Yugoslav ist ein elegisches Prosagedicht über den Verlust eines nahestehenden Menschen, das Verschwinden einer Epoche und das Aufbewahren von Erinnerung. Die Protagonistin lässt nach dem Tod ihres Vaters, eines lebenstüchtigen Jugoslawen, die Beziehung zu ihm und die Zeit ihrer Kindheit, eine glückliche und erlebnisreiche Zeit, wiederauferstehen. Dabei changiert die Autorin geschickt zwischen dem Privaten, ja Intimen und dem Gesellschaftlichen, zwischen existenziellen Überlegungen zum Tod und zur Herkunft und detailreichen Erinnerungen an jugoslawische Alltagskultur. Der Aufstieg und der spätere Abstieg des erfolgreichen Mannes sowie das ehemals weltläufige Leben der Familie bilden die Basis des Textes, in dem auch Themen wie Geselligkeit und Freundschaft, Liebe und Sexualität, berufliche Entscheidungen und künstlerische Ambitionen, Reiselust und die Freude darüber, zu Hause zu sein, verhandelt werden.