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Wie gern würden Judith, Philipp, Ziggy und Anouk diesen Abend im August aus ihrem Leben streichen: den Abend, als sie Yasmin töteten. Ein tragisches Unglück. Keine Zeugen. Ein Schweigegelübde wird für die drei Freunde zur moralischen Zerreißprobe.
Sommer, Sonne, Reggae - es war einfach alles perfekt an jenem Abend im August. Doch wie gern würden Judith, Philipp und Anouk genau diesen Abend aus ihrem Leben streichen. Den Abend, an dem sie Yasmin töteten. Ein tragisches Unglück. Keine Zeugen. Ein Schweigegelübde wird für die drei Freunde zur moralischen Zerreißprobe. Angst und Schuldgefühle…mehr

Produktbeschreibung
Wie gern würden Judith, Philipp, Ziggy und Anouk diesen Abend im August aus ihrem Leben streichen: den Abend, als sie Yasmin töteten. Ein tragisches Unglück. Keine Zeugen. Ein Schweigegelübde wird für die drei Freunde zur moralischen Zerreißprobe.
Sommer, Sonne, Reggae - es war einfach alles perfekt an jenem Abend im August. Doch wie gern würden Judith, Philipp und Anouk genau diesen Abend aus ihrem Leben streichen. Den Abend, an dem sie Yasmin töteten. Ein tragisches Unglück. Keine Zeugen. Ein Schweigegelübde wird für die drei Freunde zur moralischen Zerreißprobe. Angst und Schuldgefühle wiegen immer schwerer - verkehren Vertrauen in Misstrauen, Stärke in Schwäche, Liebe in Hass ...
Autorenporträt
Marlene Röder wurde 1983 in Mainz geboren und wuchs in Limburg auf. Nach dem Abitur absolvierte sie eine Ausbildung zur Glasmalerin an der Glasfachschule Hadamar. Im Jahre 2006 nahm sie ein Lehramtsstudium mit den Fächern Deutsch und Kunst in Gießen auf, das sie 2011 abschloss.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.03.2009

Die Stille nach der Fahrerflucht

Vier Teenager werden durch eine gemeinsame Schuld ungewollt eng zusammengeschweißt. Marlene Röder zeigt in "Zebraland", dass das nicht gutgehen kann.

Von Elena Geus

Es ist dieser eine Moment, der alles verändert. Nach dem Unfall ist im Leben der vier Jugendlichen kaum mehr etwas, wie es zuvor war. Ziggy, Judith, Philipp und Anouk haben sich nicht nur der Unfallflucht schuldig gemacht, sondern auch der unterlassenen Hilfeleistung. Denn ihre Schulkameradin Yasmin - wegen ihres gestreiften Kopftuchs "Zebra" genannt - war, nachdem sie sie angefahren hatten, keineswegs tot, wie sie glaubten, sie starb erst später auf dem Weg ins Krankenhaus.

Mit Wucht beginnt, was sich danach zu einer leisen, vielschichtigen Geschichte voller Zwischentöne entfaltet, die den Leser auch an ihrem Ende nicht entlässt, sondern mit Fragen nach der eigenen Gesinnung beschäftigt: Wie hätte man selbst gehandelt? Was hätte dieses Erlebnis aus dem eigenen Leben gemacht?"

In einem geschickten Wechsel von Perspektiven und Zeit entwickelt Marlene Röder ein überzeugendes Psychogramm der vier Jugendlichen, die als Gruppe von Tätern unauflösbar miteinander verbunden sind, in der aber jeder auch allein ist mit seiner Schuld und seiner Angst: Philipp ist dabei der Antreiber, der alle immer wieder in ihrem Pakt auf Vertuschung auf Normalität einschwört; Anouk ist in ihrer Lähmung zu nichts anderem in der Lage, als sich in die traute Zweisamkeit mit Philipp zu flüchten; Ziggy führt Yasmins Tagebuch aus ihrer Handtasche - die sie vom Unfallort mitnahmen und die er entsorgen sollte - wie einen Fetisch mit sich, liest darin und schreibt es fort, sucht die Nähe, weil zu vergessen noch schwerer ist als sich zu erinnern; und Judith hadert am stärksten mit ihrer Gewissenlosigkeit, weil sie sich nicht nur auf die Fahne, sondern buchstäblich aufs Papier geschrieben hat, stets gegen Ungerechtigkeit und Unwahrheit zu kämpfen.

Wie schon in ihrem Debüt "Im Fluss" beschreibt Marlene Röder das Leben als Wendepunkt. Mit angenehm professioneller Distanz entwirft die junge Autorin mögliche Wege, ohne sich auf einen festzulegen, sprachlich schnörkellos und auf eine Art flüssig erzählt, für die "fesselnd" keine übertriebene Beschreibung ist.

Als seien die inneren wie äußeren Kämpfe um das, was jetzt noch richtig sein kann - nachdem sich die Jugendlichen schon über das, was Recht ist, hinweggesetzt haben -, nicht heftig genug, bittet die Autorin zur nächsten Prüfung: Mose nennt sich ein anonymer Briefeschreiber, dessen freundliches "Willkommen in Zebraland" trügerisch ist, denn seine erpresserischen Forderungen sind gnadenlos. Die Existenz eines Mitwissers lässt das von der Erinnerung an einen tragischen Augenblick zusammengehaltene, ohnehin brüchige Gefüge endgültig bröckeln.

Meisterlich inszeniert Marlene Röder, wie sich die Schlinge immer weiter zuzieht und wie die Furcht vor Enttarnung die vier hinabzieht: in einen Strudel aus Spekulationen, Misstrauen, Eifersucht und Hass. Als nicht einmal das artige Erfüllen der immer drastischer werdenden Aufgaben Mose zufriedenstellt, als er sie verhöhnt, sie, die Täter, sollten endlich aufhören, sich wie Opfer zu fühlen, wird ihnen klar, dass es keinem von ihnen gelingen wird, mit Schweigen und Verdrängung davonzukommen.

In diesem begeisternden Buch lösen sich das Rätsel um die Identität von Mose, des Mittlers und Gesetzgebers, und die Frage nach der moralischen Integrität der Helden am Ende auf. Wie weit es um die eigene Courage bestellt ist, bleibt als offene Frage zurück.

Marlene Röder "Zebraland". Ravensburger Buchverlag, Ravensburg 2009. 224 S., geb., 14,95 [Euro]. Ab 12 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Absolut begeistert zeigt sich Elena Geus von dem zweiten Buch der jungen Autorin Marlene Röder. Die wuchtig einsetzende Geschichte um eine unterlassene Hilfeleistung und vier Teenager im klebrigen Netz aus Schuld und Angst gerät laut Geus zum vielschichtigen Psychogramm. Formal gefallen der Rezensentin die geschickten Perspektivenwechsel, mit denen Röder Handlungsoptionen ins Spiel bringt, die Distanz, die ihr verbietet, sich auf einen der Wege festzulegen sowie die gerade Sprache, die die Erzählung fließen lässt. Von Dahinplätschern kann indes keine Rede sein. Fesselnd findet Geus die inneren und äußeren Kämpfe der Figuren, und am Ende zieht ein Erpresser die Spannungsschraube noch ein bisschen an. Als sie das Buch zuklappt, lässt es Geus noch immer nicht los; die Frage nach der eigenen Moral, meint sie, bleibt im Raum.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Ein begeisterndes Buch, eine meisterliche Inszenierung!" Frankfurter Allgemeine Zeitung, Kinder- und Jugendbücher, 12. März 2009 "Die Lösung des Rätsels um Mose ist überraschend und befriedigend, aber das Ende der Geschichte lässt trotzdem einige Fragen offen mit denen der Leser sich auseinander setzen muss." Bulletin Jugend & Literatur, März 2009 "In Zebraland stecken ganz viele Themen, das Buch ist clever geschrieben und hat ein überraschendes Ende. Was für ein Talent!" Buchmarkt, Christine Hamann, Buchhandlung Dietsch, Düsseldorf, März 2009 "Der packende Thriller von Marlene Röder" Süddeutsche Zeitung, 3. April 2009 "Eine brisante Mischung aus Thriller, Liebesgeschichte und Tagebuch." Süddeutsche Zeitung, 3. April 2009 "Mit Wucht beginnt, was sich danach zu einer leisen, vielschichtigen Geschichte voller Zwischentöne entfaltet, die den Leser auch nicht an ihrem Ende entlässt, sondern mit Fragen nach der eigenen Gesinnung beschäftigt." Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. März 2009 "Der Autorin gelingt es, Angst und Schuldgefühle spürbar zu machen. Sie zeigt, wie sich großes Vertrauen in Misstrauen wandelt, aus Stärke Schwäche und aus großer Liebe großer Hass werden kann." Münchner Merkur, 6. Juni 2009 "Packend geschrieben aus den verschiedenen Perspektiven der Jugendlichen." Focus-Schule, Mai/Juni 2009 "Zebraland ist unbedingt empfehlenswert!" Frankfurter Neue Presse, 2. Juli 2009 "Dieser Thriller lässt einen nicht mehr los." Buchjournal, März/April 2009 "Ein spannendes, aus zwei Perspektiven erzähltes Buch der Kategorie All-Age. Besonders empfehlenswert jedoch für junge Menschen im Alter der Protagonisten." Kleine Zeitung (AT), 29.August 2009 "Zebraland ist nicht nur für Jugendliche geeignet, sondern kann auch Erwachsenen in seinen Bann ziehen." gutowsky-online.de, 13. Februar 2011…mehr