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Die Arbeit handelt vom Lesen - nicht von Leseergebnissen, sondern davon, wie Leseerfahrung sich vollzieht.
Wie kommt es, daß Erfahrung, die aus weiter nichts als gelesenen Worten entsteht, anschauliche Erfahrung ist, so anschaulich, daß sie an real gemachte Erfahrung anschließen kann? Wie kommt es, daß Erfahrung, die für jeden einzelnen Leser nur in der eigenen Vorstellung existiert, sich eingehend besprechen und detailliert vergleichen läßt? Daß einem aber auch in der Reaktion eines anderen Lesers auf den gleichen Text die ganze Eigenart einer anderen Lebenswelt, gelegentlich nicht ohne…mehr

Produktbeschreibung
Die Arbeit handelt vom Lesen - nicht von Leseergebnissen, sondern davon, wie Leseerfahrung sich vollzieht.

Wie kommt es, daß Erfahrung, die aus weiter nichts als gelesenen Worten entsteht, anschauliche Erfahrung ist, so anschaulich, daß sie an real gemachte Erfahrung anschließen kann? Wie kommt es, daß Erfahrung, die für jeden einzelnen Leser nur in der eigenen Vorstellung existiert, sich eingehend besprechen und detailliert vergleichen läßt? Daß einem aber auch in der Reaktion eines anderen Lesers auf den gleichen Text die ganze Eigenart einer anderen Lebenswelt, gelegentlich nicht ohne Befremdung, entgegentreten kann?

In Bearbeitung dieser Fragen werden rund 70 Texte besprochen. Allerdings werden sie nicht ,interpretiert, - nicht auf ihren symbolischen Gehalt, ihre ,Bedeutung, hin untersucht, sondern daraufhin, wie sich in ihnen die anschauliche Orientierung erzeugt, in die man schon mit den ersten Worten der Lektüre eintritt, um sie, solange man liest, nicht mehr zu verlassen. Nicht als Abbilder von oder Informationen über ,Welt, werden sie begriffen, sondern als Modelle von ,Welt, - mit den entsprechenden Risiken der Erfahrungsbildung darin.

Die Analytik der Arbeit lebt von zwei Differenz-Annahmen, einer zu den Texten und einer zu der Sprache darin: Daß literarische Texte einerseits Bezug nehmen auf ,Welt,, andererseits sich selbst zu einer ,Welt in Sprache, verdichten, und: daß in jedem einzelnen Text die Wirkungen zweier Sprachfunktionen sich in charakteristischer Weise verflechten, der ,nennend, (symbolisch) referierenden und der ,zeigend, (deiktisch) orientierenden.

Der Argumentionsgang insgesamt, die Aufarbeitung der Problemgeschichte (Teil 1), die Einbeziehung aktueller Sprachtheorie (Teil 2) und die Ergebnisse der Analytik (Teile 3 und 4) ermöglichen die Ableitung methodischer Konsequenzen für den Diskurs der Literatur heute (Teil 5).
Autorenporträt
Dietrich Krusche, geboren 1935 in Rypin/Polen, war Lektor für Deutsch an der University of Ceylon und an der Universität von Okayama in Japan und von 1981 bis 1997 Professor für interkulturelle Literaturvermittlung an der Universität in München. Er ist seit 1995 Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Seit 1997 lebt er in Südfrankreich. Zahlreiche Veröffentlichungen.