"Ocean Vuongs Gedichte sind voller Wunden, voller Zweifel, voller Liebe." (taz) - Ein neuer Gedichtband vom Autor des Bestsellers "Auf Erden sind wir kurz grandios"
"Ich wurde geschaffen, um zu sterben, doch ich bin jetzt hier, um zu bleiben" schreibt Ocean Vuong in seinem neuen Gedichtband, der eine bewegende Elegie für seine verstorbene Mutter enthält. Der Schmerz und die Freude, die Gewalt und die Zartheit, die Andersartigkeit von Begehren und sozialer Herkunft, die gespaltene Identität des Einwandererkindes - in "Zeit ist eine Mutter" finden sich die Themen seines gefeierten Romans "Auf Erden sind wir kurz grandios" wieder, aber auch Provokationen wie das Gedicht "Amazon-Verlauf einer ehemaligen Nagelstudioarbeiterin". Vuongs Stimme ist unverwechselbar. Niemand hat in unserer Zeit eindringlicher und zugleich intimer über die Wunden Amerikas gedichtet.
"Ich wurde geschaffen, um zu sterben, doch ich bin jetzt hier, um zu bleiben" schreibt Ocean Vuong in seinem neuen Gedichtband, der eine bewegende Elegie für seine verstorbene Mutter enthält. Der Schmerz und die Freude, die Gewalt und die Zartheit, die Andersartigkeit von Begehren und sozialer Herkunft, die gespaltene Identität des Einwandererkindes - in "Zeit ist eine Mutter" finden sich die Themen seines gefeierten Romans "Auf Erden sind wir kurz grandios" wieder, aber auch Provokationen wie das Gedicht "Amazon-Verlauf einer ehemaligen Nagelstudioarbeiterin". Vuongs Stimme ist unverwechselbar. Niemand hat in unserer Zeit eindringlicher und zugleich intimer über die Wunden Amerikas gedichtet.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensentin Miriam Zeh stellt die Lyrikbände zweier "Lyrikstars aus den USA" gegenüber, die beide Migrationserfahrung gemacht haben und die Kriege ihrer Herkunftsländer thematisieren. Der mit zwei Jahren aus Vietnam in die USA gekommene Ocean Vuong widme seinen zweiten auf Deutsch erschienenen Gedichtband zwar vordergründig seiner verstorbenen Mutter, verarbeite aber auch die migrantische Erfahrung und die Reaktionen darauf in den USA, resümiert Zeh. Allerdings würden einige Gedichte "versanden", bemerkt die Rezensentin, sie vermisst in diesem Werk teils den Zusammenhang und sucht vergeblich gemeinsame Themen, eine "schlüssige Form". Die Übersetzung von Anne-Kristin Mittag verstärke diesen Eindruck, indem sie Vuongs "rasante Fahrt durch Poetry Slam und Popkultur" mit "Behäbigkeit" abbremse, stellt Zeh enttäuscht fest.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Ocean Vuong hat einen sehr intensiven Band geschrieben - und er blickt zugleich voraus." Nico Bleutge, Deutschlandfunk Büchermarkt, 20.04.2022
"'Zeit ist eine Mutter' ist ein so düsterer wie tapferer Gedichtband, in dem sich Ocean Vuong von seiner 2019 verstorbenen Mutter verabschiedet und seine Beziehung zur Welt neu ordnet. ... So liegt nun sein drittes Buch vor, das viel von Einsamkeit erzählt und diese gerade deshalb ein wenig überwindet." Katharina Borchardt, SWR2 Lesenwert Magazin, 10.04.2022
"Man sieht beim Lesen dabei zu, wie Vuong gegen das Verschwinden anschreibt und es nichts nützt ..., aber am Ende nützt es doch. Er gibt ihr ein Nachleben, in seinen Texten ist sie noch da, es ist der Trick, den Gedichte beherrschen: den Toten einen zweiten Atem zu geben." Peter Praschl, Literarische Welt, 03.04.2022
"'Zeit ist eine Mutter' ist ein so düsterer wie tapferer Gedichtband, in dem sich Ocean Vuong von seiner 2019 verstorbenen Mutter verabschiedet und seine Beziehung zur Welt neu ordnet. ... So liegt nun sein drittes Buch vor, das viel von Einsamkeit erzählt und diese gerade deshalb ein wenig überwindet." Katharina Borchardt, SWR2 Lesenwert Magazin, 10.04.2022
"Man sieht beim Lesen dabei zu, wie Vuong gegen das Verschwinden anschreibt und es nichts nützt ..., aber am Ende nützt es doch. Er gibt ihr ein Nachleben, in seinen Texten ist sie noch da, es ist der Trick, den Gedichte beherrschen: den Toten einen zweiten Atem zu geben." Peter Praschl, Literarische Welt, 03.04.2022