„Y.“ soll ein „vielschichtiges Porträt der Generation Y“ sein, aber ich würde es nicht darauf reduzieren. Dieses kleine Buch, das Novelle, Drama und Erzählung enthält, befasst sich mit Elementarem. Es erzählt von drei Frauen: Sarah verlässt ihr altes Leben und wird zu Anna, Y. hadert mit sich selbst
und ihrem Dasein und die namenlose Erzählerin am Schluss beschäftigt sich mit dem Tod. Zusammen…mehr„Y.“ soll ein „vielschichtiges Porträt der Generation Y“ sein, aber ich würde es nicht darauf reduzieren. Dieses kleine Buch, das Novelle, Drama und Erzählung enthält, befasst sich mit Elementarem. Es erzählt von drei Frauen: Sarah verlässt ihr altes Leben und wird zu Anna, Y. hadert mit sich selbst und ihrem Dasein und die namenlose Erzählerin am Schluss beschäftigt sich mit dem Tod. Zusammen ergeben sie ein Gesamtbild des Seins, das viele Aspekte beinhaltet, die man einem so schlanken Büchlein, von gerade mal 87 Seiten, gar nicht zutraut.
Jacqueline Thör versteht, die Essenz herauszuziehen und in Worte zu gießen. Sie erschafft Stimmungen, ohne viel sagen zu müssen. Ich gehöre der Generation Y an, aber ich bin mir sicher, dass sie auch alle anderen Generationen anspricht, denn sie schildert Grundlegendes.
Jeder Abschnitt könnte für sich selbst stehen, doch gemeinsam ergeben sie ein rundes Bild und beschreiben (Neu-)Anfang, das Werden (mit all sein Zweifeln) und am Ende den Tod. Dabei greift Jacqueline Thör auf ihren philosophischen Background zurück, ohne hochtrabend zu sein, und lässt auch popkulturelle Bezüge einfließen, was eine sehr gelungene Kombination ergibt.
„Nenn mich einfach Igel“ hat mich vor einem Jahr schon sehr begeistert und „Y.“ hat das nochmal unterstrichen. Ich hoffe sehr, dass Jacqueline Thör immer weiter schreibt. Sie ist eine Stimme in der Literatur, die man im Auge behalten sollte. Sie schreibt nicht nur wunderbare Romane, was sie mit diesem Exkurs gezeigt hat.
Und bald kommt schon ein neues Buch, worauf ich mich sehr freue!