Dass Religion und Glaube endlich zur Vernunft kommen, ist eine bis heute aktuelle Forderung der Aufklärung. Aber in "postsäkularen" Zeiten gehört es auch zur Sache der Vernunft, sich um ihrer eigenen Sache willen für die Sache der Religion zu interessieren. Längst haben die Krisen und Konflikte der Moderne die aufklärerische Gleichsetzung von Vernunft und Fortschritt als voreilig erwiesen.Wenn es zutrifft, dass moderne Gesellschaften sich auf Dauer ihrer Rationalität nicht sicher sein können und angesichts der Rückkehr religiöser Phänomene in die mediale und politische Öffentlichkeit sich auch Zweifel an ihrer Säkularität melden, dann ist von der Philosophie mehr als Kultur- und Religionskritik zu erwarten. Es ist Zeit für ein kritisch-affirmatives Verhältnis von Vernunft und Religion, das die Sache der Religion vom Standpunkt des Denkens her rekonstruiert, ohne dabei den Vernunftsubjekten den Standpunkt der Religion aufzunötigen.
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