Frauen zwischen Repression und Freiheit in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR Herausgegeben:Helber, Konstanze; Ottmann, Carla; Schlicke, Birgit
Frauen zwischen Repression und Freiheit in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR Herausgegeben:Helber, Konstanze; Ottmann, Carla; Schlicke, Birgit
Verschiedene Frauen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen berichten von Verfolgung, Überwachung, Gefängnis und Zersetzung in der DDR. Es sind sehr persönliche und schonungslose Berichte darüber, wie wenig es brauchte, um in der DDR als zu eigensinnig zu gelten und den Behörden ein Dorn im Auge zu werden. Entgegen aller Verklärung von DDR-Geschichte illustrieren diese autobiografischen Texte den diktatorischen Charakter eines Staates, der Bürgerinnen und Bürger demütigte, Familien zerriss, Menschenrechte missachtete.
Verschiedene Frauen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen berichten von Verfolgung, Überwachung, Gefängnis und Zersetzung in der DDR. Es sind sehr persönliche und schonungslose Berichte darüber, wie wenig es brauchte, um in der DDR als zu eigensinnig zu gelten und den Behörden ein Dorn im Auge zu werden. Entgegen aller Verklärung von DDR-Geschichte illustrieren diese autobiografischen Texte den diktatorischen Charakter eines Staates, der Bürgerinnen und Bürger demütigte, Familien zerriss, Menschenrechte missachtete.
Konstanze Helber wurde 1954 in Camburg geboren. 1977 wurde sie wegen Republikflucht zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt und war bis zu ihrem Freikauf 1979 durch die Bundesrepublik Deutschland im Frauengefängnis Hoheneck gezielter Entmenschlichung und Zwangsarbeit ausgesetzt. 2004 begann sie, nach mittlerweile 25 Jahren, sich mit ihrer Lebensgeschichte auseinanderzusetzen. Es brachte sie dazu, sich gegen das Vergessen von DDR-Unrecht einzusetzen und als Zeitzeugin in Schulen und auf Veranstaltungen zu berichten. 2019 war sie Mitgründerin des Vereins Forum für politisch verfolgte und inhaftierte Frauen der SBZ/SED-Diktatur e. V., um auch Frauen eine Stimme zu geben, die in anderen Gefängnissen der DDR inhaftiert oder Repressionen ausgesetzt waren und bisher keine Interessenvertretung hatten. Carla Ottmann wurde 1946 geboren. Sie studierte in Leipzig Theaterwissenschaften und arbeitete anschließend an der Komischen Oper Berlin. 1978 wurde sie verhaftet und wegen Beihilfe zur Flucht ihrer Schwester zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt, von denen sie 20 Monate im Frauengefängnis Hoheneck ableistete. Dort musste Carla Ottmann für das "Volkseigene Kombinat ESDA" unter anderem in der Herstellung von Nylonstrümpfen arbeiten. Sie wurde in die DDR entlassen und konnte 1981 nach West-Berlin ausreisen. Birgit Schlicke wurde 1969 in Görlitz geboren und geriet bereits in ihrer Schulzeit in Konflikt mit der DDR. In Folge des Ausreiseantrages ihrer Eltern musste sie die Erweiterte Oberschule verlassen und wurde schließlich 1988 von der Staatssicherheit verhaftet. Nach sechs Monaten Untersuchungshaft wurde sie zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Im Frauenzuchthaus Hoheneck musste sie im Schichtsystem Bettwäsche nähen. Im November 1989 kam sie infolge einer Amnestie frei und reiste in die Bundesrepublik aus
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