Zeitkonflikte Beziehungen brauchen Zeit, damit in Partnerschaften, Familien und sozialen Netzen emotionale Bindungen, Vertrauen und wechselseitige Fürsorge entstehen können. Das Buch schaut auf Zeit unter verschiedenen Blickwinkeln: als Bedinungen für das Gelingen und als Ressource familialen Zusammenlebens in der wissensbasierten Dienstleistungsgesellschaft. Massive Umbrüche in der Arbeitswelt mit Tendenzen zur Entgrenzung und Entstandardisierung von Erwerbsarbeit haben auch die Koordinaten der familialen Lebensführung erheblich verschoben. Dieser Prozess geht einher mit einer steigenden Müttererwerbstätigkeit, der Aufweichung der klassischen Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern, der Differenzierung familialer Lebensformen und wachsenden Anforderungen aus der Arbeitswelt. Vor allem Frauen agieren verstärkt als "Zeitjongleurinnen" zwischen Familie, öffentlichem Raum und Erwerbssphäre, weil sie sich trotz Erwerbsbeteiligung in einem nach wie vor weitgehend starren System vonAlltagszeiten bewegen. Es entstehen für alle Beteiligten Zeitnot, Zeitlücken, Zeitstress und vielfältige Zeitkonflikte. Allerdings entstehen auch entwertete Zeiträume insbesondere für erwerbslose Familien. Die Publikation thematisiert die Problematik wie auch Chancen familialer Alltags- und Lebenszeit aus den unterschiedlichen Perspektiven der Familienmitglieder sowie unter Rückgriff auf aktuelle Forschungsergebnisse aus unterschiedlichen Bereichen. Darüber hinaus werden auch Konzepte und relevante Erfahrungen von gesellschaftlichen, betrieblichen und kommunalen Akteuren aufgenommen, die an diversen Schnittstellen im öffentlichen Raum sowie zwischen Familien- und Arbeitswelt innovative zeitsensible Arrangements zwischen Arbeit und Leben als lokale Zeitpolitik entwerfen und umsetzen. Aus dem Inhalt: Problemanalyse von Zeitnot und entwerteter Zeit Zeiten in der Familie Zeitliche Verschränkung verschiedener Lebensbereiche Zeitpolitik
In der Reihe der Veröffentlichungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie stellt das Buch eine gute und umfassende, auf aktuelle, interdisziplinäre Forschungsergebnisse basierende Behandlung des Themas dar - und geht dabei den Fragestellungen nach, wie unter den gegebenen gesellschaftlichen Arbeits- und Lebensbedingungen familiales Zusammenleben gelingen kann; wie die alltäglichen Herausforderungen von Familien 'gemeistert' werden können - und welcher politischen Bedingungen zur Gestaltbarkeit von Zeit es dabei bedarf. Zeitschrift für das Fürsorgewesen 4/2012 [Die hier vorgestellte Studie kann] aufgrund ihres ambitionierten inhaltlich umfassenden Ansatzes sowie ihrer durchgängig guten Verständlichkeit als wichtige[r Beitrag] zum gegenwärtig viel diskutierten Spannungsverhältnis zwischen Erwerbsarbeit und Familie bezeichnet werden. WSI-Mitteilungen 4/2010 Familien brauchen Zeit. Warum? Kurz und knapp: Damit Familienmitglieder die Chance haben, sich zu finden. Die aber haben sie zu wenig. Das hat mehrere Gründe. Einer der wichtigsten sind die zeitpolitischen Rahmenbedingungen, die die Familienangehörigen bei ihren kontinuierlich zu erbringenden Leistungen der Vergemeinschaftung zeitlich unter Druck setzen. Um welche zeitpolitisch relevanten Gegebenheiten es sich dabei handelt und in welcher Richtung diese im Hinblick auf eine zeitliche Entlastung der Familien gestaltet werden müssten, das sind die beiden Fragestellungen, die in dem von Heitkötter et al. herausgegebenen Buch in differenzierter Art und Weise gestellt und beantwortet werden. [...] Es ist allen zeitpolitisch und familienpolitisch Interessierten nachdrücklich zur Lektüre empfohlen. Erziehungswisschenschaftliche Revue - EWR 9 (2010), Nr. 2 März/April 2010 Der Sammelband überzeugt durch den Umfang und den Detailreichtum der präsentierten Forschungsergebnisse und auch dadurch, dass jenseits von Alltag und Erwerbstätigkeit auch die Sphäre der politischen Gestaltung und des Umgangs mit Zeit in den Blick genommen werden. Querelles-net 2/2010 Wie kann man neben dem Job für Kinder, Angehörige oder auch nur für sich selbst sorgen? [Dieser] Sammelband ermöglicht jetzt einen Überblick über den Stand der zeitpolitischen Debatte und fasst besonders die Bedürfnisse von Familien ins Auge. Magazin Mitbestimmung 11/2009 Ein aussagekräftiges Zeit-Buch mit dem Focus auf die sich wandelnde Familie. www.vaeter-netz.de, 28.10. 2009 "Zeit für Beziehungen" bietet in 16 Beiträgen empirische Daten, die eine kritische Gesellschaftsdiagnose, und eine Hilfestellung zur Erklärung der persönlichen Situation der LeserInnen ermöglichen. Es werden umfangreiche Darstellungen zur Zeitverwendung angeboten, oder ausführlich erklärt, warum "Familien" sich heute regelmäßig daran abarbeiten müssen - und fast zwangsläufig daran scheitern - die unterschiedlichen Zeitrhythmen von Kinderbetreuung, Privat- und Berufsleben unter einen Hut zu bringen. Prager Frühling www.pfmag.info, 22.10.2009 Wer ein Verständnis dafür entwickeln möchte, warum Familienpolitik, Vereinbarkeitsproblematik und Arbeitsmarktpolitik letztendlich ein neues Politikfeld mit dem Anspruch auf ein eigenes Ministerium darstellt, erhält hier interessante Impulse. Socialnet.de 8/2009 Alle Autorinnen und Autoren richten die Perspektive auf eine umfassende Zeitpolitik. Dies tun sie theoretisch fundiert und mit viel empirischem Material. Jeder Artikel ist spannend und auch ohne Fachwissen lesbar. Damit wendet sich der Band an ein großes, interdisziplinär interessiertes Publikum. Und das ist gut so, denn ein zukunftsfähiges Zeitkonzept muss in einer breiten gesellschaftlichen Debatte entwickelt werden. Hier ist der Auftakt. Mein Fazit: Lesen! Diese Publikation ist ein Meilenstein. Freiburger Geschlechter Studien: Geschlechter - Bewegungen - Sport 23/2009