Der christliche Gottesdienst vollzieht sich in den Koordinaten von Raum und Zeit. Ihm kommt die Aufgabe zu, im Wechsel der Zeiten Kontinuität zu vermitteln und zugleich einen Zukunftsraum zu eröffnen. Dies geschieht im Modus des Rituals. Es transportiert Vertrautes und öffnet zugleich auf Unbekanntes. Die Liturgiewissenschaft analysiert das gottesdienstliche Leben und reflektiert es theologisch. Dabei hat sie die biblischen und geschichtlichen Wurzeln stets mit ins Gespräch zu bringen. Als praktisch-theologische Disziplin übt sie auch eine kritische Funktion im Hinblick auf die normativen und faktischen Bedingungen gottesdienstlicher Praxis aus und steht damit im gesellschaftlichen Diskurs. Der Gottesdienst als zentraler religiöser Grundvollzug erweist sich als ein Seismograph für das Verhältnis von christlicher Gemeinde und Zivilgesellschaft. "Zeit-Raum für Gott" vereinigt Studien zu verschiedenen Arbeitsbereichen des Verfassers. Die Publikation schließt an den 2012 veröffentlichten Band "Erneuerung kirchlichen Lebens aus dem Gottesdienst" an und erweitert dessen Spektrum: Am Beginn stehen neuere Beiträge zu Liturgieerneuerung, darauf folgen Studien zur Theologie der Liturgie, im Anschluss daran Arbeiten zur Ökumene und schließlich Studien zur Beziehung von jüdischer und christlicher Liturgie.
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