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Sie heißen Kuster, Hugentobler oder Äbersold. Spitzenpersonal aus den Chefetagen der Schweizer Banken. Bekannt aus dem Bestseller «Bank, Banker, Bankrott. Storys aus der Welt der Abzocker». In dem über 40 000 Mal verkauften Buch über das «Biotop der Gier» («Die Zeit») haben wir erfahren, wie diese honorablen Bankiers ihre Kunden schröpfen. «Der größte Bankraub aller Zeiten», sagt Autor René Zeyer, «der ohne Umweg in die globale Finanzkrise geführt hat.» Jeder Mensch hat das Potenzial zur Besserung. Sind die Banker in sich gegangen? Haben sie Lehren gezogen aus der Vergangenheit? Hat die Krise…mehr

Produktbeschreibung
Sie heißen Kuster, Hugentobler oder Äbersold. Spitzenpersonal aus den Chefetagen der Schweizer Banken. Bekannt aus dem Bestseller «Bank, Banker, Bankrott. Storys aus der Welt der Abzocker». In dem über 40 000 Mal verkauften Buch über das «Biotop der Gier» («Die Zeit») haben wir erfahren, wie diese honorablen Bankiers ihre Kunden schröpfen. «Der größte Bankraub aller Zeiten», sagt Autor René Zeyer, «der ohne Umweg in die globale Finanzkrise geführt hat.»
Jeder Mensch hat das Potenzial zur Besserung. Sind die Banker in sich gegangen? Haben sie Lehren gezogen aus der Vergangenheit? Hat die Krise aus den Bankern bessere Banker gemacht? Der Autor gibt Antworten, wie wir sie von ihm gewohnt sind. Mit spitzer Feder, herrlich literarisch verfremdet, aber erschreckend wahr beschreibt er, was aus den Abzockern von einst in der Krise geworden ist.
Sie ahnen schon: Die Abzocker sind Abzocker geblieben. Die Schatullen der Banken sind prall gefüllt mit Milliarden-Staatshilfen. Die «neuen Storys aus der Welt der Abzocker» beleuchten das Innen und Privatleben dieser Akteure. Das Geld von Vater Staat, so viel sei verraten, ist ihr neues Spielgeld.
Autorenporträt
Dr. René Zeyer arbeitete als Journalist und Reporter für diverse Zeitschriften ("Stern", "FAZ" u. a.). Zudem war er mehrere Jahre Auslandkorrespondent der «Neuen Zürcher Zeitung». Der Autor lebt in Zürich.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 20.02.2010

Aus der Welt der Abzocker
Da ist zum Beispiel Herr Brönnimann. Sein Kontostand: 450 000 Schweizer Franken. Nicht gerade wenig, aber keine Summe, die einen sogenannten Private Banker entzücken würde. Im Gegenteil: Reich wird er mit so einem Kunden nicht. Trotzdem muss der Private Banker jetzt mit Herrn Brönnimann sprechen. Irgend ein Mitarbeiter namens Müller hat ihn durchgestellt. Eine Frechheit.
Der Private Banker nimmt sich zusammen und sagt, was aus seiner Sicht gesagt werden muss: „Wie bitte? Sie möchten eigentlich nur ein paar Aktien in Ihr Portefeuille nehmen? Nun, eine solche aktive Bewirtschaftung, lieber Herr Brönnimann, verstehen Sie mich nicht falsch, macht nun eigentlich erst ab einem Betrag von, nun, sagen wir mal ab einem Betrag mit sechs Nullen einen Sinn, nicht wahr, denn erst dann kann durch entsprechende Hebelwirkungen ein Ertrag erzielt werden.” Und so weiter.
Als der Private Banker den Hörer auflegt, schreibt er ein Memo an Müller: „Schicken Sie Brönnimann unsere Standardbroschüre, B-Post. Und schreiben Sie ihm 20 Franken Kontoführungsgebühren gut, Treuebonus. Und stellen Sie ihn nie mehr, wirklich nie mehr zu mir durch.” Während er das schreibt, macht er sich Sorgen um seine Ferienbräune, die er sich kürzlich auf Bora Bora zugelegt hatte – dem Bonus sei Dank. Also wirklich, eine Frechheit, dieser Müller. Wie soll bitte der Bonus konstant bleiben oder gar steigen, wenn der Private Banker seine Zeit mit „Normalos” wie Herrn Brönnimann verschwenden soll? So wird das nichts mit Bora Bora 2010.
Die Geschichte von Herrn Brönnimann und dem Private Banker ist eine von insgesamt 50 Kurzgeschichten aus dem kleinen Sammelband „Zaster und Desaster” des Schweizer Autors René Zeyer. Es sind allesamt Anekdoten aus der Welt der Abzocker. Sie beschreiben das Denken und Handeln von Bankern, die sich nur dem eigenen Gewinn verpflichtet fühlen.
Wenn man so will, sind die Geschichten eine Fortsetzung von Zeyers Buch „Bank, Banker, Bankrott”. Darin fanden sich 88 Storys aus dem Leben der Finanzwelt. Warum es jetzt nochmal 50 zusätzliche braucht? Weil die Finanzakrobaten fröhlich weitermachen und sich auch im Jahr zwei der Krise unredlich dumm und dämlich verdienen. So sieht es jedenfalls Zeyer. Gut möglich, dass er recht hat. Schließlich weiß er, wovon er spricht und schreibt. Jahrelang hatte Zeyer als Journalist und Kommunikationsberater Einblicke in die Finanzindustrie.
Es ist allerdings erstaunlich, wie sehr der Autor den Leser mit Klischees überhäuft. Ein Banker trägt natürlich eine goldene Uhr von Patek Philippe, einen Anzug von Brioni und schmiert sich tonnenweise Gel ins Haar. Kurzum: Er frönt dem Luxus und zeigt, was er hat. Der Kunde als Mensch ist ihm völlig egal. Hauptsache, der eigene Kontostand stimmt.
Zeyer zeichnet ein Bild vom gierigen Banker, der seine Kunden hemmungslos abzockt. Er tut das mit einem Augenzwinkern und in einer Sprache, die Laune macht. Zugegeben, auf so manches Klischee hätte er verzichten können, aber gerade in der Überzeichnung liegt Zeyers Stärke. Und natürlich trifft er mit seinen Geschichten das Gefühl vieler Menschen, die in Zeiten der Krise nicht nur viel Geld verloren haben, sondern auch das Vertrauen in die Finanzwirtschaft.
So mancher Leser wird sich in seinen Vorstellungen von Bankern bestätigt fühlen: „Hugentobler saß an seinem Schreibtisch und spielte mit dem zweiten Bankcheck über eine Million. Wusste gar nicht, dachte er fröhlich, dass man bei der Pleite einer Bank reich werden kann, großartig.” Alexander Mühlauer
René Zeyer: Zaster und Desaster. Neue Storys aus der Welt der Abzocker. Orell Füssli Verlag, Zürich 2010. 192 Seiten. 19,90 Euro.
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