JENSEITS DES DURCHGETAKTETEN LEBENS
Von morgens bis abends ist unser Leben durchgetaktet: Jeder einzelne Moment wird erfasst, optimiert oder als ökonomische Ressource vereinnahmt - und das macht uns kaputt. Jenny Odell, die Autorin des New-York-Times-Bestsellers «Nichts tun», erkundet in Ihrem scharfsinnigen neuen Buch, welche falschen Vorstellungen unser modernes, kapitalistisches Zeitverständnis prägen und wie fernab davon ein menschlicheres, freieres Leben aussehen könnte.
Was tun, wenn die Zeit immer zu knapp scheint? Um diese scheinbar einfache Frage zu beantworten, taucht Odell tief in die Geschichte der Menschheit ein. Sie rekonstruiert, wie es zur Einteilung des Tages in 24 gleichförmige, austauschbare Zeiteinheiten kommen konnte. Sie führt uns zur Entstehung der "Zeit ist Geld"-Mentalität an den Fließbändern der tayloristischen Fabrik. Und sie problematisiert die Vermarktung von Entschleunigung als leicht konsumierbare Freizeiterfahrung in Yoga- und Achtsamkeitsretreats. Dabei entlarvt Odell die kapitalistischen und kolonialistischen Wurzeln unserer Zeiterfahrung und zeigt, wie diese untrennbar mit der Zerstörung unserer natürlichen Umwelt verbunden sind. Jenny Odells schillerndes, unkonventionelles Buch ist kein weiterer Ratgeber für effizientere Zeit- und Selbstoptimierung. Es ist das kluge und zutiefst hoffnungsvolle Plädoyer für ein Leben jenseits der tickenden Uhr, das mehr Raum für zwischenmenschliche Nähe, gesellschaftliche Teilhabe und Klimagerechtigkeit bietet.
Thema im Zeitgeist: Eine kapitalismuskritische Auseinandersetzung mit Arbeitszeit, der 40-Stunden-Woche und unserer Burnout-Kultur
Wie können wir wieder Autonomie über unsere Lebenszeit gewinnen und eine alternative Wahrnehmung von Zeit etablieren? Essayistische Gesellschaftskritik für Leser:innen von Rebecca Solnit und Naomi Klein
Von morgens bis abends ist unser Leben durchgetaktet: Jeder einzelne Moment wird erfasst, optimiert oder als ökonomische Ressource vereinnahmt - und das macht uns kaputt. Jenny Odell, die Autorin des New-York-Times-Bestsellers «Nichts tun», erkundet in Ihrem scharfsinnigen neuen Buch, welche falschen Vorstellungen unser modernes, kapitalistisches Zeitverständnis prägen und wie fernab davon ein menschlicheres, freieres Leben aussehen könnte.
Was tun, wenn die Zeit immer zu knapp scheint? Um diese scheinbar einfache Frage zu beantworten, taucht Odell tief in die Geschichte der Menschheit ein. Sie rekonstruiert, wie es zur Einteilung des Tages in 24 gleichförmige, austauschbare Zeiteinheiten kommen konnte. Sie führt uns zur Entstehung der "Zeit ist Geld"-Mentalität an den Fließbändern der tayloristischen Fabrik. Und sie problematisiert die Vermarktung von Entschleunigung als leicht konsumierbare Freizeiterfahrung in Yoga- und Achtsamkeitsretreats. Dabei entlarvt Odell die kapitalistischen und kolonialistischen Wurzeln unserer Zeiterfahrung und zeigt, wie diese untrennbar mit der Zerstörung unserer natürlichen Umwelt verbunden sind. Jenny Odells schillerndes, unkonventionelles Buch ist kein weiterer Ratgeber für effizientere Zeit- und Selbstoptimierung. Es ist das kluge und zutiefst hoffnungsvolle Plädoyer für ein Leben jenseits der tickenden Uhr, das mehr Raum für zwischenmenschliche Nähe, gesellschaftliche Teilhabe und Klimagerechtigkeit bietet.
Thema im Zeitgeist: Eine kapitalismuskritische Auseinandersetzung mit Arbeitszeit, der 40-Stunden-Woche und unserer Burnout-Kultur
Wie können wir wieder Autonomie über unsere Lebenszeit gewinnen und eine alternative Wahrnehmung von Zeit etablieren? Essayistische Gesellschaftskritik für Leser:innen von Rebecca Solnit und Naomi Klein
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Keine wirklich gute Zeit hat Rezensentin Katharina Teutsch mit Jenny Odells Buch über die Zeit, die wir alle nicht haben, weil: Kapitalismus. Allzu pauschal ist vieles, was die Autorin über den Zusammenhang von Zeit und Neoliberalismus zu sagen hat, findet Teutsch und moniert, dass Odell stets ziemlich lange braucht, bis sie auf den Punkt kommt. Nicht geradlinig voran geht es in diesem Buch, lernen wir, vielmehr schreibt Odell entlang thematischer Cluster, die mit theoretischen Stichwortgebern wie Lewis Mumford oder Hartmut Rosa in Verbindung gebracht werden. Viel Material ist das, stöhnt Teutsch, die außerdem kritisiert, dass die Autorin zwar lange Zitate einbaut, aber dann wenig selbst mit diesen arbeitet. Stattdessen, heißt es weiter, gibt es zwischendurch Persönliches, zum Beispiel Reflexionen über die Vögel der Gegend, in der Odell lebt. Dann lieber ein klassenkämpferischer Essay wie Luise Meiers "MRX Maschine", meint die Kritikerin.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.12.2023Man kann gar nicht genug über Moose und Vögel nachdenken
Eine Mischung aus Memoir und Masterarbeit: Jenny Odell eilt durch die Kulturgeschichte, übt Kapitalismuskritik und wirbt für ein neues Zeitverständnis
Ziemlich weit hinten in dieser gar nicht schmalen und gar nicht bescheidenen zweiten Lebensstilkritik der kalifornischen Allroundkünstlerin Jenny Odell steht der entscheidende Satz. Jedes Schriftstück, heißt es leichthin, sei eine "Zeitkapsel". Was in der Zeit zwischen "ihrem Schreiben" und "meinem Lesen" (also der Leserin Lesen) passiert, das könne die Autorin nicht wissen, wie sie richtig weiß.
Das ist - wir haben ja alle unsere Privatzeitlichkeit - geradezu aufreizend allgemeingültig, sodass man mit dieser Aussage nie danebenliegt. Auch nach der Lektüre eines Buchs, das uns dabei helfen möchte zu verstehen, wie wir "Zeit finden. Jenseits des durchgetakteten Lebens", wird man von Odell also mit sanften Weisheiten in seinen kulturkritischen Reflexen gestärkt. Sie katapultieren einen allerdings weder vom eigenen Zeitstrahl noch aus der Arithmetik des Neoliberalismus. Und die ist natürlich zuallererst ein von Profitstreben geformtes Zeitkorsett für den modernen Menschen.
Menschenvermesser wie Francis Galton ("Hereditary Genius", 1869) oder Arbeitstheoretiker wie Frederick Winslow Taylor ("The Principles of Scientific Management", 1911) designten eifrig an ihm herum. Zeit ist eben vor allem Geld. Wer Zeit hat, hat meistens Geld und umgekehrt. Wer kein Geld hat, verfügt nicht über seine Zeit, weil er ja alle verfügbare Zeit dafür aufwenden muss, bei denen, die Zeit, also Geld haben, Geld für Zeit aufzutreiben, und so weiter und so fort.
Um diese nun alles andere als neue These zu belegen, nimmt sich Jenny Odell selbst viel Zeit. Auch wir müssen sie uns nehmen, um an dieser verstolperten "Suche nach der verlorenen Zeit" teilzunehmen. Und diese, das wird schon in der sprunghaften Einleitung klar, schreitet nicht linear voran, was ja das Grundübel unserer Ungleichheitskultur ist, sondern in Clustern. Diese Zeitcluster werden einzig und allein von den vielseitigen Interessen (Altertumswissenschaften, Kolonialismus, Postkolonialismus, Puritanismus, Pandemie, Plattformkapitalismus, Feminismus und Klimawandel) und entsprechend disparaten Lesefrüchten der Autorin gebildet (vom amerikanischen Technikkritiker Lewis Mumford bis hin zum deutschen Entschleunigungssoziologen Hartmut Rosa).
Dabei türmt Odell Forschungsbericht auf Forschungsbericht, Investigativrecherche auf Investigativrecherche und eigene Anschauung auf eigene Anschauung, sodass alle Kirchturmuhren gleichzeitig schlagen - so laut, dass sich die Leserin bisweilen die Ohren zuhalten muss, um dem Klang wenigstens einer Glocke nachzuspüren.
Weswegen Jenny Odell uns Lesekindern ab und an ein Päuschen gönnt, in dem sie über das Moos auf ihrem Küchenfensterbrett sinniert oder über seltene Vögel der Bay Area, wo die Autorin aufwuchs und noch heute lebt. Ein retardierendes Moment in einem Buch, das hurtig durch die Kulturgeschichte schreitet und dabei Kapitalismuskritik betreibt, ohne freilich allzu spezifische Einsichten zu gewinnen. Denn wer würde da nicht zustimmen, wenn ein Zeitmanagementbuch aus den Neunzigerjahren weiß: "Der Computerchip hat uns nicht freier gemacht. Er hat uns gezwungen, in seinem Tempo zu produzieren." Schuld ist ohnehin immer nur der Bossa nova. Sprich: das vorwärtsdrängende Lustprinzip, das jedem Konsumversprechen zugrunde liegt. Das war auch schon die Einsicht von Odells Bestseller "Nichts tun", einer Art Verweigerungshandreichung im digitalen Zeitalter.
Die zentrale Fragestellung, der Odell jetzt in einer Mischung aus Memoir und Masterarbeit nachgeht, lautet folgendermaßen: "Wer kauft wessen Zeit? Wessen Zeit ist wie viel wert? Wessen Zeitplan soll sich an andere anpassen, und wessen Zeit wird als verfügbar erachtet?" Man braucht eine Weile, um das alles zu beantworten, zumal es eine neue Sachbuchmode geworden ist, möglichst wenig selbst dabei sagen zu müssen, also die Forscher, Autoren, Zeitzeugen ausführlich zu zitieren und das Erbeutete, vermischt mit Anekdoten aus dem eigenen Leben, zu kompilieren. Das schmälert keinesfalls das Werk der Stichwortgeber. Aber es widmet ihnen auch nie die angemessene Zeit, die es bräuchte, um beispielsweise dem Phänomen des Taylorismus gerecht zu werden oder der Erfindung der Einheitszeit im Zeitalter der Eisenbahn. So lässt einen Jenny Odells wortreiche Einteilung der Welt in "Zeitgeber" und "Zeitnehmer" einigermaßen zerstreut zurück.
An dieser Stelle empfiehlt die Rezensentin den kleinen Text der 1985 geborenen Ostberlinerin Luise Meier. Die hatte zum zweihundertsten Geburtstag von Karl Marx einen von analytischer Schärfe, Quellenkenntnis und autobiographischem Punch getragenen Essay veröffentlicht. Das ist fünf Jahre her, aber unvergessen bleibt, wie Meier in "MRX Maschine" dem damals noch recht neuen Lieferando-Prekariat zur klassenkämpferischen Rhetorik riet. Je weiter die Individualisierung der sozialen Frage voranschreitet, je weniger Zeit uns also bleibt, uns als Gruppe zu definieren, desto geringer die Chance, jemals gegen den "Mythos der gleichen Stunden" (Odell) aufzubegehren. "Ich glaube, wirkliches Nachdenken über das Wesen der Zeit, losgelöst von seiner alltäglichen kapitalistischen Erscheinungsform, zeigt, dass weder unser Leben noch das Leben des Planeten eine ausgemachte Sache ist", schreibt Jenny Odell, ohne zu ahnen, dass die eigentliche Denkarbeit jetzt erst beginnt. KATHARINA TEUTSCH
Jenny Odell: "Zeit finden". Jenseits des durchgetakteten Lebens.
Aus dem Englischen von Annabel Zettel. C. H. Beck Verlag, München 2023.
440 S., Abb., geb., 28,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Eine Mischung aus Memoir und Masterarbeit: Jenny Odell eilt durch die Kulturgeschichte, übt Kapitalismuskritik und wirbt für ein neues Zeitverständnis
Ziemlich weit hinten in dieser gar nicht schmalen und gar nicht bescheidenen zweiten Lebensstilkritik der kalifornischen Allroundkünstlerin Jenny Odell steht der entscheidende Satz. Jedes Schriftstück, heißt es leichthin, sei eine "Zeitkapsel". Was in der Zeit zwischen "ihrem Schreiben" und "meinem Lesen" (also der Leserin Lesen) passiert, das könne die Autorin nicht wissen, wie sie richtig weiß.
Das ist - wir haben ja alle unsere Privatzeitlichkeit - geradezu aufreizend allgemeingültig, sodass man mit dieser Aussage nie danebenliegt. Auch nach der Lektüre eines Buchs, das uns dabei helfen möchte zu verstehen, wie wir "Zeit finden. Jenseits des durchgetakteten Lebens", wird man von Odell also mit sanften Weisheiten in seinen kulturkritischen Reflexen gestärkt. Sie katapultieren einen allerdings weder vom eigenen Zeitstrahl noch aus der Arithmetik des Neoliberalismus. Und die ist natürlich zuallererst ein von Profitstreben geformtes Zeitkorsett für den modernen Menschen.
Menschenvermesser wie Francis Galton ("Hereditary Genius", 1869) oder Arbeitstheoretiker wie Frederick Winslow Taylor ("The Principles of Scientific Management", 1911) designten eifrig an ihm herum. Zeit ist eben vor allem Geld. Wer Zeit hat, hat meistens Geld und umgekehrt. Wer kein Geld hat, verfügt nicht über seine Zeit, weil er ja alle verfügbare Zeit dafür aufwenden muss, bei denen, die Zeit, also Geld haben, Geld für Zeit aufzutreiben, und so weiter und so fort.
Um diese nun alles andere als neue These zu belegen, nimmt sich Jenny Odell selbst viel Zeit. Auch wir müssen sie uns nehmen, um an dieser verstolperten "Suche nach der verlorenen Zeit" teilzunehmen. Und diese, das wird schon in der sprunghaften Einleitung klar, schreitet nicht linear voran, was ja das Grundübel unserer Ungleichheitskultur ist, sondern in Clustern. Diese Zeitcluster werden einzig und allein von den vielseitigen Interessen (Altertumswissenschaften, Kolonialismus, Postkolonialismus, Puritanismus, Pandemie, Plattformkapitalismus, Feminismus und Klimawandel) und entsprechend disparaten Lesefrüchten der Autorin gebildet (vom amerikanischen Technikkritiker Lewis Mumford bis hin zum deutschen Entschleunigungssoziologen Hartmut Rosa).
Dabei türmt Odell Forschungsbericht auf Forschungsbericht, Investigativrecherche auf Investigativrecherche und eigene Anschauung auf eigene Anschauung, sodass alle Kirchturmuhren gleichzeitig schlagen - so laut, dass sich die Leserin bisweilen die Ohren zuhalten muss, um dem Klang wenigstens einer Glocke nachzuspüren.
Weswegen Jenny Odell uns Lesekindern ab und an ein Päuschen gönnt, in dem sie über das Moos auf ihrem Küchenfensterbrett sinniert oder über seltene Vögel der Bay Area, wo die Autorin aufwuchs und noch heute lebt. Ein retardierendes Moment in einem Buch, das hurtig durch die Kulturgeschichte schreitet und dabei Kapitalismuskritik betreibt, ohne freilich allzu spezifische Einsichten zu gewinnen. Denn wer würde da nicht zustimmen, wenn ein Zeitmanagementbuch aus den Neunzigerjahren weiß: "Der Computerchip hat uns nicht freier gemacht. Er hat uns gezwungen, in seinem Tempo zu produzieren." Schuld ist ohnehin immer nur der Bossa nova. Sprich: das vorwärtsdrängende Lustprinzip, das jedem Konsumversprechen zugrunde liegt. Das war auch schon die Einsicht von Odells Bestseller "Nichts tun", einer Art Verweigerungshandreichung im digitalen Zeitalter.
Die zentrale Fragestellung, der Odell jetzt in einer Mischung aus Memoir und Masterarbeit nachgeht, lautet folgendermaßen: "Wer kauft wessen Zeit? Wessen Zeit ist wie viel wert? Wessen Zeitplan soll sich an andere anpassen, und wessen Zeit wird als verfügbar erachtet?" Man braucht eine Weile, um das alles zu beantworten, zumal es eine neue Sachbuchmode geworden ist, möglichst wenig selbst dabei sagen zu müssen, also die Forscher, Autoren, Zeitzeugen ausführlich zu zitieren und das Erbeutete, vermischt mit Anekdoten aus dem eigenen Leben, zu kompilieren. Das schmälert keinesfalls das Werk der Stichwortgeber. Aber es widmet ihnen auch nie die angemessene Zeit, die es bräuchte, um beispielsweise dem Phänomen des Taylorismus gerecht zu werden oder der Erfindung der Einheitszeit im Zeitalter der Eisenbahn. So lässt einen Jenny Odells wortreiche Einteilung der Welt in "Zeitgeber" und "Zeitnehmer" einigermaßen zerstreut zurück.
An dieser Stelle empfiehlt die Rezensentin den kleinen Text der 1985 geborenen Ostberlinerin Luise Meier. Die hatte zum zweihundertsten Geburtstag von Karl Marx einen von analytischer Schärfe, Quellenkenntnis und autobiographischem Punch getragenen Essay veröffentlicht. Das ist fünf Jahre her, aber unvergessen bleibt, wie Meier in "MRX Maschine" dem damals noch recht neuen Lieferando-Prekariat zur klassenkämpferischen Rhetorik riet. Je weiter die Individualisierung der sozialen Frage voranschreitet, je weniger Zeit uns also bleibt, uns als Gruppe zu definieren, desto geringer die Chance, jemals gegen den "Mythos der gleichen Stunden" (Odell) aufzubegehren. "Ich glaube, wirkliches Nachdenken über das Wesen der Zeit, losgelöst von seiner alltäglichen kapitalistischen Erscheinungsform, zeigt, dass weder unser Leben noch das Leben des Planeten eine ausgemachte Sache ist", schreibt Jenny Odell, ohne zu ahnen, dass die eigentliche Denkarbeit jetzt erst beginnt. KATHARINA TEUTSCH
Jenny Odell: "Zeit finden". Jenseits des durchgetakteten Lebens.
Aus dem Englischen von Annabel Zettel. C. H. Beck Verlag, München 2023.
440 S., Abb., geb., 28,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Ein assoziativer Streifzug [...] sehr anregend [...] Plädoyer fürs Zweifeln, für das Aushalten von Widersprüchen, für das Nachdenken über unsere Zeit."
Deutschlandfunk Kultur, Andrea Gerk
"Frontalangriff auf den westlich geprägten und vom Kapitalismus geformten Zeitbegriff [...] analysiert, wie Zeit zur Ware wurde."
SWR2, Roman Kaiser-Mühlecker
"Jenny Odell ergründet was Zeit ist. (...) Ihre Bücher passen optimal in eine dauergestresste Gesellschaft."
SZ.de, Marlene Knobloch
"Kein Self-Help-Buch, daher umso hilfreicher bei der Suche nach der immer vergebenen Zeit."
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Novina Göhlsdorf
"US-Künstlerin Jenny Odell erklärt unser Zeitverständnis und wie man langsamer und menschlicher leben könnte."
BUNTE
"Sie nimmt den Leser mit auf eine Reise, die von den Ursprüngen unserer Zeitkonstrukte bis in die Gegenwart führt."
Frankfurter Allgemeine Quarterly, Alex Bohn
"Ein paradigmenzerstörendes neues Buch."
The New York Times
"Ein ehrgeiziges Projekt, das sich mit Zeitmanagement, Selbsthilfe, Klimanihilismus, unserer Angst vor dem Sterben und dem Trubel des Unternehmenslebens auseinandersetzt und uns letztendlich dazu auffordert, die Zeit selbst durch andere Linsen zu sehen."
The Washington Post
"Das ist ihre Botschaft: Wenn wir akzeptieren, dass alles miteinander verbunden ist, dann sehen wir die Möglichkeiten, um in der Klimakrise die Dinge zum Guten zu wenden."
Bayern 2 Diwan, Julie Metzdorf
"Ein entlarvendes Buch über Mythen des Zeitsparens"
Der Standard
"Auf ihrem abwechslungsreichen Streifzug durch die Geschichte beantwortet Jenny Odell Fragen zum Erleben und Wahrnehmen des Zeitlichen."
Spektrum der Wissenschaft, Hanna Stern
Deutschlandfunk Kultur, Andrea Gerk
"Frontalangriff auf den westlich geprägten und vom Kapitalismus geformten Zeitbegriff [...] analysiert, wie Zeit zur Ware wurde."
SWR2, Roman Kaiser-Mühlecker
"Jenny Odell ergründet was Zeit ist. (...) Ihre Bücher passen optimal in eine dauergestresste Gesellschaft."
SZ.de, Marlene Knobloch
"Kein Self-Help-Buch, daher umso hilfreicher bei der Suche nach der immer vergebenen Zeit."
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Novina Göhlsdorf
"US-Künstlerin Jenny Odell erklärt unser Zeitverständnis und wie man langsamer und menschlicher leben könnte."
BUNTE
"Sie nimmt den Leser mit auf eine Reise, die von den Ursprüngen unserer Zeitkonstrukte bis in die Gegenwart führt."
Frankfurter Allgemeine Quarterly, Alex Bohn
"Ein paradigmenzerstörendes neues Buch."
The New York Times
"Ein ehrgeiziges Projekt, das sich mit Zeitmanagement, Selbsthilfe, Klimanihilismus, unserer Angst vor dem Sterben und dem Trubel des Unternehmenslebens auseinandersetzt und uns letztendlich dazu auffordert, die Zeit selbst durch andere Linsen zu sehen."
The Washington Post
"Das ist ihre Botschaft: Wenn wir akzeptieren, dass alles miteinander verbunden ist, dann sehen wir die Möglichkeiten, um in der Klimakrise die Dinge zum Guten zu wenden."
Bayern 2 Diwan, Julie Metzdorf
"Ein entlarvendes Buch über Mythen des Zeitsparens"
Der Standard
"Auf ihrem abwechslungsreichen Streifzug durch die Geschichte beantwortet Jenny Odell Fragen zum Erleben und Wahrnehmen des Zeitlichen."
Spektrum der Wissenschaft, Hanna Stern
Keine wirklich gute Zeit hat Rezensentin Katharina Teutsch mit Jenny Odells Buch über die Zeit, die wir alle nicht haben, weil: Kapitalismus. Allzu pauschal ist vieles, was die Autorin über den Zusammenhang von Zeit und Neoliberalismus zu sagen hat, findet Teutsch und moniert, dass Odell stets ziemlich lange braucht, bis sie auf den Punkt kommt. Nicht geradlinig voran geht es in diesem Buch, lernen wir, vielmehr schreibt Odell entlang thematischer Cluster, die mit theoretischen Stichwortgebern wie Lewis Mumford oder Hartmut Rosa in Verbindung gebracht werden. Viel Material ist das, stöhnt Teutsch, die außerdem kritisiert, dass die Autorin zwar lange Zitate einbaut, aber dann wenig selbst mit diesen arbeitet. Stattdessen, heißt es weiter, gibt es zwischendurch Persönliches, zum Beispiel Reflexionen über die Vögel der Gegend, in der Odell lebt. Dann lieber ein klassenkämpferischer Essay wie Luise Meiers "MRX Maschine", meint die Kritikerin.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH