Die Monographie widmet sich der Untersuchung der formalen und inhaltlichen Kategorien von Zeit und Raum im dramatischen Werk als gattungs- und handlungsbildende Kategorien des künstlerischen Diskurses. Das Raum-Zeit-Kontinuum des Dramas an der Wende vom XX. zum XXI. Jahrhundert ist durch den Wandel der Gattungsmerkmale gekennzeichnet. Texte werden oft zu Nicht-Bühnen, die nur zum Lesen bestimmt sind; die Vorstellung von Autor und Figur ändert sich. Diese Veränderungen in der Spezifität der dramaturgischen Gattungen sind in erster Linie mit einer Veränderung der klassischen Vorstellung von der Einheit von Zeit und Raum im Theaterstück verbunden. In dieser Hinsicht ist in der modernen Literaturwissenschaft das vielseitige Verständnis des Raum-Zeit-Kontinuums in modernen Werken (insbesondere in Theaterstücken) als Ausdruck der Weltanschauung eines modernen Dramatikers, die ihrerseits den Prozess der Persönlichkeitsbildung eines modernen Menschen bestimmt, von größter Bedeutung.