Masterarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Psychologie - Wirtschaftspsychologie, Note: 1,3, FOM Hochschule für Oekonomie und Management gemeinnützige GmbH, Hochschulstudienzentrum Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Studie ist der Erkenntnisgewinn zum Einfluss von Episodic Future Thinking auf die Sparbereitschaft zur Altersvorsorge von privaten Haushalten in Deutschland. Durch die vorliegende Studie werden zudem weitere relevante Konzepte auf ihren Einfluss zur Sparbereitschaft getestet. Die Relevanz der eigenverantwortlichen Durchführung zur Sicherung des Lebensstandards nach der Erwerbstätigkeit steigt in Deutschland unter anderem aufgrund der zunehmenden Lebenserwartung nach dem Berufsleben und der allgemeinen Versorgungssituation durch staatliche Institutionen. Aus diesem Grund hat die vorliegende Arbeit ebenfalls den Anspruch, die Praxisrelevanz dieses Themas zu unterstreichen.Der Mensch trifft täglich Entscheidungen, die über Handeln oder Nicht-Handeln bestimmen. Wie durch umfangreiche Forschungen der Verhaltenspsychologie bekannt, werden dabei viele Entscheidungen unbewusst und automatisch getroffen. Erst wenn die subjektiv empfundene Relevanz oder der kognitive Aufwand steigt, wird ein bewusster Entscheidungsfindungsprozess eingeleitet. Das menschliche Gehirn arbeitet energiesparend. Impulsive, spontane und automatische Entscheidungen werden von System 1 getroffen, System 2 wird erst bei komplexen Fragestellungen, für die kein Automatismus vorliegt, aktiv. Diese 2-System-Theorie, welche auch als Bestandteil der Prospect-Theorie von Kahnemann und Tversky verstanden wird, kann erklären, warum Menschen objektiv irrationale Entscheidungen treffen, warum sie Handlungen vollziehen, die sie im Nachhinein bereuen oder deren Konsequenzen ihnen nicht vollends bewusst waren.In diesem Zusammenhang sind Theorien zum zeitlichen Diskontieren sowie der Zeitinkonsistenz relevant. Bei Entscheidungen in Bezug auf Zeitpräferenzen wirken diese Mechanismen auf den Entscheidungsfindungsprozess von Individuen. Grundsätzlich wertet das Individuum die Zukunft ab und zieht positive Ereignisse in der Gegenwart solchen in der Zukunft vor. Anstrengende oder negativ assoziierte Ereignisse oder Handlungen werden lieber in der Zukunft angegangen als in der Gegenwart.
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