Die Klosteranlage Deir el-Bachît, Oberägypten ist eine der letzten noch vorhandenen frühmittelalterlichen Anlagen in der thebanischen Region. Die in diesem Band vorliegende Auswertung ihres keramischen Materials ermöglicht einen einzigartigen Überblick über das Potential, das das Kulturprodukt Keramik zu bieten hat. So beschränkt sich die in diesem Buch vorliegende Auswertung nicht allein auf die chronologischen Aspekte von Keramik und eine reine Materialkunde, sondern sie behandelt darüber hinaus die am Kloster existente Eigenproduktion von Keramik, das Problem der funktionalen Zuordnung von Keramik, die Rolle des Klosters als regionaler Wirtschaftsfaktor sowie das Recyclingverhalten des Klosters in Bezug auf keramische Abfallprodukte. Durch den Abgleich mit ausgewählten Textquellen entsteht so ein lebendiges Bild der Sitten und Gebräuche einer frühmittelalterlichen Klostergemeinschaft und abstrakte Werte wie Frömmigkeit und Askese werden archäologisch fassbar. Da vergleichbare Publikationen gerade für die Zeit des Frühmittelalters in Ägypten fehlen, ist der vorliegende Band für die weitere Erforschung dieser archäologisch bisher wenig dokumentierten Epoche unverzichtbar.
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