Das Yoga Vasishtha, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwischen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama. Der junge Rama soll allmählich von seinem Vater die Regierungsgeschäfte übernehmen, befindet sich jedoch in einer spirituellen Krise. Er sieht, dass alle äußeren Werte vergänglich sind – Jugend, Gesundheit, Wohlstand, Ansehen, Macht, und stellt sich die großen Fragen menschlicher Existenz: Was ist Glück? Was ist die Welt? Was ist der Sinn des Lebens? Der Weise Vasishtha erklärt ihm den Yogaweg, insbesondere den Weg des reinen Vedanta, wonach dieses ganze Universum so wie wir es normalerweise wahrnehmen, eine Illusion ist. Die höchste vedantische Weisheit kommt in Form fantastischer Geschichten, die sich teilweise in Parallel-Universen abspielen. Vasishtha will Rama – und damit uns - aufrütteln aus unserem normalen Alltagsbewusstsein, uns die Relativität der Welt der Erscheinungen drastisch vor Augen führen. Trotz oder gerade wegen seiner hohen Philosophie ist das Yoga Vasishtha eine Anleitung für gelebte Spiritualität im Alltag. Im Wissen, dass alles auf der relativen Ebene ver gänglich ist, es aber darum geht, in dieser Welt seinen Part so gut wie möglich zu spielen, können wir ein glückliches und gelassenes Leben inmitten aller täglichen Probleme und Verstrickungen führen. Vashistha ist in der indischen Mythologie einer der Saptarishis, der Sieben Großen Weisen in grauer Vorzeit. Er war der Rajguru, der spirituelle Lehrer der Könige der Sonnendynastie, der auch Rama angehörte. Er gilt als der geist-geborene Sohn Brahmas, des Schöpfers. Swami Venkatesananda war einer der frühen Schüler von Swami Sivananda. Seine Übersetzungen und Kommentare wichtiger indischer Schriften sind gerade für den westlichen Aspiranten besonders hilfreich und anschaulich.