Das zentrale Anliegen der vorliegenden Studie ist die Entwicklung eines universellen Erklärungsmodells durch die Kombination des Radikalen Konstruktivismus von Ernst von Glasersfeld mit der Semiotik von Charles S. Peirce. Die Kernthese der Studie lautet dabei, dass sich die Geschichte der Erkenntnistheorie als die Geschichte der Semiotik verständlich machen lässt. Um dies zu plausibilisieren, wird der Entwurf eines semiotischen Konstruktivismus in der Auseinandersetzung mit den Prämissen und Verschränkungen der beiden Dichotomien Rationalismus und Empirismus bzw. Realismus und Antirealismus entwickelt. Die Fruchtbarkeit des daraus resultierenden Modells wird exemplarisch anhand der umstrittenen Frage "Was ist ein Bild?" verdeutlicht. Vor diesem Hintergrund werden auch die gängigen Theorien des Bildes und der visuellen Kommunikation einer kritischen Analyse unterzogen.
"Händler verfolgt mit dieser Studie ein ambitioniertes Vorhaben und geht einen langen gedanklichen Weg. Durch die schrittweise Abarbeitung gängiger Positionen und ihrer Schwächen schafft er es, eine kritische Betrachtung von analytischen, phänomenologischen und medienwissenschaftlichen Konzeptionen von Bildpragmatik stichhaltig zu formulieren und ihnen eine "eklatanten Reflexionsmangel im Hinblick auf ihre soziologischen bzw. kommunikationstheoretischen Grundlagen" nachzuweisen. Sprachlich akkurat und stets eng am roten Faden argumentiert, kann Händler ihnen ein wirksames Modell des Semiotischen Konstruktivismus entgegensetzen, das so auch auf Texte im weitesten Sinne anwendbar ist. Für seine Studie wurde Händler 2021 mit dem Theoriepreis der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) ausgezeichnet." Rezension "Ein universelles Erklärungsmodell für visuelle Kommunikation" von Prof. Dr. Sebastian Meißner, in: Literaturkritik.de - Rezensionsforumfür Literatur und für Kulturwissenschaften (https://literaturkritik.de/haendler-zeichen-erkenntnis-kommunikation,28906.html).