Der Katalog ist begleitend zur gleichnamigen Ausstellung im Hospitalhof Stuttgart (3. Juni - 29. Juli 2016) erschienen. Erik Sturms erste professionell kuratierte Einzelausstellung vereinte Werke aus seinem Neuzeitarchäologie-Komplex von 2010 bis 2016. Gezeigt wurden neun Kunstwerke bzw. Werkensembles, die verschiedene Material-Phänomene des öffentlichen Raums reflektieren: eine 30 Jahre alte zersägte Plakatsäule etwa, ein durch gewaltige, aber zufällige äußere Umstände verdrehter Stahlträger von der Jahrhundertbaustelle Stuttgart 21 und die mittlerweile durch die Medien gegangenen Neckartorschwarz-Reliefs aus Staubfarbe von der Kreuzung mit dem höchsten gemessenen Feinstaubwert Deutschlands. Der Bildende Künstler Sturm ist durch seine Auseinandersetzung mit den Sedimenten und Rückständen der Stadt bekannt geworden: Er geht auf bildhauerische Materialsuche an Baustellen und Abrisshäusern, arbeitet skulptural mit Litfaßsäulen, Bauwerkzeugen oder mit Feinstaubablagerungen und erhebt diese, nachdem sie ihre Funktion in der städtischen Kommunikation verloren haben, zu Kunstobjekten. Über die Ausstellung hinaus beleuchten fünf fachkundige und reich illustrierte Aufsätze und Interviews mit dem Künstler dessen Haltung zu aktuellen Tendenzen des urbanen Lebens und seine Verbindung zum Stuttgarter Kunstraum LOTTE. Die über 50 farbigen, teilweise ganzseitigen Abbildungen ermöglichen einen lebendigen Eindruck von Sturms Schaffen der letzten Jahre. Erik Sturm wurde kürzlich als einer der Preisträger des Kunstförderpreises der Evangelischen Landeskirche in Württemberg ausgezeichnet