Mit „Xanthippe – Schöne Braut des Sokrates“ legt die Althistorikerin einen Roman vor, der als Rehabilitation der als zänkisch und übellaunig diffamierten Ehefrau des Sokrates aufzufassen ist. Sie schildert Xanthippe als junge, wissbegierige Frau, die aus schwierigen Familienverhältnissen (der Vater
war Alkoholiker, die Mutter früh verstorben) stammt und die über ihren geliebten Bruder Philoppos…mehrMit „Xanthippe – Schöne Braut des Sokrates“ legt die Althistorikerin einen Roman vor, der als Rehabilitation der als zänkisch und übellaunig diffamierten Ehefrau des Sokrates aufzufassen ist. Sie schildert Xanthippe als junge, wissbegierige Frau, die aus schwierigen Familienverhältnissen (der Vater war Alkoholiker, die Mutter früh verstorben) stammt und die über ihren geliebten Bruder Philoppos den äußerlich unattraktiven, aber durch sein Charisma wirkenden Sokrates kennenlernt. Der Roman erzählt nun, wie Xanthippe vom jungen Mädchen zur selbstbewussten Frau heranreift. Mit in die Handlung eingebunden sind das Kriegsgeschehen (Sizilienexpedition der Athener 415 – 413 v.Chr.) und welche katastrophalen Auswirkungen diese auf den Alltag der Menschen hatte, das Verhältnis zwischen Athen und Sparta sowie zahlreiche andere, mehr oder weniger historische Personen.
Durch den Roman taucht der / die Leser*in tief in das antike Griechenland ein. Die profunde Sachkenntnis der Autorin ist immer und überall zu spüren, sie versteht es sehr gut, die zeitlich, kulturell und räumlich so fremde Welt vor unseren Augen erstehen zu lassen. So werden die Figuren und die Ereignisse lebendig und man kann sich gut in sie einfühlen.
Der angenehm zurückhaltende Sprachstil der Autorin lässt dabei immer noch Raum für eigene Interpretationen. So bleibt vieles im Ungefähren und der Phantasie der Lesenden überlassen, was ich angesichts der Xanthippe betreffenden spärlichen Quellenlage aber durchaus angenehm und angemessen finde.
Fazit: Ein wunderbares kleines Buch, das uns eine be-, aber wahrscheinliche verkannte historische Figur und ihre Zeit näherbringt. Eine klare Leseempfehlung.