In ausführlichen Länderporträts werden hier die Staaten Afghanistan, Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan, Tadschikistan, Turkmenistan und die Mongolei vorgestellt. Fundierte Kurzartikel konzentrieren sich auf die wichtigsten aktuellen Entwicklungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Zentralasien. Das Lexikon bleibt jedoch nicht auf die Gegenwart beschränkt. Zahlreiche Beiträge beziehen sich auf die Geschichte dieser Region, ihre Kultur, ihre Geographie und ihre Menschen. Weitere Darstellungen u.a. zu Religion, Philosophie und Literatur runden den Band ab. Jeder Artikel gibt dem Leser weiterführende Literatur an die Hand. Aktuelle Übersichts- und Detailkarten sowie Personen- und Sachindexe erschließen das komplexe Wissen um diese Region auf komfortable und übersichtliche Weise.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.06.2005Kontinent im Umbruch
Als "Great Game" umschrieb Rudyard Kipling das Ringen der Großmächte um Zentralasien im neunzehnten Jahrhundert, als Rußland, die Türkei und Großbritannien um Macht und Einfluß in dieser Region rangen. Nach dem Ende der Sowjetunion hat dieses "Große Spiel" wieder neu eingesetzt. Um so verdienstvoller ist das von Marie-Carin von Gumppenberg und Udo Steinbach in Verbindung mit einer Reihe exzellenter Kenner herausgegebene Lexikon zu Geschichte, Politik und Wirtschaft Zentralasiens. Im Westen wußte man zu Sowjetzeiten wenig über diese Region, abgesehen von einigen kulturhistorisch bekannten Städten entlang der Seidenstraße wie Samarkand und Buchara, von der Umweltkatastrophe um den Aralsee oder vom Kosmodrom Baikonur. Zentralasien war Terra incognita. Mit dem Engagement der Vereinigten Staaten und der Europäischen Union in der Region begann sich das zu ändern. Einige der Staatsnamen drangen insbesondere im Zuge der Antiterrorbekämpfung nach dem September 2001 ins allgemeine Bewußtsein: Kasachstan, Usbekistan, Kirgistan, Turkmenistan, Tadschikistan und die Mongolei. Es sind diese sechs Staaten, die mit einigen Autonomiegebieten Zentralasien politisch strukturieren. Es ist das große Verdienst dieses Lexikons, daß es dem Leser verschiedene Lesarten dieser Region bietet, die aus einem in mythische Nebel gehüllten Gebiet eine verstehbare politische und kulturelle Geographie entstehen lassen. Vom Energiesektor bis zum Städtebau, vom Aralsee bis zur Seidenstraße und dem Begriff "Zentralasien" selbst erhält der Leser einen ausgezeichneten Einblick in diesen Raum - das ausgedehnteste abflußlose Gebiet der Erde, wie bereits der Entdecker Ferdinand von Richthofen feststellte.
jei
"Zentralasien" herausgegeben von Marie-Carin von Gumppenberg und Udo Steinbach. Verlag C. H. Beck, München 2004. 358 Seiten. Broschiert, 16,90 Euro. ISBN 3-406-51113-0.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Als "Great Game" umschrieb Rudyard Kipling das Ringen der Großmächte um Zentralasien im neunzehnten Jahrhundert, als Rußland, die Türkei und Großbritannien um Macht und Einfluß in dieser Region rangen. Nach dem Ende der Sowjetunion hat dieses "Große Spiel" wieder neu eingesetzt. Um so verdienstvoller ist das von Marie-Carin von Gumppenberg und Udo Steinbach in Verbindung mit einer Reihe exzellenter Kenner herausgegebene Lexikon zu Geschichte, Politik und Wirtschaft Zentralasiens. Im Westen wußte man zu Sowjetzeiten wenig über diese Region, abgesehen von einigen kulturhistorisch bekannten Städten entlang der Seidenstraße wie Samarkand und Buchara, von der Umweltkatastrophe um den Aralsee oder vom Kosmodrom Baikonur. Zentralasien war Terra incognita. Mit dem Engagement der Vereinigten Staaten und der Europäischen Union in der Region begann sich das zu ändern. Einige der Staatsnamen drangen insbesondere im Zuge der Antiterrorbekämpfung nach dem September 2001 ins allgemeine Bewußtsein: Kasachstan, Usbekistan, Kirgistan, Turkmenistan, Tadschikistan und die Mongolei. Es sind diese sechs Staaten, die mit einigen Autonomiegebieten Zentralasien politisch strukturieren. Es ist das große Verdienst dieses Lexikons, daß es dem Leser verschiedene Lesarten dieser Region bietet, die aus einem in mythische Nebel gehüllten Gebiet eine verstehbare politische und kulturelle Geographie entstehen lassen. Vom Energiesektor bis zum Städtebau, vom Aralsee bis zur Seidenstraße und dem Begriff "Zentralasien" selbst erhält der Leser einen ausgezeichneten Einblick in diesen Raum - das ausgedehnteste abflußlose Gebiet der Erde, wie bereits der Entdecker Ferdinand von Richthofen feststellte.
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"Zentralasien" herausgegeben von Marie-Carin von Gumppenberg und Udo Steinbach. Verlag C. H. Beck, München 2004. 358 Seiten. Broschiert, 16,90 Euro. ISBN 3-406-51113-0.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
"Als verdienstvoll lobt Rezensent Michael Jeismann dieses von einigen "exzellenten Kennern" herausgegebene Lexikon zu Geschichte, Politik und Wirtschaft Zentralasiens. Denn die Publikation biete verschiedene Lesarten einer Region, die Jeismann zufolge lange in "mythischen Nebel gehüllt" war und als "Terra Incognita" galt. Eine verständliche politische und kulturelle Geografie konnte so nie entstehen. Mit diesem Buch erhält der Leser aus Sicht des Rezensenten einen ausgezeichneten Einblick in den zentralasiatischen Raum.
© Perlentaucher Medien GmbH"
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