Tolles Setting, aber flache Handlung
Vlissingen erlebt eine nahezu perfekte Kopie eines Doppelmordes, der in den 1930er Jahren begangen wurde. Doch wie hängen die aktuelle Ereignisse mit den Geschehnissen von damals zusammen ? Bokma steht gerade im Fokus der Polizei, denn sein Verhalten macht ihn
mehr als verdächtig. Aber Bokma ist unschuldig und es gilt, diese Unschuld zu beweisen, auch wenn…mehrTolles Setting, aber flache Handlung
Vlissingen erlebt eine nahezu perfekte Kopie eines Doppelmordes, der in den 1930er Jahren begangen wurde. Doch wie hängen die aktuelle Ereignisse mit den Geschehnissen von damals zusammen ? Bokma steht gerade im Fokus der Polizei, denn sein Verhalten macht ihn mehr als verdächtig. Aber Bokma ist unschuldig und es gilt, diese Unschuld zu beweisen, auch wenn seine Weste nicht ganz so blütenrein ist. Seine eigenen Ermittlungen scheinen zunächst von Erfolg gekrönt, aber dann wendet sich das Blatt und Bokma muss erleben, was passiert, wenn sich dunkle Gestalten auf die Füße getreten fühlen...
Die Provinz Zeeland in den Niederlanden wird zum Schauplatz für Verbrechen. Zwischen Dünengras, Miesmuscheln, Klompen und ganz viel niederländischem Küstencharme pflanzt Martin Roos seine Hauptfigur Jakob Bokma ein, der zwar kein glatt geschliffener Kiesel ist, aber seine Ecken und Kanten wirken mir zu gewollt. Anderes seine Tochter Mayla, die mit beiden Beinen fest im Leben steht und ihre Ziele verfolgt, komme was wolle.
Die Handlung beginnt zunächst geheimnisvoll und spannend, flacht aber bis zum Mittelteil deutlich ab, sodass Bokmas Anstrengungen, die Parallelen zwischen dem Doppelmord heute und dem Verbrechen von einst nicht wirklich fesselnd geschildert sind. Einzig die Bedrohung von aussen, die seine eigene Familie betrifft, bringt Schwung in die Seiten.
Auch Edna Dingemanes, die mit ihrem Gemischtwarenladen einen Hauch Nostalige lebendig werden lässt, hat zwei Gesichter. So unscheinbar die betagte Einzelhändlerin auf den ersten Blick ist, hat sie es faustdick hinter den Ohren. Und wer hätte gedacht, dass ein von ihr großzügig an Bokma verschenktes Einwegfeuerzug nochmal für den Verlauf des Schicksals zuständig sein wird.
Der Fall an und für sich ist gut angedacht, aber mir fehlen Spannung, Nervenkitzel und die Möglichkeit, eigene Ermittlungen anzustellen. Die leichte Prise Humor peppt zwar das Ganze auf, kann aber die insgesamt flache Handlung nicht retten. Es gibt manchmal einfach zu eindeutige Hinweise, wie sich die Puzzlestückchen zusammensetzen lassen und auch der Schluss ist nicht wirklich überraschend.
Für das Setting und die ein oder andere Figur kann ich mich erwärmen, aber unter einem spannenden Krimi stelle ich mir etwas mehr vor. Nette Strandlektüre, die schnell gelesen und schnell wieder vergessen ist. Neutrale 3 Sternchen