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"Mischlinge ersten Grades" - so wurden nach den Nürnberger Rassengesetzen Kinder genannt, die ein jüdisches Elternteil haben. So auch Ernst Grube. Seine Familie befindet sich während der Nazi-Herrschaft im ständigen Kampf ums Überleben. Anfang 1945 wird er als Junge mit einem der letzten Transporte nach Theresienstadt deportiert und schließlich von der Roten Armee befreit.Nach dem Krieg engagiert sich Ernst Grube in der kommunistischen Bewegung der BRD. In den 1950er Jahren wird er wegen seiner politischen Aktivität verurteilt und inhaftiert. Vor dem Bundesgerichtshof steht Ernst Grube dem…mehr

Produktbeschreibung
"Mischlinge ersten Grades" - so wurden nach den Nürnberger Rassengesetzen Kinder genannt, die ein jüdisches Elternteil haben. So auch Ernst Grube. Seine Familie befindet sich während der Nazi-Herrschaft im ständigen Kampf ums Überleben. Anfang 1945 wird er als Junge mit einem der letzten Transporte nach Theresienstadt deportiert und schließlich von der Roten Armee befreit.Nach dem Krieg engagiert sich Ernst Grube in der kommunistischen Bewegung der BRD. In den 1950er Jahren wird er wegen seiner politischen Aktivität verurteilt und inhaftiert. Vor dem Bundesgerichtshof steht Ernst Grube dem Richter Kurt Weber gegenüber, einst Erster Staatsanwalt unter den Nazis. Er ist Vertreter einer Justiz, durch deren Antikommunismus in der noch jungen Bundesrepublik unverhältnismäßige Urteile gefällt wurden. Virtuos werden die Lebenslinien beider kontrastierend in Beziehung gesetzt."Zeit heilt keine Wunden" ist eine Hommage an Ernst Grube, dessen Lebensweg zeigt, dass es Verletzungen gibt, dienicht heilen. Sie erinnern uns daran, dass die Vergangenheit Teil unserer Gegenwart ist.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Eine starke Auftragsarbeit ist diese Graphic Novel, findet Rezensent Andreas Hartmann. Hannah Brinkmann hat sie für das NS-Dokumentationszentrum München geschaffen. Sie behandelt die Biografie des Holocaust-Überlebenden Hans Grube, der von den Nazis in Theresienstadt inhaftiert wurde und später in der BRD als Kommunist Probleme mit Behörden bekam. Dass er aufgrund des Radikalenerlasses 1972 um ein Haar seine Stelle als Lehrer verloren hätte, lässt Grube Hartmann zufolge zwar aus, seine ambivalente Haltung gegenüber der Bundesrepublik wird jedoch durchaus deutlich. Erzählt ist die Geschichte dieses Lebens linear und faktenorientiert, die Bilder jedoch, das gefällt dem Rezensent, sind einfalls- und metaphernreich, etwa wenn Nazis - hier fühlt sich Hartmann an Art Spiegelmans "Maus" erinnert - als Hähne dargestellt werden oder Gefühle in blühende oder verdorrende Pflanzen übersetzt werden oder der sprichtwörtliche "Kloß im Hals" als echter schmerzhafter Vorgang im Körper verbildlicht wird. Eine fantasievolle zeichnerische Umsetzung, lobt der Kritiker, die dem Porträtierten darüberhinaus sehr nahe kommt.

© Perlentaucher Medien GmbH