»Burkhard Spinnen ist ein Glücksfall für die Gegenwartsliteratur.«Michael Braun, Frankfurter RundschauSommer 1914. Den jungen Deutschamerikaner Zacharias Katz hat es auf die Präsident verschlagen, ein kleines deutsches Passagierschiff, das in der Karibik Reisende für die großen Ozeandampfer aufsammelt. Zacharias ist auf der Flucht, wovor genau, das weiß er nicht; vielleicht vor Gangstern aus New York, vielleicht vor seiner unentschiedenen Lebensgeschichte. Bislang war er Journalist ohne Leidenschaft und Textdichter ohne poetische Ader. An Bord der Präsident schreibt Zacharias auf, was ihm die Passagiere aus Deutschland erzählen. Es sind Geschichten vom Selbstzweifel, vom Verlust der Identität, Episoden aus einer Gesellschaft, die sich auflöst, weil sie nicht mehr an sich glaubt.Als in Europa der Krieg ausbricht, erreicht er auch die Präsident. Sie wird zuerst zum Flüchtlingsschiff, dann zum Hilfskreuzer, mit dem ihr Kapitän auf Kaperfahrt geht. Zacharias Katz müsste entscheiden, wo er stehen und wer er sein will. Doch gerade weil er das nicht tut, zieht es ihn immer tiefer in den Krieg hinein.Burkhard Spinnen hat eine Parabel auf die Brüchigkeit geordneter Verhältnisse geschrieben. Was 1914 geschah, als das Jahrhundert in den Krieg stürzte, kann immer wieder passieren. Und gerade die, die sich am liebsten heraushalten würden, sind besonders anfällig.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Mit Burkhard Spinnens neuem Roman "Zacharias Katz" begibt sich Rezensentin Judith von Sternburg auf eine komplizierte, verwirrende aber doch lesenswerte Lektüre- bzw. Schiffsreise, die sie nicht nur in die Karibik und zu den Anfängen des Ersten Weltkrieges im Sommer 1914 führt, sondern auch in die Probleme, Streitigkeiten und die politische Weltsituation im "Miniaturformat" widerspiegelnde Bordgesellschaft verwickelt. Dann ist der Roman auch noch aus der Retrospektive im Jahre 1945 geschrieben, stöhnt die Rezensentin, und zu allem Überdruss auch noch im erzählerischen Duktus' eines Diktats. Die Kritikerin muss sich während der Lektüre ganz schön anstrengen, findet aber auch, dass diese zwischen "Entwicklungsroman und Novellenzyklus" changierende Geschichte, nicht nur durch seine Offenherzigkeit besticht, sondern auch Anlass zum Nachdenken bietet.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein Meisterstück«Thomas Neubacher-Riens, Frankfurter Neue Presse»Spinnen holt so viel Leben in sein Buch, so viele schillernde Figuren, so viele dramatische Konflikte - was für ein fintenreicher Erzähler.«Karin Großmann, Sächsische Zeitung»Spinnen macht dem Leser auch Freude mit den Geschichten der Passagiere, die Katz sich gerne notiert. Großartige, klassische Geschichten.«Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau»Blendend erzählt, fantasievoll und abwechslungsreich.«Sonntagszeitung, CH»Spinnen versammelt mit geradezu 'überbordender' Fabulierlust ein famoses Panoptikum an abenteuerlichsten Lebensgeschichten.«Sabine Vogel, Berliner Zeitung»Eine interessante, untypische Herangehensweise an den Ersten Weltkrieg, mit der sich der Autor klar von der herkömmlichen Weltkriegsliteratur abhebt.«Hörzu