Ein Krimi in außergewöhnlicher Umgebung
Die Jägerin Edie Kiglatuk findet im Wald nahe der Großstadt Anchorage eine Babyleiche. Auf dessen Brust befindet sich ein mit Asche gemaltes auf dem Kopf stehendes Kreuz. Handelt es sich um einen Ritualmord? Der Verdacht fällt schnell auf die Altgläubigen,
eine abgeschottete Gruppe mit eigener Tradition. Parallel dazu findet der Wahlkampf um den…mehrEin Krimi in außergewöhnlicher Umgebung
Die Jägerin Edie Kiglatuk findet im Wald nahe der Großstadt Anchorage eine Babyleiche. Auf dessen Brust befindet sich ein mit Asche gemaltes auf dem Kopf stehendes Kreuz. Handelt es sich um einen Ritualmord? Der Verdacht fällt schnell auf die Altgläubigen, eine abgeschottete Gruppe mit eigener Tradition. Parallel dazu findet der Wahlkampf um den Gouverneursposten von Alaska statt. Chuck Hillingberg, Bürgermeister von Anchorage, ist ein heißer Kandidat für diesen Job. Er und seine forsche Frau Marsha setzen alle Hebel in Bewegung, um diesen Wahlkampf zu gewinnen. Während des Wahlkampfes findet das traditionelle Schlittenhunderennen quer durch Alaska statt, an dem Sammy Inukpuk, Edies Exmann, teilnimmt. Er wird von Edie unterstützt.
Das sind genügend Vorgaben für einen spannenden Krimi mit Vertuschungen, Emotionen, Intrigen, falschen Verdächtigungen und diversen Gefahrensituationen. Aber leider ist das Ergebnis nicht zufriedenstellend.
Der Roman plätschert dahin, ohne das ein durchgehender Spannungsbogen aufgebaut wird. Bei den Recherchen von Protagonistin Edie Kiglatuk entstehen zwar immer wieder Spannungen, diese flachen aber zu schnell ab. Die Ereignisse wirken wie in den Raum geworfen. Notwendige Zusammenhänge und Erklärungen kommen zu kurz. Statt eines roten Fadens gibt es zu viele Andeutungen. Sammy Inukpuk und das Schlittenhunderennen spielen in dem Roman nicht die Rolle, die man nach dem Lesen des Klappentexts vermuten würde. Warum gab es überhaupt einen Anschlag auf ihn? Was hat er mit den primären Ereignissen zu tun? Der Wahlkampf wurde nicht genügend ausgeschlachtet. Die Verstrickungen von Marsha und Chuck Hillingberg in den Gesamtzusammenhang kommen zu kurz. Was ist mit den Verbindungen bis in höchste Kreise? Zu guter Letzt bekommen die Leser nicht die Genugtuung, die sie gerne hätten. Die Konfrontation der Täter mit den Ereignissen hätte ausgeschlachtet werden können. Wo bleiben die Emotionen? Hier hätte auch fehlende Aufklärungsarbeit einfließen können. In der Summe handelt es sich um einen Krimi mit einer zwar ungewöhnlichen Kulisse, den ich aber dennoch nicht empfehlen kann.