»Über Geschmack lässt sich streiten, über die Klugheit und Relevanz dieses Buches nicht!« Samira El Ouassil
Der Literaturwissenschaftler und Erforscher von Skandalen Johannes Franzen fragt, warum Konflikte über Geschmack, Kunst und Kanon so heftig eskalieren. Wer einmal erlebt hat, wie der eigene Lieblingsfilm heruntergemacht wurde, oder wer einen Verriss des Lieblingsbuches gelesen hat, der kennt das tiefe Gefühl des Unwillens, das eine solche Attacke herausfordert. Empört möchte man widersprechen, den Roman oder den Film verteidigen - und damit auch sich selbst.
Johannes Franzen sieht im Streiten über Geschmack eine wichtige Kulturtechnik und versammelt eine Fülle von Kontroversen und Skandalen aus der Literatur-, Film- und Musikszene von Madame Bovary bis Breaking Bad, von Lolita bis Till Lindemann. Kurzweilig und klug analysiert er, warum wir in Bezug auf Romane, Songs, Computerspiele oder Serien starke Emotionen wie Begeisterung und Wut, Liebe und Scham entwickeln, und warum Konflikte über diese Gefühle so wichtig und produktiv sind.
»Johannes Franzen legt eine fesselnde Theorie des Streits vor, die unser Verständnis von Kultur maßgeblich prägen wird. Intellektuell tiefsinnig und hochspannend.« Carolin Amlinger
Der Literaturwissenschaftler und Erforscher von Skandalen Johannes Franzen fragt, warum Konflikte über Geschmack, Kunst und Kanon so heftig eskalieren. Wer einmal erlebt hat, wie der eigene Lieblingsfilm heruntergemacht wurde, oder wer einen Verriss des Lieblingsbuches gelesen hat, der kennt das tiefe Gefühl des Unwillens, das eine solche Attacke herausfordert. Empört möchte man widersprechen, den Roman oder den Film verteidigen - und damit auch sich selbst.
Johannes Franzen sieht im Streiten über Geschmack eine wichtige Kulturtechnik und versammelt eine Fülle von Kontroversen und Skandalen aus der Literatur-, Film- und Musikszene von Madame Bovary bis Breaking Bad, von Lolita bis Till Lindemann. Kurzweilig und klug analysiert er, warum wir in Bezug auf Romane, Songs, Computerspiele oder Serien starke Emotionen wie Begeisterung und Wut, Liebe und Scham entwickeln, und warum Konflikte über diese Gefühle so wichtig und produktiv sind.
»Johannes Franzen legt eine fesselnde Theorie des Streits vor, die unser Verständnis von Kultur maßgeblich prägen wird. Intellektuell tiefsinnig und hochspannend.« Carolin Amlinger
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Interessiert bespricht Steffen Martus Johannes Franzens Buch über die Wertungswut des Kulturpublikums zum Beispiel auf Social Media. Franzen schreibt über die Zusammenhänge von gesellschaftlichen und ästhetischen Fragestellungen entlang von Themen zwie Themen wie Trotz, Schadenfreude und Populismus, unterfüttert offensichtlich durch eine ausgiebige Twitter-Rezeption. Die großen Namen der Kulturtheorie spielen keine so wichtige Rolle, wobei Franzen laut Martus eher bei Bourdieu als bei Adorno andockt, wenn er rekonstruiert, dass der Kulturbegriff der westlichen Moderne, der auf elitärem Kunstgenuss und einer eingeforderten Bereitschaft zur Langeweile basiert, derzeit dabei ist, zu kollabieren. Stattdessen würden heute Unterhaltung und politische Relevanz eingefordert. An solche Thesen anschließend stellt Martus Überlegungen zur Allgegenwart von Geschmacksentscheidungen an, die von manchen als Zwang erlebt werden. Der Rezensent fühlt sich von Franzens Buch angeregt, weitere Überlegungen anzustellen zu Themen wie dem digitalen Kapitalismus und der Funktionsweise modischer Trends in der Politik.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Johannes Franzen ist mit Wut und Wertung ein ebenso lehrreiches wie unterhaltsames Buch gelungen. Christian Schachinger Der Standard 20241213