Theodor W. Adorno, einer der einflussreichsten Intellektuellen des Nachkriegs-Deutschland, hinterließ sein kunstphilosophisches Hauptwerk Ästhetische Theorie als Fragment (1970 erschienen). Es blieb selbst für Experten in vielem dunkel. Eine textnahe Gesamt-Rekonstruktion steht bisher aus. Zum ersten Mal folgt dieser einführende Kommentar dem Verlauf des gesamten Buches Schritt für Schritt. Zugleich stellt er Bezüge zum Textganzen her. Als weitergehende Kontexte werden erhellt: die Geschichte von Adornos Gesamtwerk und die Geschichte der Philosophie seit der Antike. Die Zentralbegriffe und Kunst-Beispiele dieses sehr eigenwilligen und äußerst komplexen dialektischen Denkens, mit seinen sehr häufigen Anspielungen, werden durch die modernsten Analyseverfahren herausgeschält. Sie zeigen sich im Zusammenhang mit Adornos Negativer Dialektik als 'Negative Metaphysik'. Ganze Begriffs-Ketten und 'Konstellationen' bestimmen und vertiefen sich gegenseitig. Querverbindungen werden zu Wegweisern. Die vorliegende Einführung eröffnet, textnah und durch vielfältige Überblicke, neuartige Zugänge für philosophisch orientierende, hohe und tief gehende geistige Wanderungen durch eine bedeutende Ästhetik.