Marktplatzangebote
6 Angebote ab € 3,99 €
  • Gebundenes Buch

Trotz aller Frauenquoten, Emanzipationsbestrebungen und positiver Beispiele: Der Anteil der Frauen in den Chefetagen liegt nach wie vor nur bei 2,5 Prozent. In den Vorständen der 200 größten deutschen Unternehmen sind nur 21 Frauen. Und das, obwohl bewiesen ist, dass Frauen ein entscheidender Wirtschaftsfaktor und Erfolgsgarant sind und damit ein dringend notwendiger Bestandteil der Unternehmensführung. Wollen Unternehmen langfristig bestehen, sind sie schlicht auf weibliche Führungskräfte angewiesen. Marianne Heiß, als CFO bei der Agentur BBDO selbst Topmanagerin, zeigt, warum sich…mehr

Produktbeschreibung
Trotz aller Frauenquoten, Emanzipationsbestrebungen und positiver Beispiele: Der Anteil der Frauen in den Chefetagen liegt nach wie vor nur bei 2,5 Prozent. In den Vorständen der 200 größten deutschen Unternehmen sind nur 21 Frauen. Und das, obwohl bewiesen ist, dass Frauen ein entscheidender Wirtschaftsfaktor und Erfolgsgarant sind und damit ein dringend notwendiger Bestandteil der Unternehmensführung. Wollen Unternehmen langfristig bestehen, sind sie schlicht auf weibliche Führungskräfte angewiesen. Marianne Heiß, als CFO bei der Agentur BBDO selbst Topmanagerin, zeigt, warum sich Unternehmen selbst ins Ausstellen, wenn sie auf weibliche Mitarbeiter verzichten. So haben sich beispielsweise während der letzten Krise die Herrenriegen in den Führungsetagen nicht mit Ruhm bekleckert. Sie verrät, wie frau es ganz nach oben schafft - und warum Unternehmen wie auch die gesamte Wirtschaft davon profitieren.
Autorenporträt
Heiß, Marianne
Marianne Heiß ist Chief Financial Officer der BBDO, Deutschlands größter Werbeagentur. Schon während ihres Studiums der BWL arbeitete sie als Finance Director bei BBDO, PKP Wien. Ihre Diplomarbeit wurde von einer österreichischen Wirtschaftsfachjury mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Ihr erstes Buch "Strategisches Kostenmanagement in der Praxis" erschien 2004 und sie hat zudem zahlreiche Aufsätze zu Wirtschafts- und Führungsthemen veröffentlicht.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.07.2011

Wenn der
„Boys Club“ mauert
Warum entscheiden sich so viele Akademikerinnen nach den ersten erfolgreichen Berufsjahren letztendlich doch gegen die große Karriere? Marianne Heiß geht diesem Phänomen in ihrem Buch „Yes she can“ auf andere Weise nach, als die ehemalige taz -Chefredakteurin Bascha Mika. Letztere wirft den Frauen in „Die Feigheit der Frauen“ vor, einfach zu bequem und unterwürfig zu sein. Heiß fasst Studienergebnisse zusammen, zitiert, analysiert und erzählt aus ihrem Alltag als European Finance Director bei der Werbeagentur BBDO.
Kinder sind selten das Hindernis Nummer eins, schreibt sie. Und auch die Infrastruktur ist nicht das dringlichste Problem. In der Tat. Frauen machen ihre Karriere nicht davon abhängig, wie lange eine Krippe geöffnet hat. Sie müssen es sich leisten, darüber hinaus ein enges Netz aus Au-pair-Mädchen, Babysittern und Tagesmüttern zu knüpfen.
Entscheidender sei aber die „homosoziale Reproduktion“. Top-Manager wollen unter sich sein. Heiß identifiziert drei Typen: Der erste lehnt Frauen ab. Der zweite hat nichts gegen Frauen, hält sie aber für zu weich; der dritte findet keine geeignete Kandidatin – flexibel genug und mit lückenloser Berufsbiographie. Dadurch sei die gläserne Decke „dreifach gesichert“, so Heiß. Obwohl bekannt ist, dass gemischte Teams höhere Gewinne erzielen. Studien von McKinsey, Accenture und der UN haben beispielsweise ein Plus von 42 bis 48 Prozent ermittelt. Nur ausgemachte Karrierefrauen boxen sich da durch. Die meisten Akademikerinnen sind ambivalent. Sie wollen einen tollen Job und einen interessanten Partner. Je erfolgreicher Frau ist, desto schwieriger zu finden, so Heiß. Und Zeit für Freizeit, Kinder und mitunter pflegebedürftige Eltern. Wenn der „Boys Club“ zu sehr mauert, verabschieden sie sich – genervt vom Spiel um Status, Anerkennung, Macht und Geld.
„Die Rituale und Mechanismen der heutigen Management-Kultur schrecken viele Frauen ab“, schreibt Heiß. Sie versucht nicht, ihren Karriereweg als den einzig richtigen anzupreisen. Sie will Lösungen für Unternehmen, die es ernst meinen mit Gender Balance – weil es ökonomisch unsinnig ist, nicht im riesigen weiblichen Talentepool zu fischen. Die Schlagworte: Frauenförderung zur Chefsache erklären, Blockaden beseitigen, spezielle Mentoring- und Coachingprogramme, Arbeitszeiten radikal individualisieren. „Es ist ein Mythos, dass alle Jobs an familienfreundliche Formate angepasst werden können“, so Heiß. „Trotzdem muss es eine Selbstverständlichkeit werden, dass Frauen wichtige Positionen mit unterschiedlichen Lebensentwürfen verbinden können.“ Als Beispiel nennt sie die Allianz: Der Versicherer plane Teilzeitmodelle auf allen Ebenen unterhalb des Vorstands.
Auch die Akademikerinnen nimmt Heiß in die Pflicht. Selbst unter den besten Bedingungen – Karriere machen ist kein Zuckerschlecken. Der Ton ist rau, der Leistungsdruck hoch, die Konkurrenz groß. Deswegen müsse Frau lernen, was sie oft nicht gut kann: den Weg nach oben strategisch planen, sich verbindliche Ziele setzen, selbstbewusst vermarkten, Verbündete finden, Konflikte austragen und aushalten, Prioritäten setzen.
Seit der Zukunftsforscher John Naisbitt den „Megatrend Frauen“ ausgerufen hat, sind fast 20 Jahre vergangen. Seitdem warten wir vergeblich auf die große Feminisierung. Doch „Yes she can“ ist eine erfreulich sachliche Bestandsaufnahme. Sehen, was ist – ohne groß zu werten. Damit es Deutschland mit seinen 13 Prozent weiblicher Vorstände und Aufsichtsräte vielleicht auch ohne Quote innerhalb der EU vom letzten Drittel in die vordere Hälfte schafft.
Heike Littger
Marianne Heiß: Yes she can. Die Zukunft des Managements ist weiblich. Redline Verlag, München 2011. 240 Seiten. 19,99 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.10.2011

Lesen für die Karriere

Frauen sind spitze, Frauen schaffen es: Das ist die Botschaft eines ganzen Schwungs von Wirtschaftsbüchern.

VON BETTINA WEIGUNY

Die Frau auf dem Weg nach oben - das ist ein wunderbares Thema für ein Buch, ach, für viele Bücher, für ganze Bücherregale gar. Der Eindruck stellt sich unwillkürlich ein, wirft man einen Blick auf die Neuerscheinungen: Dieses Jahr gehört den Frauen.

"Yes, she can" lauten die Titel auf den Büchertischen. "Female Leadership", "Einsame Spitze? Warum berufstätige Frauen glücklicher sind" oder "Erotisches Kapital". Es lässt sich unglaublich viel darüber schreiben, wie Frau Karriere macht: biographisch, historisch, soziologisch, analytisch, praktisch, feministisch oder auch leicht schlüpfrig.

Die Frauenfrage ist auf jeden Fall ein großes Glück für die Autoren. Die Chance, Aufmerksamkeit für sein Werk zu bekommen, war nie so groß wie jetzt, wo vier Ministerien in Berlin um die Frauenquote ringen und die ersten Frauen in die Dax-Vorstände vorgerückt sind. Das Thema "Frauen und Karriere" beschäftigt alle, es polarisiert, setzt Emotionen frei und entfacht alte Grabenkriege neu: Kann sie oder nicht? Soll sie? Und will sie überhaupt Karriere machen? Oder lieber nur ein bisschen arbeiten - neben den Kindern her? Was ist gut für uns? Haben Frauen es schon geschafft - und wenn ja, wie?

Zumindest bei der letzten Frage hilft den Lesern eine bekannte Persönlichkeit auf die Sprünge: Die Bertelsmann-Patriarchin Liz Mohn hat eine erfolgreiche Frau gefunden: sich selbst, und ein Werk über ihr "außergewöhnliches Frauenleben" verfasst. "Schlüsselmomente - Erfahrungen eines engagierten Lebens" heißt es, und wir lernen zumindest eine unbekannte Seite an der mächtigen Witwe kennen: Die der Frauenförderin, die sich für gemischte Führungsteams starkmacht und Mädchen ermutigt, es "einfach mal zu versuchen". So wie sie, die als Telefonistin bei Bertelsmann angefangen hat. Ihrem starken Willen verdankt sie demnach ihren Aufstieg, ihrem Mut, den sie schon als Mädchen beim Eisschollen-Springen bewiesen hat: "Entweder man stürzt hinein, oder man schafft es."

Auch andere Autorinnen haben sich auf die Suche gemacht nach starken Frauen. So hat die Historikerin Christiane Eifert in "Deutsche Unternehmerinnen im 20. Jahrhundert" entdeckt: Es gab schon immer Unternehmerinnen - wie Käthe Kruse, Margarete Steiff oder Aenne Burda. Diese seien keine historischen Ausnahmefiguren. Vielmehr sei im 20. Jahrhundert jeder fünfte Unternehmensinhaber eine Frau gewesen. Ökonomisch wirksam, aber gesellschaftlich unsichtbar sei ihre Rolle gewesen, folgert Eifert. Wie denn auch Historiker sie lange übersehen, ignoriert oder ausgeblendet hätten. Das holt sie nach - und zwingt den Leser dabei über weite Strecken des Buches in die wenig fesselnden Niederungen des deutschen Mittelstandes.

Dieses Problem versucht Kerstin Plehwe zu umschiffen, indem sie nicht nur in Deutschland, sondern weltweit nach weiblichen "role models" sucht. 60 Vorzeigefrauen aus allen Bereichen stellt sie in "Female Leadership" vor. Wow, denkt man bei dem Untertitel ("Die Macht der Frauen. Von den Erfolgreichsten der Welt lernen"), um dann festzustellen: Ein Buch über Steve Jobs und Mark Zuckerberg, Nelson Mandela und Zidane wäre vielleicht doch spannender gewesen als eines über Frauen wie Rita Süssmuth, Birgit Fischer und Cathy O'Dowd, die erste Südafrikanerin auf dem Mount Everest. Das ist das Manko der Frauenbücher: Sie wollen dem Leser um jeden Preis Regionalliga für Weltklasse verkaufen und haben stets nur eine Botschaft: Frauen sind spitze, Frauen schaffen das, wenn sie nur noch ein bisschen Anschubkraft (Quote, Coaching et cetera) bekommen.

Das einzige Buch, das hier aus dem Rahmen fällt, ist Florian Willet mit "Deutschlands Frauen schaffen ihre Männer ab". Provokant zeigt der Wirtschaftsjurist, wie weibliche Strategien den Kampf um Karriere und Macht gewinnen werden. "Das 21. Jahrhundert gehört den Frauen", schreibt Willet. "Männer sind bloß die Copiloten. Mal sehen, wo die Frauen hinsteuern." Verlierer sind, klar, die Jungs. Damit läutet Willet den nächsten Buchtrend ein: Männer auf dem Weg nach unten.

Christiane Eifert: "Deutsche Unternehmerinnen im 20. Jahrhundert", C. H. Beck, 48 Euro

Catherine Hakim: "Erotisches Kapital", Campus, 19,99 Euro

Marianne Heiß: "Yes, she can", Redline, 19,99 Euro

Bettina Wündrich: "Einsame Spitze? Warum berufstätige Frauen glücklicher sind", Rowohlt, 16,95 Euro

Kerstin Plehwe: "Female Leadership", Hanseatic Lighthouse, 19,90 Euro

Liz Mohn, "Schlüsselmomente - Erfahrungen eines engagierten Lebens", Bertelsmann, 19,99 Euro

Florian Willet, "Deutschlands Frauen schaffen ihre Männer ab", Verlag Ludwig, 18,80 Euro

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr