen, denen er auf der Suche nach den Eltern ausgesetzt ist. Der Garten bietet dabei Raum und Halt. Sobald er die Erde zwischen seinen Händen spürt, lässt sich die Wahrheit, die nach und nach zutage tritt, ein bisschen leichter ertragen.
Wo findet man Trost, wenn das Gefühl, nirgendwo hinzugehören, übermächtig wird? Was bedeutet es, sich als erwachsener Mann der großen Frage stellen zu müssen: Wer bin ich? Dies ist ein schonungsloses und berührendes Buch über ein Leben auf der Suche, und gleichzeitig eine ungeheuer Feier des Glücks, das der Mensch nur im Garten findet.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.05.2018Stammbaumkunde für Familiengärtner
Allan Jenkins wollte eigentlich ein anderes Buch schreiben. Er dachte an "ein Jahr im Leben eines Fleckchens Erde, ergänzt um ein bisschen persönliches Zeug" - das ist keine schlechte Formel für eine gegenwärtig sehr beliebte Variante der Naturbeschreibung. Doch stattdessen erzählt der Herausgeber der monatlichen Gastrobeilage des britischen "Observer" nun in den Einträgen des Gartentagebuchs nicht mehr nur nebenbei von sich, sondern rückt im Wechsel zwischen Kindheitserinnerungen und heutigen Recherchen die Geschichte seiner Familie ins Zentrum. Zur Orientierung der Leser listet er am Anfang die Namen einiger Verwandter auf, aber bei den letzten drei Namen - "Allan, Alan, Peter" - steht lapidar als Erläuterung: "Ich". Die mehrfache Namensänderung spiegelt biographische Brüche. Aus einem Kinderheim kam Jenkins, Jahrgang 1954, mit seinem Bruder Christopher zu einer Pflegefamilie auf dem Land, wo sein Gärtnerleben begann. Seine Mutter lernte er 1987 kennen, seinen Vater nie. Wer sein Vater gewesen sein könnte, versucht er herauszufinden, während er dieses Tagebuch schreibt. Etliche Unterlagen sind, abgesetzt durch serifenlose Schrift, in den Text eingefügt: Protokolle der Pflegebehörden, Ergebnisse eines Gentests. In seiner fragmentarischen Form bewegt sich das Buch mit einer faszinierenden Eigendynamik. Es ist ein oft abgründiges, jedoch versöhnliches Familienporträt.
grae.
Allan Jenkins: "Wurzeln schlagen". Ein Jahr im Garten auf der Suche nach mir selbst.
Aus dem Englischen von Christel Dormagen. Rowohlt Verlag, Reinbek 2018. 303 S., Abb., geb., 20,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Allan Jenkins wollte eigentlich ein anderes Buch schreiben. Er dachte an "ein Jahr im Leben eines Fleckchens Erde, ergänzt um ein bisschen persönliches Zeug" - das ist keine schlechte Formel für eine gegenwärtig sehr beliebte Variante der Naturbeschreibung. Doch stattdessen erzählt der Herausgeber der monatlichen Gastrobeilage des britischen "Observer" nun in den Einträgen des Gartentagebuchs nicht mehr nur nebenbei von sich, sondern rückt im Wechsel zwischen Kindheitserinnerungen und heutigen Recherchen die Geschichte seiner Familie ins Zentrum. Zur Orientierung der Leser listet er am Anfang die Namen einiger Verwandter auf, aber bei den letzten drei Namen - "Allan, Alan, Peter" - steht lapidar als Erläuterung: "Ich". Die mehrfache Namensänderung spiegelt biographische Brüche. Aus einem Kinderheim kam Jenkins, Jahrgang 1954, mit seinem Bruder Christopher zu einer Pflegefamilie auf dem Land, wo sein Gärtnerleben begann. Seine Mutter lernte er 1987 kennen, seinen Vater nie. Wer sein Vater gewesen sein könnte, versucht er herauszufinden, während er dieses Tagebuch schreibt. Etliche Unterlagen sind, abgesetzt durch serifenlose Schrift, in den Text eingefügt: Protokolle der Pflegebehörden, Ergebnisse eines Gentests. In seiner fragmentarischen Form bewegt sich das Buch mit einer faszinierenden Eigendynamik. Es ist ein oft abgründiges, jedoch versöhnliches Familienporträt.
grae.
Allan Jenkins: "Wurzeln schlagen". Ein Jahr im Garten auf der Suche nach mir selbst.
Aus dem Englischen von Christel Dormagen. Rowohlt Verlag, Reinbek 2018. 303 S., Abb., geb., 20,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
In seiner fragmentarischen Form bewegt sich das Buch mit einer faszinierenden Eigendynamik FAZ.NET