Die Slowenisch und Deutsch sprechende Minderheit in Kärnten hat das aus dem Staatsvertrag zugesicherte Recht auf Schulunterricht in der Muttersprache. Die Erwartungen der Eltern, die ihre Kinder am Beginn des ersten Schuljahres zum bilingualen Unterricht anmelden müssen, haben sich im Laufe der Jahrzehnte geändert. War früher fast ausschließlich das Zugehörigkeitsgefühl zur zweisprachigen Minderheit der Grund zur Anmeldung seiner Kinder, so haben sich die Eltern heute zu Selektieren entwickelt. Sie haben ein sehr differenziertes Sprachenbewusstsein entwickelt. So spielen für sie politische Gründe eine viel unwesentlichere Rolle als früher. Viel stärker wollen Eltern früh eine optimale sprachliche Basis für ihre Kinder bauen. Der Wirtschaftsfaktor von Nachbarsprachen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Durch die Mehrsprachigkeit in Kärnten entstand eine Entkrampfung der ständigen Polarisation zwischen entweder Deutsch oder Slowenisch. Die slowenische Sprache steht aber damit gleichzeitig im Wettbewerb mit zumindest drei weiteren Sprachen...