Nachdem mir bereits der erste Fall für Margareta Sommerfeld sehr gut gefallen hatte, musste ich natürlich auch den zweiten Band dieser Reihe um die sympathische Hobbydetektivin aus Gelsenkirchen lesen. Schon das Cover macht klar, mit welcher Berufsgruppe sich die Autorin in diesem Roman beschäftigt:
Es zeigt einen typischen Bergmannshut vor einer zerbrochenen Fensterscheibe, wie sie für…mehrNachdem mir bereits der erste Fall für Margareta Sommerfeld sehr gut gefallen hatte, musste ich natürlich auch den zweiten Band dieser Reihe um die sympathische Hobbydetektivin aus Gelsenkirchen lesen. Schon das Cover macht klar, mit welcher Berufsgruppe sich die Autorin in diesem Roman beschäftigt: Es zeigt einen typischen Bergmannshut vor einer zerbrochenen Fensterscheibe, wie sie für brachliegende Industriegebäude typisch ist.
Die stillgelegte Zeche „Bergmannsglück“ soll abgerissen werden. Auf dem Gelände sollen neue Betriebe angesiedelt werden. Eine Bürgerinitiative, der auch Margaretas Bruder Gisbert angehört, ist für den Erhalt der historischen Gebäude und die Einrichtung einer Begegnungsstätte. Als eines Tages der junge Kevin, Sohn von Gisberts Nachbar Koslowski, erschlagen auf dem Gelände aufgefunden wird, schwört Margareta sich, den Täter zu finden. Die Lage spitzt sich zu, als kurz darauf eine zweite Leiche entdeckt wird. Doch Margareta gibt nicht auf und bringt sich damit selbst in Gefahr.
Margit Kruses Büchern merkt man an, dass sie ein echtes Kind des Ruhrpotts ist. Sie schaut den Leuten aufs Maul, beschreibt humorvoll deren Auftreten und Sprache. Dabei verliert sie aber nicht den Blick für die Sorgen und Nöte der Menschen: Arbeitslosigkeit, ärmliche Verhältnisse und Perspektivlosigkeit. Die Zerstörung von Industriedenkmälern ist ein weiteres Thema, das in diesem Roman angeschnitten wird.
Die Figuren sind sehr authentisch beschrieben. Besonders amüsant fand ich die Darstellungen des Kumpels Norbert Koslowski, der mir mit seinem Ruhrpottdialekt immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Auch der etwas schräge Biologielehrer Löschke, der Margareta nach einer gemeinsamen Nacht nicht mehr von der Seite weichen will, ist köstlich beschrieben. Margaretas Schnüffeleien sind wieder sehr unkonventionell und chaotisch. Sie verstrickt sich dermaßen in Lügen, dass ich kaum noch folgen konnte. Gemeinsam mit ihr tappt der Leser im Dunkeln und kann so miträtseln, wer die Morde begangen hat. Es gibt einige Verdächtige. Wer der wahre Mörder ist, erfährt man erst ganz zum Schluss.
Neben allem Lob muss ich hier allerdings auch mal Kritik üben. Das Buch enthält sehr viele Rechtschreibfehler, die mich erheblich in meinem Lesefluss gestört haben. Ich frage mich ernsthaft, ob es beim Gmeiner Verlag keinen Korrekturleser gibt. Da mir der Kriminalroman aber ansonsten wieder rundum gefallen hat, möchte ich dafür keinen Stern abziehen.
Fazit:
Ein spannender Fall für Margareta Sommerfeld, die erneut mit viel Charme und Witz im Ruhrpott ermittelt.