Dieses Sachbuch ist fundierte Zeckenkunde, kleine medizinische Forschungsgeschichte und praktischer Leitfaden rund um die Gefahren, die von den Blutsaugern ausgehen. Wie verhalten sich Zecken, und welche Arten gibt es? Was sind die Folgen eines Bisses, und was passiert bei einer Infektion? Wie sehen die Krankheitsverläufe aus, und wie wird richtig behandelt?
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.04.2007Plagegeister
Zecken als Krankheitsüberträger
Zecken haben einen miserablen Ruf, und das aus gutem Grund. Denn die von ihnen übertragenen Krankheitserreger stellen eine ernste Bedrohung dar. Eine Gelegenheit dazu, sich gründlich über die Lebensweise der Zecken sowie über die von ihnen ausgehende Gefahr zu informieren, bietet ein kürzlich erschienenes Buch des Mikrobiologen Jochen Süss. Der Autor leitet am Friedrich-Loeffler-Institut in Jena das Nationale Referenzlabor für durch Zecken übertragene Krankheiten. In dem Buch erfährt man zum Beispiel, dass die vorherrschende Art, der Gemeine Holzbock, je nach Geschlecht unterschiedlich viele Blutmahlzeiten einnimmt. Aus der Beschreibung des Saugvorgangs ergibt sich auch eine Antwort auf die Frage, ob man von einem Zeckenbiss oder einem Zeckenstich sprechen sollte: Es ist ein Stich. Ausführlich werden in den anschließenden Kapiteln die von den Blutsaugern übertragenen Krankheiten Lyme-Borreliose und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) abgehandelt. Hierbei geht es auch um vorbeugende Maßnahmen, sei es um Möglichkeiten, das Risiko eines Zeckenstichs zu verringern, sei es um die sachgerechte Entfernung der Blutsauger. Auch Empfehlungen dafür, wann eine Impfung gegen FSME erwogen werden sollte, werden gegeben. Sich eingehend über die blutrünstigen Parasiten zu informieren erscheint schon deshalb angebracht, weil die Zecken infolge der Klimaerwärmung auch Gebiete erobern, die ihnen früher zu kühl waren, etwa höhere Lagen der Mittelgebirge.
F.A.Z.
Jochen Süss: "Zecken. Was man über FSME und Borreliose wissen muss". Heinrich Hugendubel Verlag, Kreuzlingen/München 2007. 140 S., br., 14,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Zecken als Krankheitsüberträger
Zecken haben einen miserablen Ruf, und das aus gutem Grund. Denn die von ihnen übertragenen Krankheitserreger stellen eine ernste Bedrohung dar. Eine Gelegenheit dazu, sich gründlich über die Lebensweise der Zecken sowie über die von ihnen ausgehende Gefahr zu informieren, bietet ein kürzlich erschienenes Buch des Mikrobiologen Jochen Süss. Der Autor leitet am Friedrich-Loeffler-Institut in Jena das Nationale Referenzlabor für durch Zecken übertragene Krankheiten. In dem Buch erfährt man zum Beispiel, dass die vorherrschende Art, der Gemeine Holzbock, je nach Geschlecht unterschiedlich viele Blutmahlzeiten einnimmt. Aus der Beschreibung des Saugvorgangs ergibt sich auch eine Antwort auf die Frage, ob man von einem Zeckenbiss oder einem Zeckenstich sprechen sollte: Es ist ein Stich. Ausführlich werden in den anschließenden Kapiteln die von den Blutsaugern übertragenen Krankheiten Lyme-Borreliose und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) abgehandelt. Hierbei geht es auch um vorbeugende Maßnahmen, sei es um Möglichkeiten, das Risiko eines Zeckenstichs zu verringern, sei es um die sachgerechte Entfernung der Blutsauger. Auch Empfehlungen dafür, wann eine Impfung gegen FSME erwogen werden sollte, werden gegeben. Sich eingehend über die blutrünstigen Parasiten zu informieren erscheint schon deshalb angebracht, weil die Zecken infolge der Klimaerwärmung auch Gebiete erobern, die ihnen früher zu kühl waren, etwa höhere Lagen der Mittelgebirge.
F.A.Z.
Jochen Süss: "Zecken. Was man über FSME und Borreliose wissen muss". Heinrich Hugendubel Verlag, Kreuzlingen/München 2007. 140 S., br., 14,95 Euro.
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