En la línea de Qué es el qué , Zeitoun narra la trágica historia de Zeitoun y su familia mientras el huracán Katrina arrasaba Nueva Orleans. Abdulrahman Zeitoun fue uno de los héroes anónimos del Katrina. Durante los días que siguieron al paso del huracán, navegó por las calles inundadas de Nueva Orleans en una vieja canoa ayudando a sus vecinos. Una semana más tarde fue arrestado y acusado de pertenecer a Al Qaeda.Esta es la historia real de Zeitoun.Esta es la historia de Nueva Orleans.Esta la nueva novela de Dave Eggers.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.07.2011Sie hatten ihn gebrochen
In "Zeitoun" erzählt Dave Eggers die wahre Geschichte eines Mannes, der nach dem Hurrikan "Katrina" wegen des Verdachts auf Terrorismus festgenommen wurde. Sein Buch ist ein Meilenstein im Möglichkeitsraum zwischen Fiktion und Realität.
Nachrichtenbilder über Katastrophen produzieren eine Bandbreite von Emotionen. Einer der gespenstischsten Momente beim Betrachten tritt ein, wenn man sich sekundenweise dabei ertappt, das reale Geschehen mit dem Blick eines routinierten Kinobesuchers erfasst zu haben, der ahnt, was folgt. Der fiktive Film, die Erzählung, scheint der Wirklichkeit einen Schritt voraus. Er bestimmt, wie wir wahrnehmen und was wir erwarten. Von "King Kong" bis "2012" hat sich ein Regelwerk ausgebildet. Es dramatisiert den Stoff weniger, um zu informieren, als vielmehr, um den Betrachter bestmöglich in Spannung zu versetzen. Meistens ist es dabei unerheblich, ob nun Moby Dick Menschen verschlingt, Außerirdische wüten oder die Eiszeit alles mit Stille überzieht.
Eine der wichtigsten Regeln für Filme solcher Art nutzt auch der amerikanische Autor Dave Eggers für seinen Tatsachenroman "Zeitoun" über die Erlebnisse der gleichnamigen Familie während des Hurrikans "Katrina" 2005 in New Orleans: die Regel, mit viel Sanftmut zunächst den Blick auf die Menschen zu richten, die der Sturm später vernichten wird. Und doch wird er diese Regel kunstvoll unterlaufen.
"Zeitoun" beginnt bieder, wie ein klassischer, amerikanischer Mittelstandsroman. Wir begleiten die Familie Zeitoun durch einen normalen Tag: Mutter Kathy, wie sie die vier Kinder zur Schule fährt und danach im Auto für eine halbe Stunde durchatmet, bevor der übliche Stress sie durch weitere, arbeitsame Stunden treibt; Abdulrahman Zeitoun, ihr Mann, "robust, genügsam, bedürfnislos", und Inhaber eines Malerbetriebs, wie er seine Baustellen abfährt und Häuser sturmfest macht. An Stürme hat man sich in der Gegend gewöhnt. Man handelt, berät sich, bleibt pragmatisch, selbst jetzt, mit Herannahen von "Katrina". Das einzig Besondere an dieser Familie ist vielleicht, dass nicht nur Herr Zeitoun, der aus Syrien stammt, wie ein frommer Muslim lebt - auch Kathy, in Amerika aufgewachsen, ist vor fünfzehn Jahren konvertiert. Sie trägt Hijab und muss sich dafür oft rechtfertigen. Vor allem seit dem 11. September fühlt sie wie viele eine neue Aggression im Land. Im nahen Umfeld aber ist die Familie geschätzt und integriert.
Dass dieses Familienporträt bei Dave Eggers nun gerade nicht zum leeren Kunstgriff wird, der - wie im Katastrophenfilm - die Zerstörung der geschilderten Idylle erfahrungsgemäß vorbereiten hilft, ist eine der Überraschungen dieses Textes, der informiert, statt zu unterhalten - und trotzdem fesselt. Der unaufgeregte Beginn erfüllt unsere Erwartungen ohnehin nur bedingt. Denn es ist nicht allein die Naturgewalt, die dieser Familie zusetzt. Eggers erzählt hinter der offensichtlichen Sturmmacht von einer ganz anderen Katastrophe. Er erzählt, wie Menschen den Glauben an das Gute verlieren, aus Ohnmacht gegen das, was die Umwelt in ihnen sehen will. Damit rollt Eggers ein beschämend wahres Kapitel jüngster amerikanischer Vergangenheit auf. Genau deshalb und unter diesem Aspekt ist sein Buch zu lesen.
Als das Wasser kommt, haben Kathy und die Kinder die Stadt schon verlassen. Nur der sture Zeitoun ist geblieben, ein wenig womöglich aus Abenteuerlust - die See hat ihn stets verführt -, aber auch aus dem tiefen Gefühl heraus, dass dies Gottes Wille sei. Dave Eggers erzählt von den Folgen des Sturms aus der außerordentlichen Ruhe seiner Figur heraus. Keine sich dramatisch steigernden Wetterprognosen mehr. Das Unabänderliche ist eingetreten - und die Straßen von New Orleans sind über Nacht eine andere Welt. Hypnotische Stille liegt über der Stadt, die Zeitoun vom Garagendach aus sieht, auf dem er ein Zelt aufgeschlagen hat. Nachts beugt er sich über gerettete Fotos aus Syrien und seiner Vergangenheit. Tagsüber paddelt er mit seinem Kanu über neue Wasseradern und ergründet die veränderten physikalischen Gesetze der Stadt. Er bringt zurückgelassenen Hunde aufgetaute Tiefkühlkost. Er rettet eine alte Frau und macht sich nützlich, wo er kann. Nie im Traum hätte er ermessen, was mit ihm dann bald passiert. Wie Dave Eggers diesen unerschütterlichen Glauben, diesen keineswegs naiven, vielmehr grundehrlichen Charakterzug dieses freiheitsliebenden Mannes erfasst, wie er diesen Amerikaner einbettet in eine mehr und mehr surreale, aus den Fugen geratende Welt, ist meisterhaft.
Die Emsigkeit dieser modernen Noah-Figur im Niemandsland erfährt einen jähen Stopp, als Zeitoun vier bewaffneten Männern gegenübersteht. Sicherlich nicht wegen der Spannung, vielmehr um das Bangen mit allen Nuancen in den Blick zu bekommen, erzählt Dave Eggers jetzt erst längere Zeit von Kathy: Von einem Tag auf den anderen bleibt die Telefonleitung zum verabredeten Zeitpunkt tot. Die Medien berichten von Chaos und Seuchen. Fast gibt sie ihren Mann schon auf. Und als man dann vom Martyrium Zeitouns liest, das Eggers nach genauer Recherche und zahlreichen Interviews mit nüchterner Sachlichkeit ausstellt, ergreift einen der Schatten jener Ohnmacht, die Menschen wie Zeitoun lähmte.
Zufällig ins Visier einer Machtmaschinerie geraten, die in jedem arabisch aussehenden Mann einen Terroristen wittert, der das Chaos nach dem Sturm in New Orleans zur verdeckten Durchführung von Attentaten nutzt, wird Zeitoun mit drei anderen Männern verhaftet. "Sie hatten irgendetwas an sich", wird Monate später der festnehmende Soldat zu Protokoll geben. Einen weiteren Grund braucht es nicht, um eine Kette von Schikanen auszulösen. Nur: Paranoia. Statt die Einsatzkräfte also für Rettungsmaßnahmen zu nutzen, bündelte man sie zu absurden Aktionen. Man verbietet den Gefangenen zu telefonieren. Man pfercht sie auf einem Parkplatz in enge Drahtkäfige. Als "Camp Greyhound" geht dieses eilig errichtete Gefängnis in die von Unterwerfungen nicht gerade arme Geschichte Amerikas ein. Hier landen auch der Plünderung Verdächtigte. Wer trotz Drohung den Zaun berührt, wird mit Pfefferspray drangsaliert. Später verlegt man Zeitoun wie einen Schwerverbrecher in ein Hochsicherheitsgefängnis, verweigert ihm ärztliche Betreuung und Kontakt. Dreiundzwanzig Tage lang ist er von allem abgeschnitten. "Man hatte ihn gebrochen."
Dave Eggers erzählt vom Verlust der Perspektive nach einem sinnlosen Akt der Willkür im Herzen eines scheinbar idyllischen westlichen Staates. Und er scheut sich nicht, diese Geschichte bis zu Ende zu erzählen. Kathy kämpft seit dem Sturm und den Ängsten um ihren Mann mit Aussetzern und tauben Händen - Zeichen eines posttraumatischen Belastungssyndroms. Abdulrahman sieht in seiner Haft in guten Momenten eine Prüfung. Er glaubt und baut und sieht, wie etwas ganz langsam besser wird. Aber nichts ist wie früher. Die Familie steht für unzählige ähnliche Schicksale, wie der Anhang mit den aufgelisteten Hilfsorganisationen nur andeutet. "Zeitoun" ist ein weiterer wichtiger Baustein aus der Textfabrik eines engagierten Autors, der viel in Bewegung bringt. Die Gründung einer Schreibschule für Jugendliche 2002 in einem Brennpunktviertel San Franciscos ("826 Valencia") hat inzwischen sieben weitere nach sich gezogen; der angeschlossene Verlag "McSweeney's" stemmt ungewöhnliche Projekte. Aus einem dieser Projekte, "Voice of Witness", das Stimmen von Zeitzeugen sammelt, um auf Menschenrechtsverstöße aufmerksam zu machen, ist auch Eggers' Buch "Zeitoun" hervorgegangen - ein Meilenstein im Möglichkeitsraum zwischen Fiktion und Realität, weil es erzählerische Mittel nutzt, um Missstände aufzudecken - und trotzdem zum Lesen verführt.
ANJA HIRSCH
Dave Eggers: "Zeitoun".
Aus dem amerikanischen Englisch von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann. Kiepenheuer & Witsch Verlag, Köln 2011. 368 S., geb., 19,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
In "Zeitoun" erzählt Dave Eggers die wahre Geschichte eines Mannes, der nach dem Hurrikan "Katrina" wegen des Verdachts auf Terrorismus festgenommen wurde. Sein Buch ist ein Meilenstein im Möglichkeitsraum zwischen Fiktion und Realität.
Nachrichtenbilder über Katastrophen produzieren eine Bandbreite von Emotionen. Einer der gespenstischsten Momente beim Betrachten tritt ein, wenn man sich sekundenweise dabei ertappt, das reale Geschehen mit dem Blick eines routinierten Kinobesuchers erfasst zu haben, der ahnt, was folgt. Der fiktive Film, die Erzählung, scheint der Wirklichkeit einen Schritt voraus. Er bestimmt, wie wir wahrnehmen und was wir erwarten. Von "King Kong" bis "2012" hat sich ein Regelwerk ausgebildet. Es dramatisiert den Stoff weniger, um zu informieren, als vielmehr, um den Betrachter bestmöglich in Spannung zu versetzen. Meistens ist es dabei unerheblich, ob nun Moby Dick Menschen verschlingt, Außerirdische wüten oder die Eiszeit alles mit Stille überzieht.
Eine der wichtigsten Regeln für Filme solcher Art nutzt auch der amerikanische Autor Dave Eggers für seinen Tatsachenroman "Zeitoun" über die Erlebnisse der gleichnamigen Familie während des Hurrikans "Katrina" 2005 in New Orleans: die Regel, mit viel Sanftmut zunächst den Blick auf die Menschen zu richten, die der Sturm später vernichten wird. Und doch wird er diese Regel kunstvoll unterlaufen.
"Zeitoun" beginnt bieder, wie ein klassischer, amerikanischer Mittelstandsroman. Wir begleiten die Familie Zeitoun durch einen normalen Tag: Mutter Kathy, wie sie die vier Kinder zur Schule fährt und danach im Auto für eine halbe Stunde durchatmet, bevor der übliche Stress sie durch weitere, arbeitsame Stunden treibt; Abdulrahman Zeitoun, ihr Mann, "robust, genügsam, bedürfnislos", und Inhaber eines Malerbetriebs, wie er seine Baustellen abfährt und Häuser sturmfest macht. An Stürme hat man sich in der Gegend gewöhnt. Man handelt, berät sich, bleibt pragmatisch, selbst jetzt, mit Herannahen von "Katrina". Das einzig Besondere an dieser Familie ist vielleicht, dass nicht nur Herr Zeitoun, der aus Syrien stammt, wie ein frommer Muslim lebt - auch Kathy, in Amerika aufgewachsen, ist vor fünfzehn Jahren konvertiert. Sie trägt Hijab und muss sich dafür oft rechtfertigen. Vor allem seit dem 11. September fühlt sie wie viele eine neue Aggression im Land. Im nahen Umfeld aber ist die Familie geschätzt und integriert.
Dass dieses Familienporträt bei Dave Eggers nun gerade nicht zum leeren Kunstgriff wird, der - wie im Katastrophenfilm - die Zerstörung der geschilderten Idylle erfahrungsgemäß vorbereiten hilft, ist eine der Überraschungen dieses Textes, der informiert, statt zu unterhalten - und trotzdem fesselt. Der unaufgeregte Beginn erfüllt unsere Erwartungen ohnehin nur bedingt. Denn es ist nicht allein die Naturgewalt, die dieser Familie zusetzt. Eggers erzählt hinter der offensichtlichen Sturmmacht von einer ganz anderen Katastrophe. Er erzählt, wie Menschen den Glauben an das Gute verlieren, aus Ohnmacht gegen das, was die Umwelt in ihnen sehen will. Damit rollt Eggers ein beschämend wahres Kapitel jüngster amerikanischer Vergangenheit auf. Genau deshalb und unter diesem Aspekt ist sein Buch zu lesen.
Als das Wasser kommt, haben Kathy und die Kinder die Stadt schon verlassen. Nur der sture Zeitoun ist geblieben, ein wenig womöglich aus Abenteuerlust - die See hat ihn stets verführt -, aber auch aus dem tiefen Gefühl heraus, dass dies Gottes Wille sei. Dave Eggers erzählt von den Folgen des Sturms aus der außerordentlichen Ruhe seiner Figur heraus. Keine sich dramatisch steigernden Wetterprognosen mehr. Das Unabänderliche ist eingetreten - und die Straßen von New Orleans sind über Nacht eine andere Welt. Hypnotische Stille liegt über der Stadt, die Zeitoun vom Garagendach aus sieht, auf dem er ein Zelt aufgeschlagen hat. Nachts beugt er sich über gerettete Fotos aus Syrien und seiner Vergangenheit. Tagsüber paddelt er mit seinem Kanu über neue Wasseradern und ergründet die veränderten physikalischen Gesetze der Stadt. Er bringt zurückgelassenen Hunde aufgetaute Tiefkühlkost. Er rettet eine alte Frau und macht sich nützlich, wo er kann. Nie im Traum hätte er ermessen, was mit ihm dann bald passiert. Wie Dave Eggers diesen unerschütterlichen Glauben, diesen keineswegs naiven, vielmehr grundehrlichen Charakterzug dieses freiheitsliebenden Mannes erfasst, wie er diesen Amerikaner einbettet in eine mehr und mehr surreale, aus den Fugen geratende Welt, ist meisterhaft.
Die Emsigkeit dieser modernen Noah-Figur im Niemandsland erfährt einen jähen Stopp, als Zeitoun vier bewaffneten Männern gegenübersteht. Sicherlich nicht wegen der Spannung, vielmehr um das Bangen mit allen Nuancen in den Blick zu bekommen, erzählt Dave Eggers jetzt erst längere Zeit von Kathy: Von einem Tag auf den anderen bleibt die Telefonleitung zum verabredeten Zeitpunkt tot. Die Medien berichten von Chaos und Seuchen. Fast gibt sie ihren Mann schon auf. Und als man dann vom Martyrium Zeitouns liest, das Eggers nach genauer Recherche und zahlreichen Interviews mit nüchterner Sachlichkeit ausstellt, ergreift einen der Schatten jener Ohnmacht, die Menschen wie Zeitoun lähmte.
Zufällig ins Visier einer Machtmaschinerie geraten, die in jedem arabisch aussehenden Mann einen Terroristen wittert, der das Chaos nach dem Sturm in New Orleans zur verdeckten Durchführung von Attentaten nutzt, wird Zeitoun mit drei anderen Männern verhaftet. "Sie hatten irgendetwas an sich", wird Monate später der festnehmende Soldat zu Protokoll geben. Einen weiteren Grund braucht es nicht, um eine Kette von Schikanen auszulösen. Nur: Paranoia. Statt die Einsatzkräfte also für Rettungsmaßnahmen zu nutzen, bündelte man sie zu absurden Aktionen. Man verbietet den Gefangenen zu telefonieren. Man pfercht sie auf einem Parkplatz in enge Drahtkäfige. Als "Camp Greyhound" geht dieses eilig errichtete Gefängnis in die von Unterwerfungen nicht gerade arme Geschichte Amerikas ein. Hier landen auch der Plünderung Verdächtigte. Wer trotz Drohung den Zaun berührt, wird mit Pfefferspray drangsaliert. Später verlegt man Zeitoun wie einen Schwerverbrecher in ein Hochsicherheitsgefängnis, verweigert ihm ärztliche Betreuung und Kontakt. Dreiundzwanzig Tage lang ist er von allem abgeschnitten. "Man hatte ihn gebrochen."
Dave Eggers erzählt vom Verlust der Perspektive nach einem sinnlosen Akt der Willkür im Herzen eines scheinbar idyllischen westlichen Staates. Und er scheut sich nicht, diese Geschichte bis zu Ende zu erzählen. Kathy kämpft seit dem Sturm und den Ängsten um ihren Mann mit Aussetzern und tauben Händen - Zeichen eines posttraumatischen Belastungssyndroms. Abdulrahman sieht in seiner Haft in guten Momenten eine Prüfung. Er glaubt und baut und sieht, wie etwas ganz langsam besser wird. Aber nichts ist wie früher. Die Familie steht für unzählige ähnliche Schicksale, wie der Anhang mit den aufgelisteten Hilfsorganisationen nur andeutet. "Zeitoun" ist ein weiterer wichtiger Baustein aus der Textfabrik eines engagierten Autors, der viel in Bewegung bringt. Die Gründung einer Schreibschule für Jugendliche 2002 in einem Brennpunktviertel San Franciscos ("826 Valencia") hat inzwischen sieben weitere nach sich gezogen; der angeschlossene Verlag "McSweeney's" stemmt ungewöhnliche Projekte. Aus einem dieser Projekte, "Voice of Witness", das Stimmen von Zeitzeugen sammelt, um auf Menschenrechtsverstöße aufmerksam zu machen, ist auch Eggers' Buch "Zeitoun" hervorgegangen - ein Meilenstein im Möglichkeitsraum zwischen Fiktion und Realität, weil es erzählerische Mittel nutzt, um Missstände aufzudecken - und trotzdem zum Lesen verführt.
ANJA HIRSCH
Dave Eggers: "Zeitoun".
Aus dem amerikanischen Englisch von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann. Kiepenheuer & Witsch Verlag, Köln 2011. 368 S., geb., 19,95 [Euro].
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