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Die Aufregung in Südbaden war groß, als die Planungen, am Oberrhein ein Atomkraftwerk zu bauen, in den 1970ern Gestalt annahmen. Ein erster Standort wurde nach Protesten aufgegeben, der andere in Wyhl am Kaiserstuhl bei Baubeginn besetzt. Nach Jahren der Auseinandersetzung wurde das Projekt nie verwirklicht.Auch die beiden Großkirchen der Gegend, die Ev. Landeskirche in Baden und die Erzdiözese Freiburg, nahmen zum Streit um das Projekt Stellung. Gemeindeglieder, ev. Pfarrer, die Kirchenleitungen (auf kath. Seite der Erzbischof, auf ev. Seite die Landessynode sowie der Landesbischof),…mehr

Produktbeschreibung
Die Aufregung in Südbaden war groß, als die Planungen, am Oberrhein ein Atomkraftwerk zu bauen, in den 1970ern Gestalt annahmen. Ein erster Standort wurde nach Protesten aufgegeben, der andere in Wyhl am Kaiserstuhl bei Baubeginn besetzt. Nach Jahren der Auseinandersetzung wurde das Projekt nie verwirklicht.Auch die beiden Großkirchen der Gegend, die Ev. Landeskirche in Baden und die Erzdiözese Freiburg, nahmen zum Streit um das Projekt Stellung. Gemeindeglieder, ev. Pfarrer, die Kirchenleitungen (auf kath. Seite der Erzbischof, auf ev. Seite die Landessynode sowie der Landesbischof), Theologinnen und Theologen und die Forschungsstätte der Ev. Studiengemeinschaft äußerten sich mit Bezug auf ihren Glauben zum Streit um den Standort, zur Technik der Energiegewinnung aus der Kernspaltung sowie zu Fragen des allgemeinen Umweltschutzes und Mensch-Natur-Verhältnisses. Die entstehende ökologische Theologie und die ethische Debatte um "Wyhl" beeinflussten sich gegenseitig. Daneben bemühten sich Gemeindeglieder, Pfarrer und Kirchenleitung immer wieder um Gespräche zwischen den Konfliktparteien und um Deeskalation. Die vorliegende Arbeit untersucht, welche Formen des Austauschs und der Auseinandersetzung stattfanden und welche Wirkungen diese entfalteten.
Autorenporträt
Dr. Lisa Bender ist Pfarrerin in Villingen.