Seit 1994 herrscht in Chiapas, Mexiko, Kriegszustand. Die Zapatisten hatten sich bewaffnet erhoben, um ihrer Forderung nach Würde, Freiheit und sozialer Gerechtigkeit Nachdruck zu verleihen. In diesem Buch gibt Marcos Antwort auf die Fragen, die immer wieder gestellt werden. "Wer sind eigentlich diese Zapatisten" wird hier kurz und prägnant beantwortet. "Marcos will der Welt, die verständnisbereit ist, erklären, was in Chiapas, dem ärmsten Bundesstaat Mexikos, mit seinen Reichtümern an Öl, Erdgas, Kaffee und Latifundien vorgeht. Die reiche Wahl seiner literarischen Mittel ist ebenso verblüffend wie oft erschütternd."Frankfurter Rundschau
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Schade, dass die Gespräche der mexikanischen Journalistin Marta Duran de Huerta, die sie 1994 mit dem Führer der Zapatisten, Subcomandante Marcos, geführt hat, erst jetzt ins Deutsche übersetzt wurden, denn seither sind eine ganze Reihe von Publikationen über die Zapatisten erschienen, so dass Duran de Huertas Buch keine neuen Erkenntnisse über die zapatistische Bewegung bietet, schreibt Karin Ceballos Betancur. Aber es ist dafür, meint die Rezensentin, ein Grundlagenwerk, denn die Gespräche sind monologische Stellungnahmen, in denen Marcos die Sicht der Zapatisten über die indigene Bevölkerung, die ELZN, den Krieg, die Massenmedien und die Ziele der Bewegung erörtert. Und sie zeigen seine Rhetorik - eine Mischung aus Pathos und Paradoxa, religiös-folkloristischen Allusionen, Fragekaskaden, repetitiven Stilfiguren und Koketterie. In Zeiten, in denen die USA die Definitionsmacht über Begriffe wie Terrorismus und legitime Opposition übernommen haben, erhält das Buch eine dringliche Aktualität, so die Rezensentin. Gerade jetzt sei es wichtig, sich mit den Inhalten von Befreiungsbewegungen gründlich auseinanderzusetzen, denn mehr denn je sind sie gefährdet, als Terrororganisationen diffamiert zu werden.
© Perlentaucher Medien GmbH
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