"Mein Ziel", so Yoshiharu Tsuge in einem Interview, "war es, mich, wann immer sich mir die Gelegenheit bot, vom traditionellen Geschichtenerzählen zu distanzieren. Man könnte sagen, dass ich an dem, was wir ,Handlung' nennen, nicht interessiert war." Die Geschichten, die in Yoshios Jugend versammelt sind, bewegen sich zwischen Traum und Realität, zwischen Alltag und Wahnsinn. Yoshiharu Tsuge blickt zurück auf die Härten der Nachkriegszeit, die Unschuld seiner Anfänge als Mangaka und auf die Ernüchterung, die folgte.Wie Rote Blüten und Der Nutzlose Mann sind die Erzählungen des jungen Yoshio Watakushi-Manga, "Ich-Manga" voller Introspektion, in denen sich die luzide und entzauberte Beschreibung der Wirklichkeit mit Momenten reiner Lyrik abwechselt, und groteske Porträts sich mit zarten Einbrüchen in die Komödie mischen. Yoshiharu Tsuge blickt zurück auf seine Vergangenheit und schöpft aus Erlebnissen aus seiner Kindheit und als Erwachsener, während sein Stil sich immer wieder neu erfindet.Mit einem Vorwort von Toshiaki Kobayashi und einem Nachwort von Mitsuhiro Asakawa.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Ralph Trommer freut sich über die Chance der Wiederentdeckung früher Geschichten von Yoshiharu Tsuge. Der Band vereint Storys der Jahre 1972-1981, die den eigenen, abwechslungsreichen und experimentellen Stil des Mangazeichners laut Trommer gut abbilden. Auf düstere Weise hält der Autor hier die gesellschaftlichen Veränderungen der Zeit fest und begibt sich auf Sinnsuche, so Trommer. Wie Tsuge mit Fantasie, Traumbildern und Gewaltfantasien die Grenzen des Mangasubgenres der Gekigas auslotet und eigene Ängste behandelt, findet der Rezensent beeindruckend. Die eher realistisch gehaltene Titelgeschichte führt den Leser in die Mangaszene von Tsuges Frühzeit, erklärt Trommer.
© Perlentaucher Medien GmbH
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