Die Neuerfindung der Weltpolitik.
Das Zeitalter der kohlenstoffbasierten Energieerzeugung geht zu Ende. Eine vergleichbare Zäsur ist auch für das globale politische System zu erwarten.
Menschen sind Gewohnheitstiere und stellen sich die Zukunft nur allzu gerne als eine Weiterführung der Gegenwart vor, das galt selbst nach so großen Umbrüchen wie dem Kollaps der Sowjetunion vor 30 Jahren. Und es gilt auch heute wieder, in Zeiten einer dreifachen Welterschütterung - der Pandemie, der galoppierenden Erderwärmung und der digitalen Revolution. Was aber, wenn der gewohnte Alltag nicht zurückkehrt? Die Menschheit erlebt rund um den Globus in Echtzeit, wie die überkommenen Institutionen, v.a. die Nationalstaaten, sich als unfähig erweisen, auf die planetaren Bedrohungen und Herausforderungen angemessen zu reagieren. Dabei läge die Antwort auf der Hand: globale Zusammenarbeit statt nationaler Konkurrenz. Das uralte machtpolitische Hegemonialstreben aller menschlichen Gesellschaften von Beginn an gerät an seine Grenzen, die planetarischen Bedrohungen erfordern dringend wie nie ein gemeinsames Handeln der Weltgemeinschaft.
Joschka Fischer zeigt in seinem neuen Buch, dass sich die Wirtschaft weltweit, wenn auch zu langsam auf die Dekarbonisierung der Energiegewinnung zur Erhaltung unserer Lebensgrundlagen einlässt. Und er untersucht, warum und wo die internationale Politik trotz des Pariser Klimaabkommens bisher versagt und wo sich Aufbrüche zu neuen Horizonten zeigen.
Das Zeitalter der kohlenstoffbasierten Energieerzeugung geht zu Ende. Eine vergleichbare Zäsur ist auch für das globale politische System zu erwarten.
Menschen sind Gewohnheitstiere und stellen sich die Zukunft nur allzu gerne als eine Weiterführung der Gegenwart vor, das galt selbst nach so großen Umbrüchen wie dem Kollaps der Sowjetunion vor 30 Jahren. Und es gilt auch heute wieder, in Zeiten einer dreifachen Welterschütterung - der Pandemie, der galoppierenden Erderwärmung und der digitalen Revolution. Was aber, wenn der gewohnte Alltag nicht zurückkehrt? Die Menschheit erlebt rund um den Globus in Echtzeit, wie die überkommenen Institutionen, v.a. die Nationalstaaten, sich als unfähig erweisen, auf die planetaren Bedrohungen und Herausforderungen angemessen zu reagieren. Dabei läge die Antwort auf der Hand: globale Zusammenarbeit statt nationaler Konkurrenz. Das uralte machtpolitische Hegemonialstreben aller menschlichen Gesellschaften von Beginn an gerät an seine Grenzen, die planetarischen Bedrohungen erfordern dringend wie nie ein gemeinsames Handeln der Weltgemeinschaft.
Joschka Fischer zeigt in seinem neuen Buch, dass sich die Wirtschaft weltweit, wenn auch zu langsam auf die Dekarbonisierung der Energiegewinnung zur Erhaltung unserer Lebensgrundlagen einlässt. Und er untersucht, warum und wo die internationale Politik trotz des Pariser Klimaabkommens bisher versagt und wo sich Aufbrüche zu neuen Horizonten zeigen.
Rezensent Johan Schloemann sieht beim Lesen von Joschka Fischers neuem Buch das besorgte Gesicht vor sich. Wie der Ex-Minister die Zukunft malt, kann Schloemann nicht anders als dunkel finden. Weit ausholend im Stil von "Big History" schreibt Fischer laut Schloemann prophetisch von Versorgungssicherheit, Gattungserhalt und vom absurden Spagat zwischen Nachhaltigkeit und Aufrüstung. Dass der Autor über Forderungen kaum hinausgelangt, findet Schloemann allerdings bedauerlich. Ein paar konkrete Vorschläge für die rot-grüne Regierung hätte er von Fischer schon erwartet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Johan Schloemann sieht beim Lesen von Joschka Fischers neuem Buch das besorgte Gesicht vor sich. Wie der Ex-Minister die Zukunft malt, kann Schloemann nicht anders als dunkel finden. Weit ausholend im Stil von "Big History" schreibt Fischer laut Schloemann prophetisch von Versorgungssicherheit, Gattungserhalt und vom absurden Spagat zwischen Nachhaltigkeit und Aufrüstung. Dass der Autor über Forderungen kaum hinausgelangt, findet Schloemann allerdings bedauerlich. Ein paar konkrete Vorschläge für die rot-grüne Regierung hätte er von Fischer schon erwartet.
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«Fischers Buch ist state of the art und sollte Pflichtlektüre bundesdeutscher Politiker und Journalisten sein.» taz FUTURZWEI 20220613