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Eugen Okers Roman erzählt "in seinem grimmig-lakonischen Realismus, aber auch seinem unerbittlichen Moralismus" (Reinhard Wittmann) von einem anfangs naiven Mitmarschierer im 2. Weltkrieg: Der Vermesserer Kagerer meldet sich freiwillig zu einer technischen Einheit. Man "kommt auf Staatskosten ganz schön rum", zuerst nach Frankreich. Anfangs gutgläubig, dann immer skeptischer merkt Kagerer, wo es lang geht. Vor allem dann, als sie durchs zerstörte Polen Richtung Moskau fahren. Nach einer Zwischenstation in Landshut, geht es die letzten Monate des Krieges noch nach Italien. Kagerer beendet für…mehr

Produktbeschreibung
Eugen Okers Roman erzählt "in seinem grimmig-lakonischen Realismus, aber auch seinem unerbittlichen Moralismus" (Reinhard Wittmann) von einem anfangs naiven Mitmarschierer im 2. Weltkrieg: Der Vermesserer Kagerer meldet sich freiwillig zu einer technischen Einheit. Man "kommt auf Staatskosten ganz schön rum", zuerst nach Frankreich. Anfangs gutgläubig, dann immer skeptischer merkt Kagerer, wo es lang geht. Vor allem dann, als sie durchs zerstörte Polen Richtung Moskau fahren. Nach einer Zwischenstation in Landshut, geht es die letzten Monate des Krieges noch nach Italien. Kagerer beendet für sich den Wahnsinn, schließt "einen Separatfrieden mit den Alliierten" und geht einfach heim.
Autorenporträt
Eugen Oker, 1919 in Schwandorf in der Oberpfalz geboren; Topograf und Fotogrammeter, nach dem 2. Weltkrieg Arbeit als Maurer und Ofensetzer im elterlichen Betrieb, Lokalredakteur und Korrespondent für "Die Neue Zeitung" in München; seit 1971 freier Schriftsteller, lebte bis zu seinem Tod 2006 in München. Schrieb viele Beiträge für den Bayerischen Rundfunk (Hörfunk und Fernsehen), u.a. für die Sendung "Bayern wo's kaum einer kennt". 1964 Erfindung der Spielekritik (u.a. für DIE ZEIT). Auszeichnungen: 1973 Astrid-Lindgren-Preis für das Kinderbuch "Babba, sagt der Maxl, du mußt mir eine Geschichte erzählen", 1994 Deutscher Spiele Preis, 1999 Friedrich-Baur-Preis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.06.2009

Eugen Okers sträflich unterbewertete Romane
Heute wäre der Dichter Eugen Oker (1919-2006) 90 Jahre alt geworden. Einst hatte er als eine der wichtigsten literarischen Stimmen der Oberpfalz einen eigenen Verlag gegründet, in dem seine Bücher handkopiert erschienen. Schon deshalb erzielten sie aber keine großen Auflagen. Der Lichtung Verlag hat jetzt die ehrenwerte Aufgabe übernommen, Okers nach wie vor großartige Bücher einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Beispielsweise den dritten Band seiner autobiographischen Romane mit dem Titel „Zahlbar nach dem Endsieg”, in dem er seine Kriegserinnerungen verarbeitet. Das Buch sei sträflich unterbewertet, urteilt der Schriftsteller Bernhard Setzwein, der Okers Roman neben Oskar Maria Grafs Bekenntnisbuch „Wir sind Gefangene” stellt und auch neben Haseks Soldaten Schwejk. Von der Schwejk’schen Insubordination nach dem Motto „immer alles schön streng nach Befehl ausführen, dann wird der militärische Irrsinn schon deutlich werden”, habe auch Oker eine Portion gehabt, sagt Setzwein.
Außerdem veröffentlichte der Lichtung Verlag jetzt die 1993 erstmals in kleiner Auflage erschienene Geschichtensammlung „Bloß der König”. Es enthält 21 Geschichten, dazu einige Zeichnungen Eugen Okers. Vom Ende des Kriegs bis zu den 80er Jahren spannt sich der zeitliche Rahmen der Texte, die von den Sprachgeheimnissen der Erstkommunion handeln und von einem Kommunisten, der die Stadt Amberg den Amerikanern übergab. Nicht zu vergessen die Schnurren über das Watten und den Knödel. Eugen Oker war ein Multitalent, er war Maurer und Ofensetzer, Lokalredakteur und seit 1971 freier Schriftsteller. Er schrieb viele Beiträge für den Bayerischen Rundfunk, gilt als Erfinder der Spielkritik und wurde mit großen Preisen ausgezeichnet. Das Oberpfälzische hatte in ihm den besten Fürsprecher, den man sich denken kann. hak
Bayern-Buch
Eugen Oker, Zahlbar nach dem Endsieg, Lichtung Verlag, Neuauflage 2008, 256 Seiten, 19,80 Euro, ISBN 978-3-941306-00-4
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