Seit einiger Zeit rückt die materielle Kultur in den Fokus der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit, denn es sind oft die belanglos erscheinenden Alltagsdinge, deren genaue Analyse Hinweise auf ihre sozialen, gesellschaftlichen und historischen Bedeutungen offenlegt. Sie werden damit allererst zu historischen Zeugnissen und gewinnen neue Aussagekraft. Die in diesem Band versammelten Beiträge machen die Alltagskultur und ihre Bedeutungsvielfalt als »Dingausstattungen« von Gesellschaft zum Thema. Damit wird die aktuelle Debatte um einen »material turn« in den Kulturwissenschaften hier erstmals für die Zeitgeschichte erkundet. Der Band versammelt dazu Beiträge mit unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven. Er thematisiert soziale Arrangements wie die Wohnung, das Büro und die Stadt in ihrer dinglichen Dimension, betrachtet die Fotografie als materielle Quelle und untersucht biographische Dinge sowie das Kriterium der Schönheit. In einem zweiten Teil fokussiert er Alltagsobjektemittels detaillierter Spurensuchen und erkundet abschließend die politische und soziale Dimension der musealisierten Objektkultur.
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