Spielt der Zen-Buddhismus als religiös-ethisch-kultureller Hintergrund eine entscheidende Rolle für den japanischen Wirtschaftserfolg? Die simple Analogie zur Protestantismusthese Max Webers bleibt systematisch und historisch anfechtbar - ist die Integration explizit zen-buddhistischer Übungen in den Arbeitsprozeß in Japan doch gerade neueren Datums. Aufgrund einer vor knapp drei Jahrzehnten gestarteten Initiative des Managements führen gegenwärtig bis zu 50 Prozent aller japanischen Unternehmen sogenannte 'Zen-Schulungs-Kurse' durch: Zielgruppe sind sowohl Angehörige des Managements wie der Arbeitnehmerschaft. Über 120 Fallstudien mit Interviews, die der Autor mit Managern, Arbeitnehmern sowie Zen-Priestern führte, zerstreuen dabei allzu romantische Vorstellungen über das japanische 'Arbeitsethos'.
"Frischkorn hat mit seiner fundierten Untersuchung letztlich eine weitere Facette der 'Rundumnutzung der Arbeitskraft' (C. Deutschmann) in japanischen Betrieben beschrieben. Daneben gibt er einen ernüchternden Einblick in die sozialen Realitäten der Zen-Schule und ihrer Organisationen. Alles in allem ein Stück notwendiger Entmythologisierung." (Stefan Biedermann, F.A.Z.)