Die Stadt gerät aus den Fugen, die Sonne wird immer heißer, das Wasser steigt. Jeden Tag zwängen sich mehr Menschen in die Raumfähre, die sie nach Belgador bringen soll, einem fernen Planeten, von dem niemand etwas weiß und jeder sich viel erhofft. Nur Simon und eine Handvoll sympathisch skurriler Gestalten harren noch aus, obwohl schon der Kabeljau zum Sauerkraut fehlt, weil sich inzwischen auch der Fischer davongestohlen hat. Simon ist der Laternenanzünder der Stadt, die nach und nach vom Urwald überwuchert oder vom Seemeer verschluckt wird. Doch eines Tages findet er, von einer wütenden Welle angespült, ein stummes Kind. Der Kleine wächst Simon schnell ans Herz, er lehrt ihn den Umgang mit den Menschen, das Lesen und die Freuden und Pflichten seines Handwerks. X wie Dictionnaire ist eine Parabel über die Liebe und das Loslassen, erzählt von Geheimnissen, die geheim bleiben wollen, und vom Funkeln der Hoffnung in einer Welt, die dem Untergang geweiht ist. Als wär's ein Leichtes, gelingt es der Übersetzerin Lis Künzli, die poetische Verspieltheit von Marie-Jeanne Urechs Sprache mit all ihren Reimen und Lautmalereien ins Deutsche zu übertragen und - wie die Autorin -, wo ein Wort fehlt, gelegentlich eines zu erfinden.
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