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Das "Student Nonviolent Coordinating Committee (SNCC)" war eine der bedeutendsten Organisationen der schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA. Seine Kampagnen und direkten gewaltfreien Massenaktionen in den sechziger Jahren spitzten die Kämpfe der US-amerikanischen Schwarzen gegen die rassistische Diskriminierung zu und trieben sie voran. Carson beschreibt erstmals die gesamte Entwicklungsgeschichte des SNCC. Die Erfolge in den Anfangsjahren, als die AnhängerInnen des SNCC aus religiösen oder moralischen Motiven den Glauben in die Kraft der gewaltfreien direkten Aktion und den…mehr

Produktbeschreibung
Das "Student Nonviolent Coordinating Committee (SNCC)" war eine der bedeutendsten Organisationen der schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA. Seine Kampagnen und direkten gewaltfreien Massenaktionen in den sechziger Jahren spitzten die Kämpfe der US-amerikanischen Schwarzen gegen die rassistische Diskriminierung zu und trieben sie voran. Carson beschreibt erstmals die gesamte Entwicklungsgeschichte des SNCC. Die Erfolge in den Anfangsjahren, als die AnhängerInnen des SNCC aus religiösen oder moralischen Motiven den Glauben in die Kraft der gewaltfreien direkten Aktion und den graswurzelrevolutionären Organisationsansatz teilten. Mit 'Sit-Ins', 'Freiheitsfahrten' und den Kampagnen zur Eintragung in die Wählerlnnenlisten griff die Organisation das System der Segregation in den Südstaaten an. Das SNCC stellte in dieser Zeit die dominierende Rolle von Martin Luther King in der Bürgerrechtsbewegung konstruktiv in Frage.Im Laufe der sechziger Jahre wurden diese gewaltfreien Strömungen - einige von ihnen waren durch libertär-gewaltfreie Ideen geprägt - zurückgedrängt. Das SNCC wurde schließlich von AnhängerInnen eines militanten, separatistischen schwarzen Nationalismus dominiert. Carson stellt diese Entwicklungdes SNCC keineswegs als einen geradlinigen Prozeß der Radikalisierung dar, sondern vielmehr als Zerfall einer ehemals starken und einflußreichen Organisation."Zeiten des Kampfes" ist aber nicht nur die Geschichte einer Bürgerrechtsorganisation - erzählt auf der Basis von Interviews, Protokollen, unveröffentlichten Diskussionspapieren und erst seit kurzem zugänglichen FBI-Akten -, die in der deutschsprachigen politischen Literatur bislang kaum wahrgenommen wurde. Es ist auch ein Lehrstück über Erfolge und Abwege sozialer Bewegungen.Clayborne Carson war Mitglied im SNCC und ist heute Professor für Geschichte an der Stanford University und Direktor des "Martin Luther King, Jr., Papers Project". Für sein Buch wurde er mit dem "Frederick Jackson Turner Award" der Organization of American Historians ausgezeichnet.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Erfreut zeigt sich Rezensent Joachim Scholtyseck darüber, dass Clayborne Carsons bereits im Jahr 1981 geschriebene Geschichte des "Student Nonviolent Coordinating Committee" (SNCC) endlich in deutscher Übersetzung vorliegt. Mit "kritischer Sympathie" beschreibe Carson den Weg dieses Studentenverbandes von Schwarzen, die durch zivilen Ungehorsam und das Prinzip der Gewaltlosigkeit gegen die Rassendiskriminierung vorgingen. Die Geschichte des SNCC begreift Carson trotz aller Misserfolge und des Abgleitens vieler Mitglieder in doktrinäre Gewalt als Erfolgsgeschichte, berichtet Scholtyseck. Er sieht in ihr zudem ein Beispiel für die Selbstheilungskräfte einer Demokratie, "der es gelang, auf einem steinigen Weg die Emanzipation einer bislang marginalisierten Bevölkerungsgruppe zu ermöglichen". Mit der Einleitung der deutschen Herausgeber, die die Erfolge des SNCC für die Zwecke heutiger "Globalisierungsgegner" aller Couleur einzuspannen suchen, kann Scholtyseck allerdings wenig anfangen. Deren "abenteuerlichen Thesen" kann man sich nach Ansicht des Rezensenten getrost sparen und gleich mit der Lektüre des Werkes auf Seite 35 beginnen.

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