Es ist noch nicht sehr lange her, da haben vergleichende Studien erstaunliche Ge schwindingkeitsdifferenzen in industriellen Kernprozessen zwischen Unternehmen wirtschaftlicher Großräume (z.B. zwischen Deutschland und Japan) registriert. Die Zeit und die Geschwindigkeit wurden von Unternehmensberatern zu dem neuen Er folgsfaktor erklärt; der Wettbewerb - so lautete das neue Credo - wird über die Zeit gewonnen ("time based competition"). "Wir müssen schneller werden" war denn auch die Losung, die viele Unternehmen zur neuen Wegmarkierung verwendeten. Die Zeit war plötzlich als Thema da; die Praxis hat das Thema schneller aufgegriffen als die Wissenschaft, was immer ein Indikator für einen stark empfundenen Problemdruck ist. Die Wissenschaft aber, und hier ist vor allem die Betriebswirtschaftslehre gemeint, mußte nach einer kurzen selbstkritischen Prüfung eingestehen, daß sie zum Thema Zeit bislang nicht sehr viel beigetragen hat - sieht man einmal von einem Nebenast der formalen Entscheidungstheorie ab. Zwei grundlegende Fragen drängten sich auf: (I) Wie kommt es, daß sich die Betriebswirtschaftslehre, und hier insbesondere die Unternehmensführungslehre, so wenig mit dem Thema Zeit beschäftigt hat, wo es doch offenkundig eine so hohe praktische Bedeutung hat? Und daran an knüpfend: (2) Wie könnte ein Weg aussehen, das Thema Zeit in eine Theorie der Unter nehmung oder eine Theorie der Unternehmensführung systematisch aufzu nehmen und informativ zu bearbeiten.
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